AERZTE Steiermark | Dezember 2020

WIRTSCHAFT & ERFOLG ÆRZTE Steiermark  || 12|2020 35 Foto: beigestellt Rat und D@ten : Die EDV-Kolumne Anzeige üb­ ertragbarer Krankheiten: Epidemio­ logisches Meldesys­ tem (EMS) Ärztinnen bzw. Ärzte sind auch bisher bereits gesetz- lich verpflichtet gewesen, mel- depflichtige Krankheiten an die zuständige Bezirksver- waltungsbehörde zu melden. Das Elektronische Meldesy- stem wurde so konzipiert, dass die Meldung direkt über die Arztsoftware versendet wer- den kann. Alle benötigten Pflichtfelder der Ärztinnen/Ärzte und der PatientInnen (wie etwa Vor- , Nachname, Geburtsdatum, Geschlecht) sind bereits in der Ordinationssoftware abgebil- det, weshalb die Erfassung der restlichen (medizinischen) Daten effizient erfolgen kann. Der EMS-Zugriff durch Be- zirksverwaltungsbehörden (BVBs: Bezirkshauptmann- schaften und Magistrate) und Landessanitätsdirektionen (LSDs) erfolgt innerhalb des Portalverbundes, wodurch eine eindeutige Authentifi- zierung sichergestellt ist. Alle Datenzugriffe werden proto- kolliert. Um Zugang zum EMS zu er- halten, müssen die Ärztinnen/ Ärzte sich an ihre Ordina- tionssoftwarehersteller wen- den, die Sie eingehend beraten werden. Alwin Günzberg ist Geschäftsführer der ALAG GmbH. Alwin Günzberg einem geschulten Personal nach seinem gesundheit- lichen Befinden gefragt und zur Händedesinfektion an- gehalten wird. Besonders bei Gruppenpraxen mit starker Frequenz erweckt diese Pro- fessionalität mehr Vertrauen als jemanden in Straßenklei- dung „irgendwo“ zu postie- ren, der unvermittelt das elek- tronische Fieberthermometer zückt. Die größte Impflogistik Die Kardinallösung der Pandemie, der Impfstoff, schärften Anforderungen an Logistiker auf**. Impfen in der Ordination Es ist klar, dass kaum eine Ordination oder Apotheke solche Tief kühlkapazitäten haben wird. Die vom Corona- Sonderbeauftragten des Ge- sundheitsministeriums, Cle- mens Martin Auer, Ende No- vember präsentierte Corona- Impfstrategie des Bundes geht von 3 Phasen aus – ab Phase 2, wenn im Frühling mehr Impfstoffe, eventuell auch nur moderat mit -20 °C gekühlte zur Verfügung stehen, soll auch der niedergelassene Be- reich impfen. Fokussiert wird hier auf systemkritische Be- rufe wie Lehrkräfte oder die Exekutive. Phase 3 sieht dann Impfungen für alle, die dies wünschen, vor. Was die Lagerung der CO- VID-Impfungen in Ordinati- onen anlangt, ist aus jetztiger Sicht zu bedenken: Die bislang stärksten Impfstoffe können nicht mit extremer Kälte ge- spritzt werden, sie müssen knapp vor der Impfung auf- getaut werden. Derzeit geht man davon aus, dass die zuvor extrem gekühlten Impfstoffe über Nacht in einen normalen Kühlschrank gelegt werden und am Morgen dann verab- reicht werden. Am besten in einem abgesonderten Isolier- zimmer, das bei jedem Infekti- onsgeschehen wertvoller wird. * Anbau: Kosten, Preisbei- spiele, Sparmöglichkeiten und mehr: kostencheck.de ** Covid-19-Impfstoff-Vertei- lung stellt Logistiker vor große Herausforderungen | heise on- line steht nun Ende November unmittelbar vor der Zulas- sung. Einige verlangen eine Kühlung von mindestens -70 °C (manche sprechen auch von -80 °C) – was verschärfte Anforderungen an Transport und Logistik stellt, anderen genügt es -20 °C kalt. Einige große Logistikf­irmen haben bereits Erfahrung mit Trans- porten von pharmazeutischen Substanzen und Impfstoffen für Tiere und Menschen bei extremen Minusgraden. Ex- trem-Tiefkühlschränke („Ul- tralow-Freezer“) machen das möglich. Deren Preis liegt zwischen 30.000 bis 40.000 Euro, sie bieten Platz für gut 100.000 Impfdosen. Beim Transport per Flug oder LKW kommen die in Kunststoff- boxen mit Trockeneis, also gefrorenem CO 2 . Die Boxen halten die -70-°C-Kälte für drei bis sechs Tage. Umge- packt werden muss in -20 °C kalten Kühlräumen. „Co- vid-19-Impfstoffe setzen eine umfangreiche Logistik- Expertise vo- raus, damit sie effektiv i n g r oß - en St ück- zahlen auf der ganzen Welt verteilt werden kön- nen – ganz anders als bei norma- ler Fracht. Von geeigneter Temperaturkon- trolle bis hin zur schnellen Verzollung“, zählt etwa die Europa-Chefin von Fedex, Karen Reddington, die ver-

RkJQdWJsaXNoZXIy NDYwNjU=