AERZTE Steiermark | Oktober 2020

TESTEN Was ist ein Antigen-Test? Ein Antigen-Test bietet die Möglichkeit eines direkten Nachweises viraler Antigene innerhalb kurzer Zeit (15 bis 30 Minuten). Im Unterschied zu PCR-Tests wird bei Antigen- Tests nicht das Erbgut des Virus nachgewiesen, sondern dessen Protein bzw. Proteinhülle. Was ist der Unterschied zwischen Antigen- und Antikörper-Tests? Antigen-Tests liefern einen Virusdirektnachweis. Als An- tigene werden Proteine bzw. die Proteinhülle, also ein Bau- stein des Virus, bezeichnet, gegen die das Immunsystem Antikörper bildet. Antikörper-Tests dienen vor- tigen Zeitpunkt ausschließ- lich unter ärztlicher Super- vision durchgeführt werden, um eine korrekte Interpre- tation sicherzustellen. Das Ergebnis muss mit den Spe- zifikationen des Tests, den Krankheitszeichen und der Vorgeschichte der Patientin/ des Patienten und der Vor- testwahrscheinlichkeit in Kontext gesetzt werden. Welche Anwendungs­ gebiete ergeben sich für Antigen-Tests in Österreich? I nne rha l b de r ö s t e r­ reichischen „Teststrategie SARS-CoV-2“ können beim Einsatz von Antigen-Tests zwei Anwendungsgebiete un- terschieden werden: y Als „Point of Care“-Tests wiegend dem Nachweis einer vorangegangenen Infektion, sie liefern also keinen Vi- rusdirektnachweis. Es wird getestet, ob der Körper bereits Antikörper gegen das Virus gebildet hat. Wie erfolgt die korrekte Durchführung von Antigen-Tests? Zur korrekten Durchführung von Antigen-Tests ist zur Pro- bennahme ein Nasen-Rachen- Abstrich notwendig. Im Gegensatz zum PCR-Test wird zur Analyse und Inter- pretation der Ergebnisse kein Labor und daher auch kein Labormediziner benötigt. Aus diesem Grund sollten Antigen-Tests zum gegenwär- (POC-Test) zur raschen Ausschlussdiagnose einer SARS-CoV-2-Infektion bei Patientinnen und Pati- enten, die COVID-19-spe- zifische Krankheitszeichen haben. Positive Ergebnisse sind jeweils durch einen PCR-Test zu bestätigen. y bei Hausärztinnen und Hausärzten im Zuge der Primärversorgung bei Personen mit COVID- 19-Symptomen entspre- chend der Falldefinition y in Spitalsambulanzen, vor Aufnahme von Pa- tientInnen mit COVID- 19-Symptomen entspre- chend der Falldefinition y in Alten- und Pflege- heimen zur schnellen Ab- klärung von Verdachtsfäl- len (Gesundheitspersonal) Lösung Antigen-Test? Antigen-Tests sollen als sogenannte „Schnelltests“ innerhalb kürzester Zeit Ergebnisse liefern. Über deren Qualität gibt es unterschiedliche Aussagen. Aber was meint das Ge- sundheitsministerium? Die offiziellen Antworten. Noch ist das Projekt niere.schützen zur früh- zeitigen Identifikation von Hochrisikopatien- tinnen und -patienten nicht ausreichend in den steirischen Haus- arztpraxen implemen- tiert. Zu wenige chro- nische Nierenerkran- kungen werden so rechtzeitig erkannt, dass Maßnahmen zur Progressionsverzöge- rung frühzeitig anset- zen können. Und das, obwohl es hierfür eine eindeutige „Ampel“ gibt: welchem Zeitabstand eine Kontrolle erfolgen muss, ob diese beim Haus- oder Fach- arzt durchgeführt werden kann oder ob die Vorstellung in einer Progressionsambu- lanz nötig ist. Die Langzeitbe- treuung soll möglichst beim Hausarzt verbleiben. TeilnehmerInnen gesucht Eine Studie des Instituts für All- gemeinmedizin und evidenz- basierte Versorgungsforschung (IAMEV) der Med Uni Graz, die mit Jänner 2021 startet, soll die Prävalenz der Chronic Kidney Disease (CKD) in der vordefinierten Risikopopulati- Patientinnen und Patienten im Alter von 40 bis 65 Jah- ren, die mindestens einen der Risikofaktoren für eine chro- nische Nierenerkrankung aufweisen, werden durch Er- mittlung des Serumkreati­ nins und der Albumin-/Krea- tininratio bei ihrem Hausarzt gescreent. Als Risikofaktoren gelten arterielle Hypertonie, Diabetes mellitus, Adipositas mit einem BMI von mehr als 30, eine kardiovaskuläre Er- krankung und/oder eine ter- minale Niereninsuffizienz in der Familie. Je nach Laborer- gebnis gibt es eine klare Vor- gabe, in welchem Alter und on der Steiermark abschätzen helfen, um das Betreuungsan- gebot entsprechend anzupassen. Sie soll aber auch das Patien- tenkollektiv des Projektes niere. schützen in Hinblick auf De- mographie undNierenfunktion beschreiben. Im Laufe der beiden kom- menden Jahre werden dafür 1.000 TeilnehmerInnen aus 30 bis 40 steirischen Hausarzt- praxen oder PVE rekrutiert, wobei die aktive Studien- phase pro PatientIn 12 Mo- nate beträgt. Der/die teilneh- mende Arzt/Ärztin erhält 15 Euro pro Studienvisite. 22 ÆRZTE Steiermark  || 10|2020 Hausarzt-Studie zu niere.schützen läuft an

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