AERZTE Steiermark | Oktober 2020
ÆRZTE Steiermark || 10|2020 11 COVER Foto: Medizinische Universität Wien/Matern Krise gestiegen. Die Ergeb- nisse zeigen erhebliche Par- allelen zu einer deutschen Studie, über die das Deutsche Ärzteblatt unter dem Titel „Die COVID-19-Pandemie als idealer Nährboden für Süch- te“ berichtete. Die Autoren Ekaterini Georgiadou, Tho- mas Hillemacher, Astrid Mül- ler, Anne Koopmann, Tagrid Leménager und Falk Kiefer leiten daraus Maßnahmen- forderungen ab: „Es scheint uns daher wichtig, schon während der Akutphase der COVID-19-Pandemie die Be- völkerung über die Risiken und mögliche Langzeitfolgen eines vermehrten Alkohol- und Tabakkonsums während 18 Jahren sind die Erwachse- nen um 10 Prozent gereizter als in kinderlosen Haushalten. Zukunftsangst Verbunden mit der Krise ist eine Zukunftsangst („ich habe gegenwärtig Angst, dass es nie wieder so wird, wie vor der Corona-Krise“). Darunter leiden knapp 41 Prozent der Gesamtpopulation, fast 62 Prozent der psychisch Belas teten, aber nur etwas über 25 Prozent derjenigen, die sich psychisch nicht belastet fühlen. Alkohol als Medizin Fast 15 Prozent sagen, ihr Alkoholkonsum sei durch die Univ.-Prof. Dr. Michael Mu- salek, Mag. Dr. Oliver Schei- benbogen: Was haben wir aus der COVID-19-Krise bisher gelernt? Und was können wir in Zukunft besser machen? Eine Studie zur psychosozi- alen Pandemie in Österreich des Instituts für Sozialästhetik und Psychische Gesundheit der Sigmund Freud Privatuni- versität Wien. dieser Ausnahmesituation zu informieren und nieder- schwellige medizinische und soziale Hilfsangebote aufzu- bauen.“ Musaleks Erkenntnis aus der umfassenden österreichi- schen Studie: „Das Unwort des Jahres ist die vielerorts noch immer verordnete ‚so- ziale Distanz‘; ganz im Ge- genteil: Wir brauchen zwar körperliche Distanz, aber psychosoziale Nähe, um die Krise bewältigen zu können – nur gemeinsam können wir diese Krise zum Besseren wenden.“ Empfundene Belastung durch die COVID-19-Krise Psychische Belastung Quelle: Institut für Sozialästhetik und Psychische Gesundheit der Sigmund Freud Privatuniversität Wien 29,2 Prozent 28,5 Prozent 27,5 Prozent 26,2 Prozent 23,5 Prozent 23,3 Prozent 21,5 Prozent 20,3 Prozent 15,4 Prozent „Nur gemeinsam können wir diese Krise zum Besseren wenden.“ Michael Musalek
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