AERZTE Steiermark | Juni 2020

ÆRZTE Steiermark  || 06|2020 19 Foto: ETHIK UND COVID-19 CIRSmedical_Inserat_end_.indd 1 18.03.2013 08:55:15 Menschen, die zugunsten des Kollektivs auf eine Intensiv­ behandlung verzichten, eine optimale Palliativversorgung erhalten. Nicht ganz einfach in einem akut überlasteten Gesundheitssystem. Armut bringt Leid Den Zeitpunkt für das nun­ mehr erfolgte Hochfahren des Systems hält sie trotz ge­ sundheitlicher Bedrohung für dringend gekommen, „denn ich würde das Leid nicht nur an der Gesundheit festma­ chen – wir müssen auch an den Erhalt der Arbeitsplätze und der Kleinunternehmen denken und an jenes Leid, das durch wirtschaftliche Ein­ brüche entsteht“. Gleichzeitig fordert sie von gefährdeten Gruppen Eigenverantwor­ tung ein und die autonome Entscheidung, wie sehr sie sich durch konsequentes Da­ heimbleiben selbst schützen. „Die Gesellschaft war lange – und wenn man auf die Er­ krankungszahlen schaut, sehr erfolgreich – solidarisch mit den vulnerablen Personen. Jetzt ist es an der Zeit, auch an die anderen zu denken.“ Als Aufruf zur Lebensweise von „davor“ zurückzukeh­ ren, will sie diese Aussage jedoch nicht verstanden wis­ sen. „Ältere Menschen sol­ len weiterhin mit den En­ kelkindern eher skypen und sich mit den Nachbarn über den Gartenzaun hinweg un­ terhalten.“ Dass nicht alle die technischen Voraussetzungen und die geistige Offenheit mitbringen, noch skypen zu lernen, ist ihr bewusst. „Aber ältere Menschen sind lernfä­ Adobe Stock „Die Gesellschaft war lange – und wenn man auf die Erkrankungszahlen schaut, sehr erfolgreich – solidarisch mit den vulnerablen Personen. Jetzt ist es an der Zeit, auch an die anderen zu denken.“ Martina Schmidhuber Die Corona- Krise hat viele (nicht nur) im Gesund­ heitssystem an ihre Grenzen gebracht. Die Theologin und Medizinethi­ kerin Martina Schmidhuber plädiert für bessere Rah­ menbedin­ gungen.

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