Ärztekammer Steiermark – Leistungsbericht 2020
’2 der Corona-Pandemie zu bestehen. Die Anrufe stiegen von 100 bis 450 pro Tag auf 2.500, allerdings auch die Wartezeit von 1 Minute bis auf das 60-Fache. Trotz Erhöhung der „Calltaker“- und Hinter- grundärzte-Kapazitäten benotete der Geschäftsführer des Gesundheitsfonds, Bernd Leinich, das Ergebnis deshalb mit „Nicht genügend“. Dennoch seien 1450 und der neue Bereitschaftsdienst Erfolgsmodelle, waren sich Gesund- heitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß undÖGK-Steiermark-Vorsitzender Josef Harb einig. Dass wesentliche Verbesse- rungsvorschläge wie die Einbeziehung der Ordinationen an Wochenenden und Feiertagen von der steirischen Ärztekammer gekommen waren, blieb unerwähnt. Hingegen wurde beklagt, dass sich in einigen Regionen zu weni- ge Ärzt*innen beteiligen. Telemedizin „on the fly“ „Die Corona-Krise hat zu einem deut- lichen Anstieg der Telemedizin ge- führt. Das wird von der großen Mehr- heit der Ärztinnen und Ärzte begrüßt“, so ÄK-Präsidernt Herweig Lindner und Vizepräsident Norbert Meindl in einer Aussendung Anfang April. „Wir brau- chen eine seriöse Telemedizin, sie darf nicht zur Ausrede für patientenferne Fließbandmedizin werden.“ Daher dür- fe die Nähe zwischen Ärztin und Arzt auf der einen und Patientin und Patient auf der anderen Seite „niemals auf- gegeben werden.“ Reine Telemedizin ohne persönliche und kontinuierliche Beziehung sei lediglich eine Notlösung. Dietmar Bayer, Präsident der Österrei- chischen Gesellschaft für Telemedizin, niedergelassener Kassen-Psychiater in Leibnitz und Vizepräsident der Ärz- tekammer Steiermark, wies in einem Interview darauf hin, dass es wegen der Corona-Krise möglich gewesen sei, die Telemedizin „on the fly“, also im Echt- betrieb, zu erproben. Nach der Krise sei eine eingehende Analyse notwendig, um in jene „neue Normalität“ zu gelan- gen, die mittlerweile zum geflügelten Wort geworden ist. Steirische „Drostens“, COVID- relevante Labors und Studien Was Virologe Christian Drosten für Deutschland war und ist, verteilt/e sich in der Steiermark auf drei Experten: Bernhard Haas, Leiter des Klinisch-in- fektiologischen Konsiliardienstes am Uni-Klinikum und Mitglied des Lan- deskoordinationsstabs Corona, Robert Krause, Professor für Infektiologie an der MUG, und Klaus Vander, Leiter des Instituts für Krankenhaushygiene und Mikrobiologie. Über die Medien infor- mierten sie auch die Bevölkerung über die Pandemie. 20 ÄK-Vizepräsident und Präsident der Öst. Gesellschaft für Telemedizin Dietmar Bayer über die Limitierungen der vorhandenen Breitbandtechnik: „300-Megabitleitungen sind in Arztpraxen notwendig.“ Bernhard Haas Robert Krause Klaus Vander
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