Ärztekammer Steiermark – Leistungsbericht 2020

23 20 ologie der KAGes, und Georg Steindl, Oberarzt am genannten Institut und u. a. zuständig für Hygienemanagement von Patient*innen mit COVID-19, un- tersuchten Diagnostik und Prävention des Virus. Lange zählte der Corona- PCR-Test zu den gefragtesten, aber auch umstrittenen Laborbefunden. Er stand im Fokus von Experten- und Politikerdiskussionen wie kaum ein anderer mikrobiologischer Erreger- nachweis, diente sogar als Schlüssel zur Ausrufung wie zum Schließen von COVID-Bereichen in Krankenan- stalten. Dabei war gerade am Beginn der Pandemie vielmehr die bloße Ver- fügbarkeit von Tests der entscheidende Parameter. Der Slogan „Testen, Tes­ ten, Testen!“ bedurfte lt. Vander und Steindl einer Differenzierung, um Ge- sunde nicht krank zu testen, aber den Eintrag des Virus in sensible Bereiche zu unterbinden. Aus den Erfahrungen der Monate März bis September 2020 wurde am IKM ein System erarbeitet, um den Spagat zwi- schen Bedürfnis und realem Nutzen sowie lokaler Verfügbarkeit ressour- censchonend und patientensicher zu bewältigen. Es wurden drei Prinzipien zur Unterbrechung der Übertragung konzipiert: Unterbrechung des Über- tragungsweges des Erregers über die Luft und Oberflächen, Unterbindung der Freisetzung an der Quelle und Schutz empfänglicher Personen. Steirische Gesundheitsversorgung in der COVID-Zeit In der Studie „Leistungskraft regio- naler Gesundheitssysteme in Zeiten von COVID-19“, durchgeführt von Ma- rie M. Hofmarcher und Christopher Singhuber, landete die Steiermark im Mittelfeld. In die Kritik genommen wurde dabei der in der Steiermark besonders hohe Anteil von Ärztinnen und Ärzten, die „nur“ Verträge mit Sonderversicherungsträgern, den so genannten „kleinen Kassen“, besitzen. In Gesamtösterreich läge dieser Anteil bei 8 Prozent, in der Steiermark mit 19 Prozent mehr als doppelt so hoch. Die Studie „Die Versorgung mit §-2-Ärz- tinnen (und -ärzten) in der Steiermark ist schlecht“, so die Studie. Und weiter: „Insgesamt sinkt das Angebot mit §-2-Ärzten pro 100.000 Einwohner. Die Verknappung führt dazu, dass sich der Zugang zu Leistungen für einen großen Teil der steirischen Bevöl- kerung zunehmend verschlechtert.“ Obwohl weniger §-2-Kassenstellen als in anderen Bundesländern vorhan- den wären, attestierte die Studie: „Die Versorgungsqualität in der Steiermark ist gut. Die vermeidbare Sterblichkeit (MAHCS) vor 75 Jahren ist niedrig.“ Projekte KIJNO Graz: 2019 über 4000 Notfälle betreut Vier bis fünf kinder- und jugendärzt­ liche Praxen, dazu genügend en- gagier te Ver tragsärzt*innen und Assistent*innen – und schon erfreute sich der Kinderärztliche Notdienst Graz großer Beliebtheit, wie die Bi- lanz im März 2020 deutlich machte. Finanziert wurde KIJNO vom Gesund- heitsfonds Steiermark, organisiert von den Praxen (vor allem jener von Hans Jürgen Dornbusch, Obmann der Fach- gruppe Kinder- und Jugendheilkunde in der Ärztekammer Steiermark), in- formiert wurde von der Ärztekammer

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