AERZTE Steiermark | Oktober 2020
12 ÆRZTE Steiermark || 10|2020 Eigent l ich würde er jetzt gera- de s ei ne Sporttasche packen, um zum World M e d i c a l F o o t b a l l Champion- ship in Mar del Plata, d em b e - kanntesten Seebad Ar- gentiniens, a u f z u b r e - chen. Statt- dessen gibt Puja Parvin AERZTE Steier- mark ein Interview. Denn wie die meisten Großveranstal- tungen des Jahres 2020 wurde das internationale Kräftemes- sen der Fußball spielenden Ärzte heuer abgesagt. Zweimal war der Dermato- loge schon bei einer Ärzte- Fußball-WM dabei – in Mal- mö und in Budapest – und hat dabei die internationalen Kontakte und den kollegi- alen Austausch (bevorzugt über die besten Reiseziele in deren Heimatländern) sehr geschätzt. Nach einer berufs- bedingten Pause wäre er heu- er gerne wieder als defensiver Mittelfeldspieler auf den Ra- sen gegangen. Dynamisches Jahr 2019 Die dazwischen liegende WM-Pause hat sich aus beruf- lichen Gründen ergeben: Zu- nächst war der 1982 geborene Parvin nach dem Turnus zur Facharztausbildung ins ost- deutsche Chemnitz gezogen. Erst vor drei Jahren kehrte er nach Österreich zurück, um sein Fach am Grazer Klini- kum zu beenden. Dann ging es Schlag auf Schlag: Im April 2019 begann er als Dermato- loge im Gesundheitszentrum der damaligen GKK Steier- mark, im Juni eröffnete er seine Wahlarztpraxis bei den Grazer ProphyDocs und im Herbst startete er mit seiner Praxis im Facharzt- und Ge- sundheitszentrum Mureck. Mit diesen drei beruflichen Standbeinen deckt Parvin ein breites Spektrum ab, wobei seine Schwerpunkte im ope- rativen Bereich und der Der- matoonkologie liegen. Zudem verfügt er über Zusatzausbil- dungen im Bereich der Tro- Ein Fußballer ist ein Fußballer. Auch wenn er Dermatologe ist. Puja Parvin, Dermatologe mit drei beruflichen Stand-Beinen, schwingt sein rechtes Bein gerne in Richtung Fußball: Als Mitglied der Austrian Medical Soccer-Mannschaft hat er schon an zwei Ärzte-WMs teilgenommen; die für heuer in Argentinien geplante fiel je- doch dem Coronavirus zum Opfer. pen- und Reisedermatologie. Die Breite war es auch, die ihn seinerzeit an diesem Fach ge- reizt hat; zudem hatte er einen richtungsweisenden Mentor: „Meine allererste Stelle im Turnus war im Ambulato- rium der GKK im Bereich der Dermatologie und mein Ausbildner Arnold Gerger war sehr prägend für mich.“ Nach einem Abstecher nach Bad Aussee, wo er heute noch gerne urlaubt, ging es für Parvin im Turnus anschlie- ßend nach Oberösterreich. Auch eine sechsmonatige Lehrpraxis beim Liebocher Allgemeinmediziner Roman Artner absolvierte er – wo er die Arbeit sehr schätzte, sich aber letztlich nicht vorstellen konnte, bis zur Pensionierung Dienste zu übernehmen. Also begab er sich auf die Suche nach einer Facharzt-Ausbil- dungsstelle für Dermatologie. Rucksack statt Koffer Zw i s c h e n seinen Aus- bi ldungen rei s te er eineinhalb Jahre mit dem Ruck- s ack um d ie Welt. Ein Koffer- Typ ist bis heute nicht au s i hm geworden , weshalb er für die Fußball-WM auch eine Sporttasche gepackt hät- te. Schon seit er sieben ist, begleitet ihn die Leidenschaft für den Fußball. Über viele Jahre hinweg hat er täglich trainiert – beginnend beim Eggenberger ESK; später wur- de er in die Nachwuchsmann- schaft des SK Sturm geholt. Zwischendurch hat er auch überlegt, Profi zu werden, sich dann aber doch für das Stu- dium entschieden. „Die beste Entscheidung meines Lebens“, resümiert er heute. Nun kickt er, sofern es sich ausgeht, einmal wöchentlich in ei- ner Hobbymannschaft. Die Erwartung, nach Abschluss seiner Ausbildung neben der Ordination mehr Zeit für Fußball aufwenden zu kön- nen, hat sich allerdings nicht erfüllt. Zu vielfältig – und auch noch zu neu – sind sei- ARZT IM BESONDEREN DIENST
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