AERZTE Steiermark | Juni 2020

WIRTSCHAFT & ERFOLG 34 ÆRZTE Steiermark  || 06|2020 WALTER HOCH Die COVID-19-Krise fungiert unbestritten als Treiber von elektronischen Meetings. Die­ se lassen sich in zwei Haupt­ modelle unterteilen: Haben bei Video-Konferen zen alle TeilnehmerIn­ nen denselben Status („Many-to-many“- Prinzip), so rückt bei Webinaren die Rolle des Vortragenden in den Mittelpunkt („One -to -ma ny“- Prinzip). Webinar ist ein Neologismus aus Web (World Wide Web) und Seminar, der als Wortmarke seit 2003 in Deutsch­ land patentiert ist. Fortbildungsveran­ staltungen, Universi­ tätsvorlesungen und Schulungen können indieser Formebenso erfolgreich abgehalten werden wie Produkteinführungen und Marketingveranstaltungen. Er­ stere, d. h. virtuelle Seminare, firmieren mittlerweile auch als Live Online Training. Durchs Webinar führen Ein Webinar ist eine gut strukturierte Veranstaltung, die im Allgemeinen einen größeren Aufwand benötigt als eine Video-Konferenz und live abläuft. Inhaltlich spielt die/der Vortragende bzw. die Webinar-Trainerin/der We­ binar-Trainer die Hauptrolle. fahrungen zu dokumentieren. Die technische Einrichtung des Webinars erfolgt früh­ zeitig, rund vier Wochen vor dem Termin, damit es be­ worben werden kann. Auch lassen sich in dieser Zeit noch inhaltliche Korrekturen vor­ nehmen oder die einzelnen Aspekte anders gewichten. 30 Minuten vor dem Webinar sollte man keine Termine haben, vor allem keine irri­ tierenden. Nach dem Vortrag sollten ca. 15 Minuten ein­ geplant werden, in denen auf Fragen eingegangen wird, die von den TeilnehmerInnen per Chat-Funktion oder E-Mail gestellt werden. Meist erfolgt eine Webinaraufzeichnung, sodass Interessierte, die nicht live dabei sein konnten, es zum geeigneten Zeitpunkt nachholen können. In diesem Fall wichtig: Die TeilehmerIn­ nen sollten gleich zu Beginn darüber informiert werden, dass aufgezeichnet wird. TeilnehmerInnen gewinnen Draußen an den Empfangs­ geräten muss Auf­ merksamkeit erregt werden. Vielfach wird durch Mund- oder Social-Media- Propaganda auf ein bestimmtes Web­ inar hingewiesen. Ein guter Titel ist das erste Zugpferd. Damit die Interes­ sentInnen wirklich einsteigen, sollte die Landingpage profes­ sionell gestaltet sein. Man sollte sofort erfahren, worum es geht, von wann bis wann es dauert, was es bringt, wie man sich anmeldet, ob es etwas kostet, wenn ja wieviel – und zwar, ohne viel scrollen zu müssen. Bei Webinaren der steirischen oder Österreichi­ schen Ärztekammer wird oft angeführt, wie viele DFP- Punkte dafür vergeben wer­ den. Am Ende der Landingpage nimmt eine nochmalige An­ meldeoption Unentschlos­ senen gerne ihre Zweifel. Ist bei einem Präsenz-Seminar die Raumgröße eine Limi­ tierung, so können an einem Sie/er bereitet die Inhalte vor, überprüft die (bislang in Präsenz-Form vorgetragenen) Themen und erstellt eventuell einen eigenen Redaktionsplan für das Webinar. Das sichert die fachliche Kompetenz am Bildschirm ab. Als nächstes gilt es, so durch das Webinar zu führen, dass keine Längen oder Durch­ hänger aufkommen. Die/der Vortragende sollte on air zum Beispiel nicht zu lange bei einem Lieblingsaspekt hän­ genbleiben. Zur Vorbeugung vor solchen Fehlern hilft es, wenn der/die Vortragende bereits Erfahrung mit dieser Form der Wissensvermitt­ lung hat. Falls nicht, ist zu empfehlen, erst einmal zwei, drei Webinare im kleinsten Kreis durchzuführen und Er­ In Zeiten von Social Distancing beeindrucken die Vorteile des di- gitalen Vortrags: Weiterbildung ohne Ansteckungsrisiko, Wegfall der Reisekosten und der Anreise. Webinare erfordern aber eine umfang- reiche Vorbereitung. Worauf bei Webinaren zu achten ist Fotos: Shutterstock/Montage: Conclusio

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