AERZTE Steiermark | Juni 2020

ÆRZTE Steiermark  || 06|2020 37 PRAXIS PPE-donnig vor erster COVID-19-Sectio Der aktuelle Fall ereignete sich an einem Wochentag im Routinebetrieb einer geburtshilflichen Krankenhausabtei- lung. Betroffen war eine COVID-19-positive Patientin über 40, die nicht zu Schaden kam. Gemeldet wurde der Vorfall von einer Ärztin/einem Arzt mit mehr als fünf Jahren Be- rufserfahrung. Als zum ersten Mal im betroffenen Haus eine COVID- 19-positive Frau zur Sectio kam, waren weder die nötige Schutzausrüstung vollständig vorhanden noch das Perso­ nal im donning und doffing geschult. Der Handspender für die OP-Handdesinfektion im donning-Bereich war ungünstig positioniert – und es gab gar keine Handschuhe vor Ort. Auch nach vollständigem Anlegen der Schutz­ kleidung blieb der Halsbereich ungeschützt. Das gesamte zur Sectio einberufene Personal, von der OP-Pflege bis zu Kinderarzt/-ärztin, hatte keine Einführung in das An- und Ablegen der Schutzausrüstung erhalten und riskierte dadurch eine mögliche Infizierung mit SARS-CoV-2. Der gesamte OP-Bereich war für einen derartigen Einsatz noch nicht gerüstet. Die Patientin wurde ordnungsgemäß versorgt und kam nicht zu Schaden. In Gefahr befand sich jedoch das involvierte Gesundheitspersonal. Eigener Ratschlag: Der/die meldende Arzt/Ärztin kritisiert, dass zum Zeit­ punkt des Ereignisses noch keine SOP für derartige Ein­ griffe zur Verfügung stand. Die CIRSmedical-ExpertInnen dazu: Da die COVID-Leitlinien für die Geburtshilfe national wie international erst erstellt und publiziert werden mussten, meint der/die kommentierende ExpertIn des Hanuschkrankenhauses, seien viele Spitäler im Vorfeld für derartige Eingriffe nur unzureichend gerüstet gewesen. Die Beschaffung der Ausrüstung und Schulung von Pflege, Anästhesie und Operateuren im donning und doffing sei erst ab April so richtig angelaufen. Durch die Gefahr der Tröpfcheninfektion über die Atemwege sei eine andere Vorgehensweise zu entwickeln gewesen als bei Sectiones an HIV-positiven Frauen. Da es sich bei einem geburts­ hilflichen Eingriff um eine plötzlich auftretende, unauf­ schiebbare Situation handle und die Rahmenbedingungen erst im Verlauf der COVID-19-Krise erarbeitet werden konnten, sei hier nicht von einem Organisationsverschul­ den auszugehen. Pro futuro sollten geburtshilfliche Pati­ entinnen mit COVID-19-Infektion jedoch nur mehr an entsprechenden Zentren behandelt werden. CIRSmedical.at FALL DES MONATS Foto: Schiffer Ärztin/Arzt sucht Arzt/Ärztin. Der steirische Ärzteführer ist ein Top-App für Smartpho- nes im Google-Playstore und im Apple Store. Warum soll eine Ärztin/ein Arzt einen Arzt/eine Ärztin suchen? A.: Um die eigenen Daten zu kontrollieren. B. Weil sie/er wirklich eine/n braucht. Download und Nutzung sind kostenlos. Ärztin/Arzt sucht Arzt/Ärztin. Der steirische Ärzteführer ist ein Top-App für Smartpho- nes im Google-Playstore und im Apple Store. Warum soll eine Ärztin/ein Arzt einen Arzt/eine Ärztin suchen? A.: Um die eigenen Daten zu kontrollieren. B. Weil sie/er wirklich eine/n braucht. Download und Nutzung sind kostenlos. Der Tipp von der Expertin Durchführung von Abstrichen in Zusammenhang mit SARS-CoV-2 bei gesunden Personen Zunehmend erhalten wir sowohl von Ärztinnen und Ärzten als auch von der Bevölkerung Anfragen betreffend die Durchführung von Abstrichen in Zusammenhang mit SARS-CoV-2 bei gesunden Personen. Der Abstrich und die Laborleistung sind Privatleistungen und daher auch privat zu bezahlen. Die Abstriche werden z. B. für Gesundheitszeugnisse bei Grenzübertritten, die Besuchserlaubnis in Pflegeheimen oder auch von Sportvereinen benötigt. Es ist nunmehr mög­ lich, die für die Abstrich-Abnahme erforderlichen Abstrich- Stäbchen bei den Laboreinrichtungen anzufordern. Sie haben einen persönlichen Link per E-Mail am 6. Mai 2020 erhalten, bei dem Sie die Durchführung dieser Ab­ striche mitteilen können. Sie können diese auch per E-Mail an ngl.aerzte@aekstmk. or.at bekanntgeben. Im Menüpunkt Ärztesuche auf www.aekstmk.or.at/46 fin­ den Sie fast ganz unten den Punkt „Abstrich SARS-CoV-2 bei gesunden Personen“ zur Auswahl. Eva-Maria Pichler Kurie Niedergelassene Ärzte

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