Ärztekammer Steiermark – Leistungsbericht 2020

’2 42 zum Arzt“ hieß es dementsprechend auch in der beliebten Wartezimmer- Zeitschrift „Medizin populär“. Ärztekammer unterstützt Arztbesuche im Lockdown 2 Was im Lockdown 1 zutage trat, dem wollte die Ärztekammer im Lockdown 2 vorbauen: der diffusen Angst zum Arzt zu gehen. In vielen Medien bekräftigte die Ärz- tekammer die Botschaft, die Bevölke- rung solle ihr vor fast 75 Jahren festge- schriebenes Recht auf den „Besitz des bestmöglichen Gesundheitszustandes“ wahrnehmen. Und das am besten per Terminvereinbarung (durch Telefon), wie es auch 73,6%der ÄrztInnen in der AERZTE Steiermark Frage des Monats November befürworteten. „Wir emp- fehlen allen Steirerinnen und Steirern, ärztliche Kontrolluntersuchungen nicht zu verschleppen“, sagte Kurien- obmann VP Christoph Schweighofer etwa in der Kleinen Zeitung. Auch gegen Ideen wie „Instantimpfungen“, die seitens der Politik immer wieder ventiliert wurden, nachdem die EU- Zulassung von COVID-19-Impfungen absehbar wurde, trat Schweighofer vehement auf: „Impfen erfordert eine b e h u t s a m e ärzt liche Be- gleitung.“ Diese Beglei- tung dürfe die Politik den Pa- tientinnen und Patienten nicht vorent ha lten, warnte er. Versorgung Liezen: Weniger statt mehr Niedergelassene Ärzt*innen Laut einem Bericht der Medical Tri- bune hatte der Gesundheitsfonds 2020 das Gegenteil der offiziell kommuni- zierten Stärkung der allgemeinme- dizinischen Primärversorgung vor: Der RSG 2025 sehe für den Bezirk Liezen statt bisher 45 Kassenstellen für Allgemeinmedizin nur mehr 26 Einzelstellen plus vier Primärver- sorgungseinheiten (PVE) mit je drei Allgemeinmediziner*innen vor. Dem- nach würden 7 bis 10 allgemeinmedi- zinische Kassenstellen wegfallen – 20 %. Die Begründung: Liezen (Planungs- region 62) sei überversorgt und drei Ärzt*innen in Primärversorgungsein- heiten seien genauso wirkungsvoll wie fünf in Einzelpraxen. Auf die Patien- tenzahlen pro Arzt/Ärztin umgeschla- gen, schnitt Liezen nach jeglichem Berechnungsmodell aber immer am schlechtesten ab. „Wir begrüßen die verbesserte Mög- lichkeit der Teamarbeit – wenn sie aber dafür herhalten muss, um eine Schwä- chung der lokalen allgemeinmedizi- nischen Versorgung zu begründen, ist das der Bevölkerung nicht zumutbar“, monierte Norbert Meindl, Obmann der Kurie Niedergelassene Ärzte. Niedergelassene Ärzt*innen verjüngen sich kaum Die steirische Landesstatistik ver- zeichnete 2020 in ihrem Bericht „Selb- ständige in der Steiermark“ „massive Zuwächse in dem Gesundheitssystem nahestehenden Berufszweigen“. Die 2.253 Ärztinnen und Ärzte bildeten die drittstärkste Gruppe unter den steirischen Selbständigen (2,5 %). Nur in ihrer Berufsgruppe sank das Durch- Kurienobmann Schwei­ hofer über „Instantimp­ fungen“: „Impfen erfordert eine behutsame ärztliche Be­ gleitung, die man den Pa­ tientinnen und Patienten nicht vorenthalten darf.“

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