AERZTE Steiermark | Mai 2020

40 ÆRZTE Steiermark  || 05|2020 MEDIA BASED MEDICINE Dr. Trump hilft … In March, the US president used a press conference to promote the use of hydroxychloroquine, a common anti-malaria drug, to treat Covid-19, saying: “I sure as hell think we ought to give it a try”. He followed this with a tweet that claimed the use of the drug in combina- tion with azithromycin, an antibiotic, could be “one of the biggest game-changers in the history of medicine”. Quelle: theguardian.com, 6. April 2020 Täglich bekommen PatientInnen von den Medien neue „Sensationen“ aus der Welt der Medizin aufge- tischt: Frisch publiziert Sarcopenia and Liver Cirrhosis-Comparison of the European Working Group on Sarcopenia Criteria 2010 and 2019. Traub, J; Bergheim, I; Eibisberger, M; Stadlbauer, V. Nutrients. 2020; 12(2), 547: [OPEN ACCESS] https://forschung.medunigraz.at/fodok/pub?id=32093198 Forscherinnen und Forscher der Grazer Medizinischen Universität publizieren regelmäßig in internationalen Journalen. Wir bringen jeden Monat aktuelle Beispiele. Multiresistente Keime und das nur schwer voraussagbare Auftreten von neuen Viren – wie die aktuelle COVID- 19-Situation weltweit zeigt – stellen die Medizin vor große Herausforderungen. Wegen der zu erwartenden Zunahme dieser Entwick- lungen wurde an der Medi- zinischen Universität Graz eine Laborinfrastruktur für Arbeiten mit hochinfektiösen Erregern eingerichtet, die in Forschungs- und Entwick- lungsprojekten eine Vorrei- terrolle einnehmen und in- ternationale Kooperationen forcieren wird. Österreichweit höchste Sicherheitsstufe im La- borbereich umgesetzt „Dieses BSL-3-Labor ermög- licht das Arbeiten mit Mi- kroorganismen, welche zu schweren Erkrankungen und Epidemien führen können, wie es aktuell beim Erreger SARS-CoV-2 der Fall ist“, sagt Kurt Zatloukal vom Dia­ gnostik- und Forschungsin- stitut für Pathologie der Med Uni Graz. In der Konzeption des BSL-3-Labors wurden die Erfahrungen aus der Zusam- menarbeit mit mehreren eu- ropäischen Hochsicherheits- laboren (BSL-4-Laboren) im Rahmen von EU-Forschungs- programmen umgesetzt, um einen optimalen Schutz von MitarbeiterInnen und Um- welt zu erreichen, so der Ex- perte. Der BSL-3-Labor- und Se- zierbereich an der Med Uni Graz wurde zur Durchfüh- rung von Untersuchungen an Verstorbenen, Schnellschnitt- diagnostik und Probenauf- bereitung für die moleku- lare Erregerdiagnostik und Forschung errichtet. „Dies ermöglicht die Untersuchung von Todesfällen durch (noch) nicht diagnostizierte Erreger oder liefert wichtige Informa- tionen zur Risikobeurteilung bei Epidemien, wie es auch der Steirische Seuchenplan vorschreibt“, erklärt Kurt Zat- loukal. Da in diesem Rahmen auch ein Umgang mit Erregern mit unbekanntem Risiko erfor- derlich sein kann und eine Kontamination der Schutz- ausrüstung bei regulären Tä- tigkeiten erfolgt, wurde ein wesentlich höherer Personen- und Umweltschutz als gesetz- lich für BSL-3-Labore vor- gegeben umgesetzt. Dies in- kludiert pathogen- und flüs- sigkeitsdichte Schutzanzüge mit Respiratoren, die die Luft filtern und einen Überdruck im Anzug erzeugen, und eine Schleuse mit chemischer Du- sche zur Dekontamination von Personal. Diese Laborinfrastruktur, die derzeit in dieser Form in Ös- terreich nur an der Med Uni Graz verfügbar ist, und das dafür speziell trainierte Team wird wegen der derzeitigen COVID-19-Situation auch dringend für Forschungs- und Entwicklungsprojekte sowie für Kooperationen mit Institutionen, die selbst keine BSL-3-Labors zur Verfügung haben, benötigt. Weitere Informationen und Kontakt Univ.-Prof. Dr. Kurt Zatlou- kal, Diagnostik- und For- schungsinstitut für Pathologie Medizinische Universität Graz E-Mail: kurt.zatloukal@medunigraz.at Speziallabor für den Umgang mit hochinfektiösem Material Einzigartige Laborinfrastruktur an der Med Uni Graz ermöglicht sicheres Arbeiten mit hochinfekti- ösen Mikroorganismen wie SARS-CoV-2. FORSCHUNG STEIERMARK Fotos: Wiesner/MUG, Shutterstock Univ.-Prof. Dr. Kurt Zatloukal

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