AERZTE Steiermark | September 2020
ÖÄK-Prüfung Arzt für Allgemeinmedizin 2020 Aufgrund der rückläufigen Kandidatenzahlen bei der Prüfung Arzt für Allgemeinmedizin werden aufgrund eines Beschlusses der Prüfungskom- mission nur noch drei Prüfungstermine pro Jahr von der Akademie der Ärzte angeboten. Nächste Termine: 25.01.2021 03.05.2021 27.09.2021 Die Anmeldung erfolgt bei der zuständigen Landes ärztekammer mittels Anmeldeformular unter folgendem Link: https://www.arztakademie.at/pruefungen/oeaek- allgemeinmedizin/anmeldung-abmeldung/ Termine für die Facharztprüfung auf: www.arztakademie.at/pruefungen/oeaek-facharztpruefung/ pruefungstermine-2020 Rückfragen: Eva Englputzeder (Ärztekammer Steiermark/Ausbildung (+43 316 8044 63) ÖÄK Abschlussprüfung Notarzt Prüfungstermin Prüfungstermin: Freitag, 11. Dezember 2020 Anmeldeschluss: 02. Oktober 2020 Für die Anmeldung erforderlich sind: y - ausgefülltes und unterschriebenes Anmeldeformular y - Bestätigung (Rasterzeugnis) über die Absolvierung der 33-monatigen notärztlichen Qualifikation y - Bestätigung über die Absolvierung des notärztlichen Lehrgangs y - ausgefülltes Logbuch Die kompletten Unterlagen senden Sie bitte schriftlich an die zuständige Ärztekammer. Kontakt: Alexandra Lebitschnig, Kurie Angestellte Ärzte Haus der Medizin, Kaiserfeldgasse 29, 8010 Graz T. +43 (0) 316-8044-47 F. +43 (0) 316-8044-130 angestellte.aerzte@aekstmk.or.at ÆRZTE Steiermark || 09|2020 41 ANGESTELLTE ÄRZTINNEN UND ÄRZTE Illu: Shutterstock Wegen der COVID-19-Krise werden sich Termine ändern. Bitte infor mieren Sie sich: med.or.at | aekstmk.or.at Button_Terminänderungen.indd 1 17.03.2020 16:39:52 ÄrztInnen in Ausbildung GEM/ EINSAM geben Einblick in ihren Alltag Meine erste Visite Es ist Urlaubszeit, wir sind schlecht besetzt und die Oberärz- tinnen und -ärzte sind völlig mit dem OP-Plan gefordert. In der Morgenbesprechung fallen die Würfel und so habe ich die große Ehre Visite zu gehen. Ein Oberarzt fragt: „Welche Schwester ist da?“ Es ist die Edeltru- de. Die Oberärzte klopfen mir mit einem zarten mitfühlenden Lächeln auf die Schulter: „Da mussten wir alle durch – sie ist eine gute Schwester.“ Wer ist Schwester Edeltrude? Unter den Assis ist sie als „herbe“ Persönlichkeit bekannt, knappe 60 Jahre, rescher Kurzhaarschnitt und eine richtige „Vollblutschwester“. Für die Patienten gibt sie alles, der Assi wird bis auf den letzten Tropfen Schweiß gefordert. Mit gemischten Gefühlen starte ich also auf die Station. Zuvor war ich in der Ambulanz eingeteilt und kenne die Patienten auf dieser Station kaum. An diesem Tag sind sehr viele pharmako- logische Therapien gefragt. Ich klammere mich am Visitenwagen fest und stehe kurz vor einem Schweißausbruch. Es sind fast nur Präparate gefragt, im Studium werden allerdings nur Wirkstoffe gelehrt. Ich frage mich, wie man bei der stetig wachsenden An- zahl an Generika noch den Überblick über die Namen bewahren soll. Eine halbe Minute mit meiner Wirkstoff-App und ich wäre wieder voll im Rennen. Auftritt Schwester Edeltrude: Sie erkennt meine Panik und reagiert wundervoll: Sie lässt mir meine Würde. Es werden nur geschlossene Fragen gestellt, die ich dankbar mit ja oder nein beantworte. Die Kurven werden mit unzähligen „Wan- nen“ versehen, die ich nach der Visite aufarbeite. Vor dem zweiten Zimmer gibt es ein Briefing. Wir besprechen alles und wenn sie meiner Entscheidung nicht zustimmt, lässt sie ihre Brille auf der Nase runterrutschen, schaut mich an und ich kassiere ein eiskaltes „Aha“. Also wird die Entscheidung erneut reflektiert: Ist die The- rapie gut und richtig oder habe ich zu wenig Ahnung? Schwester Edeltrude und ich diskutieren Therapien aus und argumentieren hart: sie mit ihrer jahrelangen Erfahrung und ich mit meinem Lehrbuchwissen. Schlussendlich dauert die Visite deutlich länger als geplant, jedoch konnten wir für unsere Patienten ein gutes Er- gebnis erzielen. Ich harre bis zur Nachmittagsvisite aus und stelle fest, dass meine Oberärztin mit meinen Entscheidungen sehr zufrieden ist – ich bin erleichtert. Jetzt, einige Zeit später, gehen die Visiten schon deutlich flotter, täglich wächst mein Wissen und somit auch meine Sicherheit. In tiefer Dankbarkeit über meine erhaltene Würde und in Anerkennung ihres Erfahrungsschatzes haben Schwester Edeltrude und ich nach diesem Tag ein gutes und respektvolles Miteinander gefunden. GEM/EINSAM – schreiben steirische Ärztinnen und Ärzte in Ausbildung über ihren Alltag im Beruf, im Leben und ihren Weg von „wilden Jungen“ zu „alten Profis“.
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