AERZTE Steiermark | April 2020

WIRTSCHAFT & ERFOLG ÆRZTE Steiermark  || 04|2020 33 Foto: beigestellt Rat und D@ten : Die EDV-Kolumne Die Video­ ordination – Je einfacher, umso besser! Anläßlich die- ser schweren Krise hatte ich etliche Anfragen bezüglich vernünftiger Werkzeuge für eine elektronische Kontaktauf- nahme der PatientInnen mit den betreuenden ÄrztInnen. Über einige Videokonferenz- Systeme wurden Sie auch bereits seitens der Ärztekam- mer Steiermark schriftlich informiert. Um die Kontaktaufnahme in eventuell dringenden Fällen möglichst einfach zu halten, bin ich der Meinung, die gängigsten Kommunikations- systeme – wie What’sApp und Skype – nicht außer Acht zu lassen. Selbstverständlich empfehle ich vor der (womög- lich passiven) Kontaktaufnah- me nachweisbare Einverständ- niserklärungen einzuholen. Allgemein nicht so bekannte Systeme – wie etwa Zoom, Microsoft-Teams u.v.a – könnten den Kommunikati- onsprozess verkomplizieren und wenig Computer-affine PatientInnen mehr als not- wendig belasten. Bitte holen Sie sich auch im Internet Tipps für eine erfolg- reiche Videokommunikation und besprechen Sie allenfalls notwendige Vorbereitungsar- beiten mit Ihrem EDV-Berater. Alwin Günzberg ist Geschäfts- führer der ALAG GmbH. Alwin Günzberg lenke auf einer Breite von 10 cm zwischen Tischkante und Tastatur ablagert, schont sie. Die Hand sollte auch nicht zum Unterarm hin geknickt werden, wie es bei schräg ge- stellten Keybords leider vor- kommt. Bei einer zweigeteil- ten ergonomischen Tastatur gehen die Beschwerden im Nacken und bei den Handge- lenken zurück. Bildschirmregeln Der richtige Abstand der Au- gen vom Bildschirm unterlie- gt einer Schwankungsbreite. Sie orientiert sich vor allem an der Größe des Monitors. Empfohlen wird ein Schirm von mindestens 24“, von dem die Augen für manche Ex- pertInnen 50 bis 70 cm, für andere wiederum mindestens 90 cm entfernt sein sollen. Die AUVA gibt hier die Merkregel an, „dass der richtige Sehab- stand dann gewährleistet ist, wenn die flache Hand aus einer aufrechten Sitzposition mit ausgestrecktem Arm auf den Bildschirm gelegt werden kann“. 24“-Schirme erhöhen nach ei- ner Untersuchung der Univer- sität Utah die Arbeitsleistung gegenüber 18“-Schirmen um unglaubliche 52 Prozent. Für ÄrztInnen, die häufig zwischen Sitzen und Stehen wechseln, empfiehlt sich ein leicht dreh- und neigbarer Bildschirm, um auch von oben herab die Buchstaben verhalten. So ist besonders bei der Produktgruppe Sesseln die Kennzeichnung ergono- misch ein wichtiges Kaufar- gument bei ÄrztInnen. Spezialfall Notebook Generell haben Notebooks oder Tablets einen kleineren Monitor als Stand-PCs. Dann sind die Anordnung der Tas­ tatur direkt vor dem Dis- play und die geringe Distanz der Augen eine Art „ergono- mische Chuzpe“. Das Positionieren des Note- books auf dem Schoß wiede- rum führt zu Fehlhaltungen und schmerzhaften Verspan- nungen. Abhilfe können hier ein ergonomischer Notebook- halter, eine externe Maus und Tastatur bzw. sogenannte Do- ckingstations schaffen. Ideal wäre dabei eine ergonomische Maus, auf der die Hand verti- kal aufliegt, eine Haltung wie beim Händeschütteln. Die Gefahr eines RSI-Syndroms („Mausarm“), wie sie bei ei- ner normalen Maus durch die angespannte Verdrehung des Arms besteht, ist damit gebannt. Links: https://www.ipa.fraunhofer. de/de/referenzprojekte/Ergo- nomische_Arbeitsplatzopti- mierung.html https://www.auva.at/cdscon- tent/load?contentid=10008.5 44628&version=1461319709 (Merkblatt M 026 „Bild- schirmarbeitsplätze“) klar lesen zu können. Mit dem Wechseln erfüllen die ÄrztInnen die „40-15-5-Re- gel“ (40 Minuten sitzen, 15 stehen, 5 bewegen) gleichsam nebenbei. Der Bildschirm sollte so aufgestellt sein, dass die oberste Informationszeile nicht über der Augenhöhe liegt. Besser wäre es sogar, wenn der Bildschirm darun- ter positioniert würde. Nicht zu vergessen ist auch, dass die Diplays der Computer und Notebooks bei Tag und Nacht anders wirken. Sie strahlen blaues Licht aus, das einen wach und energiegeladen ma- chen kann. Nachts aber kann das „aufpeitschende Licht“ kontraproduktiv sein und zu Schlafstörungen führen. Spe- zielle Apps filtern das wach- machende Blaulicht schon bei Sonnenuntergang heraus. Ergonomisch: ein Kaufargument bei ÄrztInnen Eingangs wurde die Anpas- sung eines Produktes an den Menschen und die Forderung nach bestimmten praktischen Funktionen skizziert. Darü- ber hinaus ist es aus ergo- nomischer Sicht wichtig, die Art der Funktionsausübung an die unterschiedlichen BenutzerInnen und Anwen- dungsszenarien anzupassen. Andererseits haben auch die Eigenschaften des Produkts, ihre Ausprägungen, ihre pro- duktsprachlichen Funktionen Auswirkungen auf das Ver- halten von BenutzerInnen. Das zeigt sich etwa im Kauf- Generell haben Notebooks oder Tablets einen kleineren Monitor als Stand-PCs. Dann sind die Anordnung der Tastatur direkt vor dem Display und die geringe Distanz der Augen eine Art „ergonomische Chuzpe“.

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