AERZTE Steiermark | Oktober 2020

ÆRZTE Steiermark  || 10|2020 43 NIEDERGELASSENE ÄRZTINNEN & ÄRZTE Fotos: Elke Meister, Harry Schiffer Norbert Meindl: „Mit 67 Jahren ist es Zeit“ Norbert Meindl war 33 Jahre lang in der Ärztekammer engagiert – zuletzt als stei- rischer Vizepräsident und Kurienobmann sowie stellvertretender Obmann der Bun- deskurie. Jetzt hat er sich mit 67 Jahren, einem lachenden und einem weinenden Auge („wobei das lachende immer größer und das weinende immer kleiner wird“), wie er sagt, zurückgezogen. In den steirischen Funktionen folgt ihm der Allgemein­ mediziner Christoph Schweighofer nach. Die Liste seiner Funktionen in der Ärztekammer ist lang. Nach 33 Jahren ist das nicht verwunderlich. Denn fünf Jah- re, bevor er seine Ausbildung zum Facharzt für Urologie abgeschlossen hatte, war der gebürtige Villacher noch als Turnusarzt schon in der Ärz- tekammer engagiert. 1989 war Meindl bereits das erste Mal Mitglied des steirischen Ärzte- kammer-Vorstands. „Das In- teresse an der Standespolitik“ habe ihn dazu bewogen, sich eben in dieser einzusetzen, sagt er lapidar. Die letzten drei Jahre war Meindl Kurienobmann und damit auch Vizepräsident in der Ärztekammer Steiermark. Dazu kam die Funktion eines stellvertretenden Obmanns der Bundeskurie Niederge- lassene Ärzte. Seine gesamte ärztliche Ausbildung und Kar- riere hat der gebürtige Vil- lacher übrigens in der Steier- mark erlebt. 27 Jahre arbeitete er als niedergelassener Fach- arzt für Urologie in Hartberg, in diesem Jahr – rund zwei Wochen nach dem Beginn des Lockdowns – schloss er sie, die Nachfolge hat er umsichtig geregelt. Als besonderen Erfolg bezeich- net Meindl das gelungene Be- mühen, „den Bereitschafts- dienst auf freiwilliger Basis“ umgesetzt zu haben. Das ist schon ein Zeichen dafür, dass der Facharzt auch den The- men, die vor allem die nie- dergelassenen Allgemeinme- dizinerinnen und Allgemein- Seinen Nachfolger als Kuri- enobmann der Niedergelas- senen Ärzte und als Vizeprä- sident gibt es bereits: Es ist Meindls bisheriger Stellver- treter, der Kapfenberger All- gemeinmediziner Christoph Schweighofer, der als Refe- rent für das Ärztenetzwerk Styriamed.net und zuletzt als Repräsentant (gemeinsam mit Präsident Herwig Lind- ner) der Ärztekammer im Corona-Koordinationsstab des Landes Steiermark heikle Aufgaben gewohnt ist. Ein wichtiges Anliegen ist es Schweighofer gerade jetzt, den Zugang zu ärztlicher Hilfe für die Patientinnen und Pati- enten zu sichern, auch, wenn Anrufen und das Vereinbaren eines Termins den unange- kündigten Gang in die Praxis mittlerweile weitgehend er- setzt haben. Auch wenn das für viele Patientinnen und Pa- tienten, aber auch so manche Ärztinnen und Ärzte immer noch ein wenig ungewohnt ist. mediziner berühren, einen sehr hohen Stellenwert zumaß. Seine Beziehung zur Politik war von einer „Äquidistanz zu allen politischen Parteien“ geprägt, betont der Ärztever- treter. Als „Nachred‘“ wünscht er sich: „Er hat die Interessen der Ärztinnen und Ärzte gut vertreten.“ Und auch eine Botschaft für seine Nachfolgerinnen und Nachfolger hat er: „Alles Gute für die auf uns zukommenden schwierigen Aufgaben, die eine große Herausforderung sind.“ Norbert Meindl zieht sich nach 33 Jahren in der Kammer ins Pri- vatleben zurück. Links: Meindl 2012, Mitte: im Team mit Lind- ner, Meister und Bayer, rechts: Norbert Meindl im Jahr 2017. Meindls gewählter Nachfolger: Christoph Schweighofer

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