AERZTE Steiermark | September 2020
WIRTSCHAFT & ERFOLG 36 ÆRZTE Steiermark || 09|2020 Nach dem Login per Be- stätigungscode im Menü „Call-Tool“ wählt man den Menüpunkt „Call-Tool“ und kommt damit zu dessen Landing Page. Auf ihr kann rechts oben die Impfung aus- gewählt werden. Zur Auswahl stehen die 6-fach-Impfung, die 4-fach- Auffrischungsimpfung, He- patitis B, HPV, MMR, Rota, Meningokokken-ACWY und PNC. Nach Anklicken einer Impfung wird eine Liste von PatientInnen angezeigt, die in Bezug auf die ausgewählte Impfung noch nicht bzw. un- vollständig geimpft sind. Optimierte Einladungsstrategien Diese Listen können bei Ärzt Innen mit vielen Impflingen zunächst sehr üppig ausfallen – was bedeutet, dass es sehr viele Impflinge mit Impflü- cken gibt. In dem Fall ist eine Priorisie- rung nach einem bestimmten Impfstoff oder Zeitraum sinn- voll. Sind diese „angestauten“ Impflücken nach und nach abgearbeitet und durchforstet, so fällt die Liste der neuen Fälle wesentlich kürzer aus. Im neuen Impf-Call-Tool können auch Nachmeldungen von eigenen Impfungen er- fasst werden – und solche von anderen Ärztinnen und Ärzten, die zwar im Impf- pass dokumentiert sind, aber noch nicht in der Daten- bank enthalten waren. Auch die Meldung an die WAVM wurde vereinfacht. In puncto Listenverwaltung kann man nun spezielle Fälle wie „Keine Impfung mehr erforderlich“ einfach aus einer oder al- len Listen ausblenden. Neben Telefon-Nummer und E-Mail-Adresse kann die Ärztin/der Arzt jetzt auch den Namen und die Adresse der Patien- tinnen und Patienten bzw. der Ansprechpersonen direkt ändern. Über 1,4 Mio. Euro Rund 74 Prozent der Gratis impfungen werden durch niedergelassene ÄrztInnen verabreicht – seit April 2018 zu einem Impfhonorar von 11 Euro pro Impfung. Im Jahr 2019 waren das laut Jahresbericht der WAVM über 129.000 Impfungen – 87 % davon so genann- te Scheckheftimpfungen von 0–6-Jährigen, 11 % Impfungen von 6–15-Jäh- rigen (also Kindern bzw. Ju- gendlichen, die nicht in der Schule geimpft wurden) und 1 % MMR-Impfungen von über 15-Jährigen. Dafür wur- den insgesamt über 1,4 Mio. Euro Impfhonorar bezogen – die Hausapothekenabgeltung kommt noch hinzu. (Impf-)Luft nach oben Die Durchimpfungsraten bei den Gratisimpfungen der 0–6-Jährigen reichen von 75,14 % bei Rota (2. bzw. 3. TI) bis zu 84,99 % bei der 6-fach-Auffrischungs-Imp- fung, MMR (TI 2) lag bei 83,89 % – womit auch bei den „Scheckheftimpfungen“ doch nennenswerte Potenziale noch nicht ausgeschöpft sind. Noch deutlicher werden die- se Effekte, wenn man die Durchimpfungsraten bei den Auffrischungen für 6–15-Jäh- rige bzw. der in diesem Al- ter erst empfohlenen HPV- Impfung ansieht. Letztere liegt bei der 2. TI HPV bei mageren 36,19 % und reicht bei MMR 2 im Schulalter immerhin bis zu – epdimi- ologisch eindeutig verbes- serungswürdigen – 80,81 %. Gerade vor dem Hintergrund von Pandemie-bedingt aus- gesetzten Schulimpfungen sollten 2020 deutlich mehr 6-15-Jährige ihre Auffri- schungen und auch die HPV- Impfung im niedergelassenen Bereich erhalten. Welchen Kindern bzw. Ju- gendlichen im eigenen Pati- entenpool welche Impfung fehlt – welche Eltern vielleicht auch mehr Motivation be- nötigen, lässt sich mit dem neuen Impf-Call-Tool leicht feststellen. Link: www.vorsorgemedizin.st Auch in COVID-19-Zeiten gilt: Impfungen nützen, weil sie schützen! Übrigens: Heuer gibt´s besonders viele Zecken: Ist Ihr Kind gut gegen FSME geschützt? Und wie ist es bei Ihnen? ... und zwar vor: Diphtherie, Tetanus, Pertussis, Polio, Hepatitis B, Rotaviren, Hämophilus influenzae B, Masern, Mumps, Röteln, Humanen Papillomaviren, Pneumokokken, Meningokokken ACWY Schützen Sie Ihr Kind vor diesen Infektionskrankheiten und nützen Sie die Gratis-Impfaktion, damit es gesund bleibt. Falls Sie Fragen haben, berate ich Sie gerne! Ihr Dr. Max Mustermann Im neuen Impf-Call-Tool können auch Nachmeldungen von eigenen Impfungen erfasst werden – und solche von anderen Ärztinnen und Ärzten, die zwar im Impfpass dokumentiert sind, aber noch nicht in der Datenbank enthalten waren.
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