AERZTE Steiermark | Mai 2020

ÆRZTE Steiermark  || 05|2020 17 ÄRZTEKAMMER IN DER CORONAKRISE Fotos: Schiffer, Ärztekammer, beigestellt die weit entfernt von der Nor- malität waren: Rund die Hälfte der 40 Ärztekammer-Mitar- beiterinnen und -Mitarbeiter musste aus dem Homeoffice arbeiten (wofür die Ärztekam- mer-IT sehr rasch die Ressour- cen checkte). Aber vieles (siehe „Verpacken“) geht natürlich nicht von zu Hause aus. Daher war es auch notwendig, genug Mitarbeiterinnen und Mitar- beiter in den Räumlichkeiten der Ärztekammer zur Verfü- gung zu haben. Die Kommu- nikation lief natürlich auch nicht normal. Telefon- und Videokonferenzen über ver- schiedene Systeme waren und sind die „neue Normalität“ unter diesen Bedingungen. Da waren – selbst für zentrale Koordinations- und Krisenstä- be – die Leitungskapazitäten nicht ausreichend. Bisweilen fielen Verbindungen aus, die Mail stattfand. Manchen (was man gut verstehen kann) war es schon zu viel an Informati- on. Sie hätten sie gerne in ge- ringerer Frequenz gehabt. Nur: Wie soll der Informationsfluss reduziert werden angesichts der sich täglich ändernden Gesamtlage und immer wieder neuer relevanter Fakten? Dazu kam eine Vielzahl von Medienanfragen, an manchen Tagen ein gutes Dutzend. Da- neben mussten die sozialen Medien bespielt werden. Auch viele Patientinnen und Pati- enten wandten sich mit ihren Sorgen an die Ärztekammer. Medizinische und rechtliche Fragen stellten sich. In der erregten Stimmung, die diese Krise mit sich brachte, kam es natürlich auch zu einigen Missverständnissen. Das alles fand unter Bedingungen statt, Ton- und Bildqualität blieb oft bescheiden. Auch die Fortbildung musste völlig umorganisiert werden: Das betraf die Absage zahl- reicher Veranstaltungen und die Erstellung elektronischer Angebote. In der Kurie der angestellten Ärztinnen und Ärzte ging es vor allem darum, eine Vielzahl von dienstrechtlichen Fragen zu beantworten. Die reichten von der Schutzausrüstung über Kurzarbeit bis zur Aussetzung der Fortbildungsfristen für Notarzt-Diplome und Verlän- gerung der Berechtigung. Der Wohlfahrtsfonds (siehe auch Interview auf Seite 34) bemühte sich um eine adäqua- te Veranlagungsstrategie und ein Paket entlastender Maß- Schutzausrüstungen für mehr als 2.000 Arztpraxen (unten links) wurden mit Hilfe der Post-Logistik in großer Eile zugestellt. Ein Mitarbeiter der Ärztekammer – in dem Fall Walter Njivar – legt (mit Respektabstand, aber anfangs noch ohne eigene Maske) Hand an, damit Schutzmasken rasch in die Arztpraxen kommen. Auch mehrere 1.000 Schutzanzüge (unten rechts) wurden für die steirischen Arztpraxen beschafft. Notgedrungen vom Home- office aus organisiert Wohlfahrts- fonds-Manager Bernd Niehs Entlastungs- maßnahmen. Eva-Maria Pichler (Kurie Niedergelassene Ärzte) hat bei ihrer Arbeit im Homeoffice so- gar ein bisschen Assistenz. nahmen für die steirischen Ärztinnen und Ärzte. „Alles anders“ hieß es auch im Informations- und Mitglieder- service: Da die Ärztekammer für Parteienverkehr aus Sicher- heitsgründen geschlossen war, mussten neue Wege gefunden werden. Für Erstanmeldungen wurden in Absprache mit der ÖÄK Interimslösungen erar- beitet, um an sich notwendige persönliche Kontakte ausset- zen zu können. Neben dem aufrechtzuer- haltenden Normalbetrieb in kammerinterner Organisation und Standesführung wurden zusätzlich eine Vielzahl an Ordinationszeitenänderungen sowie Abwesenheits- und Ver- tretungsmeldungen erfasst und am stärksten Tag mehr als 800 Telefonate entgegengenommen.

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