AERZTE Steiermark | November 2020

NEWS ZITAT „Zwischen der 9. und der 38. Kalenderwoche waren die Allgemeinmediziner im Vergleich zum Vorjahr praktisch durchgehend anwesend.“ Mag. Franz Kiesl, ÖGK in Relatus Med, 4. 10. 2020 und in der Ärzte Krone AKUT Geteiltes Land Ende März 2020 waren nur 20 Prozent der Österreiche- rinnen und Österreicher der Meinung, „dass die Gefahr, die vom Coronavirus ausgeht, übertrieben wird“. Anfang Oktober 2020 waren es dop- pelt so viele, genau 40 Prozent. Vor einer Infektion mit SARS- CoV-2 haben sich Ende März 74 Prozent gefürchtet, Mitte Juni, vor dem Sommer, waren es nur mehr 42 Prozent, zu- letzt sind die Zahlen wieder über die 50-Prozent-Marke geklettert. Das alles sind Ergebnisse aus dem „Gallup Stimmungsbarometer Corona“, für den regelmäßig 1.000 Österreicherinnen und Öster- reicher befragt werden. Da wundert es wenig, wenn die Politik eher auf Angst und Alarmismus setzt, denn auf Hausverstand sowie sachliche Information und Überzeu- gung. Weil – simpel formuliert – weit mehr Menschen infor- mationsresistent als angstre­ sistent sind. Wie ambivalent Menschen denken, zeigen die Zahlen zur Bereitschaft, sich gegen COVID-19 impfen zu las- sen, wenn ein sicherer und wirksamer Impfstoff zur Ver- fügung steht. Nur etwa ein Fünftel der Bevölkerung ist uneingeschränkt impfbereit, ein weiteres Viertel ist es im- merhin in großem Umfang. Ebenfalls ein Viertel will sich aber keinesfalls impfen las- sen. Weitere rund 15 Prozent neigen ebenfalls eher zur Impfverweigerung. Und eben- soviele sind sich ihrer Sache nicht sicher oder verweigern die Antwort. Eine hohe Impf- beteiligung von 75 Prozent oder mehr ist demnach ohne Zwang kaum zu erzielen. ÆRZTE Steiermark  || 11|2020 39 Melioidose-Schnelltest mit Know-how aus Graz Ars-Docendi-Staatspreis für Team der MUG In internationaler Zu- sammenarbeit wurde am Diagnostik- und Forschungsinstitut für Hygiene, Mikrobiologie und Umweltmedizin Graz ein Blutserum- Streifentest auf Melioi- dose entwickelt. Die aufgrund variabler Symp­ tome nur schwer zu diagnos- tizierende Tropenkrankheit Melioidose grassiert vor allem in Südostasien und Nord­ australien, aber auch in den tropischen Regionen Afrikas Zum dritten Mal erging der Staatspreis für herausragende Lehre „Ars Docendi“ an Stu- dierende, Lehrende und Alumni der Medi- zinischen Universität Graz. Mit 155 Einreichungen zum achten Staatspreis „Ars Do- cendi“ wurde heuer ein Re- kord an Bewerbern verzeich- net. Studierende, Lehrende und Alumni der Med Uni Graz erhielten für ihr inter- aktives Peer-to-Peer-Teaching „Vom Symptom zur Diagnose – das interaktive Wahlfach“ einen der begehrten, mit 7.000 Euro dotierten Preise, in der und Südamerikas. Sie wird vom Bakterium Burkholde- ria pseudomallei ausgelöst und führt nicht selten zum Tod – unter anderem, weil das Bakterium von Natur aus Resistenzen gegen zahlreiche Antibiotika aufweist. In den betroffenen Regionen sind die Möglichkeiten zur Labordiagnostik meist einge- schränkt. Nun konnten Mit- arbeitende des Diagnostik- und Forschungsinstituts für Hygiene, Mikrobiologie und Umweltmedizin der Med Uni Kategorie „Qua- l it ät s verbesse- rung von Lehre und Studierbar- keit“. Damit hat die MUG bereits zum dritten Mal einen Ars-Do- cendi-Preis er- rungen. Die prämierte Lehrveranstal- tung wurde im Jahr 2015 von engagierten Studieren- den erarbeitet, unterstützt von Nephrologie-Professor Alexander Rosenkranz und Gastroenterologie-Professor Peter Fickert. Der Inhalt der wöchentlich stattfindenden Lehrveranstaltung basiert auf Graz in Kooperation mit der Weimarer Firma Senova, dem Leibniz-Institut für Photo- nische Technologien in Jena und Partnern der Mahidol University in Bangkok einen Schnelltest entwickeln, mit dem die Melioidose binnen einer Viertelstunde diagnos- tiziert werden kann. Auf dem Teststreifen aufge- bracht sind Antigene, die mit den Antikörpern in den Pa- tientenproben reagieren. Se- nova übernimmt in Hinkunft die Testproduktion. international diskutierten kli- nischen Fällen und Befunden, die renommierten klinischen Journals entnommen werden. Die Diskussion der Fälle er- folgt unter aktiver Mitarbeit der Studierenden, wodurch ein interaktiver Raum ent- steht. Foto: BMBWF/Lusser

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