Ärztekammer Steiermark – Leistungsbericht 2020
’2 mit den Dienstplänen schwer kompati- ble Sonderurlaubszuteilung gemildert werden. Viele Mitarbeiter*innen aber f ühlten sich dupier t, die Betriebsrät*innen reagierten ableh- nend. Auch der Obmann der steirischen Spi- t a l särz t innen und -ärzte, Ärztekammer- Vizepräsident Eiko Meister, kr itisier te das Ansinnen: „Wenn andere eine 500-Euro- Prämie bekommen, ist es mehr als ver- ständlich, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine ‚süße Belohnung‘ eher sauer aufstößt.“ Dabei sei die Kritik weniger von den Ärzt*innen als vielmehr von der Pflege gekommen, so Meister. Die Idee der Betriebsrät*innen, mit einer fairen Gehaltserhöhung das Belohnungsdilemma auszugleichen, scheiterte daran, dass sowohl Landes- wie Gemeindebediensteten eine Null- lohnrunde in Aussicht gestellt war. „Mit einer Nulllohnrunde für Mit- arbeiterinnen und Mitarbeiter, die schon keine Prämie bekommen haben, würde die angebliche Wertschätzung für jene, die sich an der Corona-Front tagtäglich aufopfernd bewährt haben, zum reinen Lippenbekenntnis ver- kommen“, gab sich Meister überzeugt. COVID-Versorgungskonzept Phase 3 Im Herbst stellte die KAGes im „CO- VID Versorgungskonzept Phase 3“ ihre Strategie der Versorgung der COVID-Patient*innen um: COVID- 19-Erkrankte sollten nicht mehr zen- tral, sondern überall versorgt werden, sofern das jeweilige Krankenhaus medizinisch-pflegerisch geeignet war. Wie die Spitäler ausgewählt wurden, folgte dem Versorgungsstufenmodell des ÖSG in „Grund-, Schwerpunkt- und Zentral-/Spezialversorgung“. Die vorläufige Obergrenze in der Auslas tungsstufe 3 wurde mit ca. 100 Inten- siv- und ca. 500 Normalpflegebetten beziffert. Weitere markante Punkte des Phase- 3-Konzeptes legten die Standardisie- rung der stationären medizinischen Behandlung von COVID-19-Erkrank- ten fest und regten an, Mischkohor- ten (verschiedene Infektionserreger, Nicht-Isolierpflichtige) unter Einhal- tung hygienischer Auflagen zu bilden. Die Erhebung der Bettensituation er- folgte nunmehr täglich und es wurden Versorgungskoordinatoren, u. a. für den Belastungsausgleich der Kranken- häuserkapazitäten, installiert. Neben den Bettenkapazitäten rekla- mierte Eiko Meister, Ärztekammer- Vizepräsident und Obmann der An- gestellten Ärzt*innen, den gleich- wertigen Fokus auf die Kapazität der Mitarbeiter*innen. Statt sich in „ideal typischen Erwartungen“ zu erschöp- fen, sollten sich die Planer*innen mit den Mitarbeiter*innen „zusammen- setzen und ihnen zuhören“. 34
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