AERZTE Steiermark | September 2020

38 ÆRZTE Steiermark  || 09|2020 MEDIA BASED MEDICINE Gemeinsames Schlafen stabilisiert REM-Phasen Schlafen Paare in einem Bett, synchronisieren sich ihre Schlafmuster – je inniger sie im Wachzustand zueinander stehen, desto deutlicher. Der für die Regulierung von Ge- fühlen essentielle REM-Schlaf profitiert am deutlichsten von nächtlicher Nähe. Das hat Henning Johannes Drews vom Zentrum für Integrative Psychiatrie Kiel im Schlafla- bor herausgefunden. Quelle: pressetext, 26. Juni 2020 Täglich bekommen Pati- entInnen von den Medien neue „Sensationen“ aus der Welt der Medizin auf- getischt: Frisch publiziert Cross-sectional and Longitudinal Assessment of Brain Iron Level in Alzheimer Disease Using 3-T MRI. Damulina, A; Pirpamer, L; Soellradl, M; Sackl, M; Tinauer, C; Hofer, E; Enzinger, C; Gesierich, B; Duering, M; Ropele, S; Schmidt, R; Langkammer, C. Radiology. 2020; 192541-192541 [OPEN ACCESS] https://forschung.medunigraz.at/fodok/pub?id=32602825 Forscherinnen und Forscher der Grazer Medizinischen Universität publizieren regelmäßig in internationalen Journalen. Wir bringen jeden Monat aktuelle Beispiele. „Bei der mechanischen Thrombektomie ist das LKH- Universitätsklinikum Graz einer der Vorreiter in Öster- reich“, erklärt Simon Fandler- Höfler von der Universitäts- klinik für Neurologie der Med Uni Graz. Seit mehreren Jahren wird das Verfahren rund um die Uhr von der Klinischen Ab- teilung für Neuroradiolo- gie, vaskuläre und interven- tionelle Radiologie (Leiter: Univ.-Prof. Hannes Deutsch- mann) durchgeführt; insbe- sondere bei schweren Schlag- anfällen mit Verschlüssen großer Gehirngefäße. „Die mechanische Thrombektomie wird häufig unter Vollnar- kose durchgeführt, was eine künstliche Beatmung erfor- derlich macht. Wir haben mit Kolleginnen und Kollegen der Klinischen Abteilung für Neuroradiologie und der Uni- versitätsklinik für Anästhesie und Intensivmedizin unter- sucht, welchen Einfluss die Beatmungszeit auf die Pro- gnose der Behandelten hat“, so Fandler-Höfler. The shorter, the better Bei 447 in Graz behandel- ten SchlaganfallpatientInnen (mittleres Alter: 69 Jahre) wurde der Einfluss der Be- atmungsdauer auf die lang- fristige Prognose untersucht. Als „gut“ galt diese, wenn die Betroffenen drei Monate da- nach wieder ein unabhängiges Leben führen konnten. „Un- sere Beobachtungen haben gezeigt, dass eine kürzere Be- atmungszeit mit einer besse- ren Prognose und geringeren Langzeitfolgen des Schlag- anfalls verbunden war“, so Fandler-Höfler. Eine längere Beatmungszeit war auch mit einem dreimal so hohen Risi- ko für Lungenentzündungen während des Aufenthalts auf der Intensivstation bzw. der Stroke Unit verbunden. Die Forschungsergebnisse wur- den kürzlich im „European Journal of Neurology“ pu- bliziert und auf der Titelsei- te der Fortbildungsplattform „Medscape“ diskutiert. Auch ausgeprägte Blut- druckabfälle während einer mechanischen Thrombekto- mie waren mit einer schlech- teren Prognose verbunden. Daraus könnte sich eine in- dividuellere Narkoseführung ableiten. Weitere Forschungs- vorhaben zur Gehirndurch- blutung nach Thrombektomie, zu prognoserelevanten Blut- Biomarkern sowie zum Ein- fluss internistischer Begleit­ erkrankungen werden vom Forschungsgruppenleiter Tho- mas Gattringer und Christian Enzinger (suppl. Leiter der Abteilung für allgemeine Neu- rologie) koordiniert. Weitere Informationen und Kontakt: Dr. Simon Fandler-Höfler Universitätsklinik für Neuro- logie, Medizinische Universität Graz, Tel.: +43 316 385 81781 , simon.fandler@medunigraz.at Links zu den Publikationen: Ventilation time and prognosis after stroke thrombectomy: the shorter, the better! https://onlinelibrary.wiley . com/doi/full/10.1111/ene.14178 Single mean arterial blood pressure drops during stroke thrombectomy under gene- ral anaesthesia are associated with poor outcome ht tps://link .spr inger.com/ article/10.1007/s00415-020- 09701-x Schlaganfalltherapie: Beatmungsdauer ist prognoserelevant Die Forschung der Med Uni Graz zeigt, dass nach Schlag- anfällen nicht nur die akute Behandlung, sondern auch eine kürzere Beatmungszeit bessere klinische Ergebnisse für Pati- entInnen bringt. FORSCHUNG STEIERMARK Fotos: MUG, Creativ Collection Dr. Simon Fandler-Höfler

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