Ärztekammer Steiermark – Leistungsbericht 2020
5 CORONAVIRUS-GERÜCHTE DEMENTIERT Der Vatikan dementierte gestern aufgetauchte Coronavirus-Gerüchte rund um Papst Franzis- kus. Beim Kirchenoberhaupt sei nichts anderes als ein „leichtes Unwohlsein“ diagnostiziert worden, sagte Vatikan-Sprecher Matteo Bruni. Am Aschermittwoch war beim 83-Jährigen sei- ne heißere Stimme aufgefallen. AFP Papst nur „leicht unwohl“ AN STEIRISCHE ARZTPRAXEN ßungen verhindern“, sagt Prä- sident Herwig Lindner. Für das Gesundheitstelefon unter 1450 fordert die Kammer eine aus- reichende Zahl an erfahrenen Medizinern, um eine rasche Abklärung zu gewährleisten. Die steirische Ärztekammer wird in den kommenden Wo- chen 7000 Schutzmasken und - brillen in den Arztpraxen ver- teilen: „Die Versorgung darf auf keinen Fall lahmgelegt wer- den. Wir wollen Praxisschlie- Ärztekammer verteilt 7000 Schutzmasken KURZ NOTIERT STEIERMARK-STATISTIK Zuletzt wa patienten im aufgenommen tensivmedizin Die Anzahl der le steigt in der terhin. Insgesam Die Landessanitätsdirektion Steiermark musste gestern drei Todesfälle durch das Coronavi- rus vermelden. Die Verstorbe- nen (zwei Männer und eine Frau, alle Jahrgang 1940) hatten Vorerkrankungen. Drei Tote undweitere Neuinfektio 16 Zugverbindungen werden am heutigenDonnerstagentfallen, so die GKB. Betroffen sind die S 7 von Graz nach Köflach (bzw. retour) und die S 61 über Lieboch nach Wies-Eibiswald. 25 von 2500 Hausarztpraxen geschlossen: Mediziner brauchen Schutzausrüstung. es ist derzeit sehr schwierig.“ Auch wenn jeder einzelne Fall einer Praxisschließung natür- lich problematisch sei, seien derzeit steiermarkweit erst 25 von 2500 Ordinationen ge- sperrt. Bedrückender Nach- satz: „Aber das wird wohl noch deutlich mehr werden.“ Das Gerücht mit den gebunkerten Schutz- masken lässt sich auf- klären. So sind etwa im Bereich der Feuer- wehrschule in Leb- ring – und auch in ei- ner Halle südlich von Graz – tatsächlich Masken eingelagert. Jene in Lebring sind aber unbrauchbar, wie Feuerwehr-Spre- cher Thomas Meier erklärt: „Wir haben für die BH Leibnitz rund 20.000 Schutzmasken eingelagert, die abgelaufen sind und vomStandard bei Co- rona nichts bringen.“ Ledig- lich ein paar Dutzend seien für die Corona-Prävention taug- lich. Der Bestand geht zurück auf die Vogelgrippe-Zeit, als sich die damalige Ministerin Maria Rauch-Kallat mit dieser Massenanschaffung viel Kritik eingehandelt hat. Bernd Hecke W ir haben keinerlei Schutzausrüstung, kön- nen diese auch am freien Markt nicht erwerben, bekom- men nichts von der Gesund- heitskasse (ÖGK)“, klagt der Grazer Allgemeinmediziner Hans Peter Meister. Er selbst ist nach unbewusstem, unge- schütztem Corona-Kontakt bis nächsten Mitt- woch in Heimqua- rantäne und alar- miert: „Es ist Patien- ten auf Wochen nicht zuzumuten, mit Tele- fonordination, ohne Hausbesuch oder mit Telemedizin das Aus- langen zu finden.“ Und es werden noch viele Praxenmehr ge- schlossen werden. Meister spricht auch Gerüchte an, wonach zigtausende Schutzmasken gebunkert sei- en, um bei Spitalsüberlastun- gen Reserven zu haben: „Viel- leicht können wir ja auch da- rauf zurückgreifen, bevor noch mehr Ärzte ausfallen.“ Martin Novak, Sprecher für die Ärztekammer, versteht die Sorgen und versichert: „ÖGK und auch die Ärztekammer versuchen alles, um hier bei diesem Eng pass bei Schutz- ausrüstungen zu helfen. Aber GRAZ Ärzte klagen: „Wir brauchenMasken“ Meister macht Teleordination in Quarantäne Da fo lan Fra E xp auf meh fälle undw V D as 145 nav Schlüssel Beschwer den über V ANZEIGE So stiftet man nur Verwirrung B erufstätige Eltern von schul- und betreuungs- pflichtigenKind war n in den letztenWochen nicht zu beneiden. Seit Kurzem herrscht zumindest für die Schüler einigermaßen Klar- heit über den Fahrplan bis zu den Ferien, während sich bei den Kleinsten die Meldungs- lage na ezu täglich ändert. Nicht wenig zur Verwir- rung beigetragen hat die stei- rische Landesrätin Juliane Bog er-Strauß. Da ließ si zunächst verordnen, dass nur Kinder von Eltern in sys- temrelevanten Berufen in Kindergärten und Hort ge- bracht werd e n dürfen. Dem folgte eine Verordnung, de- ren Auslegung man den Lei- tern der Einrichtung über- antwortete samt Brief, der viele die Stirn runzeln ließ. Mit dem Schrieb von ges- tern sollten zumindest di Zweifel auf Elternseite besei- tigt sein – niemand wird mehr ausgeschlossen. I n den Kindergärten wartet man aber weiterhin auf ei- nen klaren Plan und Di kti- ven für den Weg zurück. letztenWochegerecht. Nacheiner ungewöhn- lich langen Hoch- druckphase – auch heute ist es sonnig und föhnig bei 21 bis 25 Grad – kommt zumMonatsfinale noch einmal eine Kaltfront: Morgen ziehtRegen,vereinzelt mit Gewittern, übers Land, auf einen sonni- gen Donnerstag folgt ein unbeständiger 1. Mai. FUCHS, BG/PAJMAN Rebellion der Ärzte gegen Nebenjobverbot Ärztekammer greift Kages an: Nebenbeschäf- tigungsver bot gefäh rde Ve rsorgung. Auch Hebammen u nd Physio thera peuten betroffen. bedarf es des gesamten Perso- nals. Wird dieses Vorhaben um- gesetzt, würde es bedeu en, dass das Nebenbeschäftigungsver- bot sogar länger dauern könnte. Der Zentralbetriebsratsvor- sitzender der Kages, Michael Tripolt, sagt: „500 Wahlärzte und andere Gesund eitsberufe sind fürs steirische Gesund- heitssystem und die Versor- gung draußen se r wichtig – wennwir hochfahren, wirdman das mitbedenken müssen. Au- ßerdem ist das Recht auf Er- werbsfreiheit verfassungs- rechtliches Gut.“ Ärztekam- mer-Vize Eiko Meister warnt vor der „teilweisen“ Aufhebung der Arbeitszeitregelungen durch die Corona-Gesetzge- bung. „Das waren v rständliche Maßnahmen, aber wenn wir wieder mehr Normalität für die Patienten wollen, brauchen wir einen klaren Fahrplan zur Been- digung des Ausnahmezustan- des für die Mitarbeiter.“ Kages-Spitälern beschäftigt sind. Noch mehr haben weitere Nebenbeschäftigungen. Auch Ärztekammerpräsident Herwig Lindner schaltete sich in die Diskussion ein, forderte ein Ende des Nebenbeschäfti- gungsverbots. Aber die Kages lockert die Bestimmungen nicht. Im Gegenteil: Ärzte und Pflegekräfte könnten in Spitä- lern bald in wesentlich längeren Schichten arbeiten, damit Rück- stände bei Operationen etc. auf- geholt werden können. Dafür wird, ist das Thema wieder hochgekocht. Denn nicht nur in den Spitälern gibt es einen ge- waltigen Stau bei geplanten Operationen, Nachbehandlun- gen und Nachuntersuchungen – auch im niedergelassenen Be- reich sind viele Fälle offen. Me- diziner befürchteten schon lan- ge gesundheitliche „Kollateral- schäden“, weil Patienten nicht zu Ärzten gehen oder jetzt lan- ge Wartezeiten drohen. In der Steiermark arbeiten ak- tuell rund 500 Wahlärzte, die in Bleibe informiert wenn’s passiert #TEAM WIR ANZEIGE Seite 28 ŝ ŝ Seite 29 STEIERMARK Bitteres für den Magen AnregenderAnsatz Esreicht1Teelöffelvollgetrock- netem und zerkleinertem, blü- hendem Tausendguldenkraut. Über Nacht in 1 / 2 Liter kaltem Wasseransetzen. Am Morgen dann abseihen un bei Zimmertemperatur vorsich- tig schluckweise zu sich neh- men. Schon auf der Mund- schleimhaut wird somit ein Reiz erzeugt, der die Magensaft- sekretion anregt. Das fördert nicht nur die Tätigkeit des Ma- gens, sondern wirkt sich auch günstig auf die Gallenblase und die Bauchspeicheldrüse aus. ÜberdenTagverteilttr nken. Hing’schaut und g’sund g’lebt KRÄUTERPFARRER BENEDIKT facebook.com/kraeuterpfarrer kraeuterpfarrer.at · · ················································································································· W älder stellen einen ganz hohen Wert dar. Welt- eit wirken sie an einer aus- glichenen Balance des erd- mspannenden Klimas mit, s dann je nach Region sei- n eigenen feuchten oder ckenen Charakter ausbil- t. Sie binden übrigens auch e Menge an Kohlenstoff, s in Zeiten wie den unsri- n von höchster Dringlich- t ist. Zudem bilden sie den ensraum von unzähligen ren und Pflanzen, die ohne Nachbarschaft Bäumen und äuchern schlicht einfach nicht tieren könnten. o gedeihtdasTau- dguldenkraut ntaurium er- aea) nur dort, wo Wald günstige Be- ungen gewährleis- und sei es selbst eines erfolgten schlages. Zur evegetation Kalter Tausendguldenkraut-Tee der Holzernte stellt sich nämlich gerne das zierliche und hübsche Enziange- wächs ein, das für ein gutes Gedeihen nicht nur Feuchtig- keit durch Nieder- schläge benötigt, son- dern zudem ruhige Zeiten ohne die Erschüt- terung von großen Ma- schinen und Fahrzeugen. Wir können also das Tau- sendguldenkraut durchaus als sensibles Pflänzlei be- „Guru“ darf Ärzte nicht mehr „Wunderheiler“ verglich steirische Mediziner mit Drogen-Dealern und Nazis Foto:Christian Jauschowetz Einst gefeiert, zieht sich die Schlinge rund um den selbsternannten Guru Robert Franz immer enger zu. Wie berichtet, ermittelt die Staatsan- waltschaft Graz gegen ihn unter anderem we- gen Kurpfuscherei und schwerem gewerbs- mäßigen Betrug. Auch die steirische Ärzte- kammer klagte, weil er Mediziner verun- glimpfte – und bekam nun Recht! Gegenden Guru mit den lila Haaren laufen um- fangreiche Ermittlun- gender Staatsan- waltschaft Graz. Violette Haare, meist bar- fuß unterwegs, Ärzten gegenüber zynisch abwer- tend – wegen dieser Merk- male und seiner vermeintli- chen Wunder-Tabletten und Pulverchen vergöttern seine Fans den selbsternannten Guru Robert Franz. Doch immer mehr Gewitterwol- ken ziehen über der heilen Welt des rumänischen Auto- mechanikers, der in der Steiermark lebt, auf. Er ist nämlich ins Visier der Jus- tiz geraten: Aktuell er- mittelt die Staatsan- waltschaft Graz gegen ihn. Unter an- derem wegen des Verdachts des schweren gewerbsmäßi- gen Betrugs und der Kurpfu- scherei. Ein Vorhabensbe- richt liegt derzeit bei der Oberstaatsanwaltschaft, be- stätigt Hansjörg Bacher, Sprecher der Staatsanwalt- schaft Graz, der „Krone“. Video Ausgangspunkt für Streitigkeiten Auch die Ärztekammer Steiermark zog gegen den haarigen „Wunderheiler“ vors Zivilgericht und klagte auf Unterlassung – und be- kam nun Recht! Wie berichtet, behauptete Robert Franz in YouTube- Videos, Ärzte wären „ge- schulte Drogendealer“, die ihren Patienten Gift verab- reichen würden, und ver- glich sie mit dem NS- Kriegsverbrecher Josef Mengele, der menschenver- achtende Experimente an KZ-Häftlingen durchführ- te und Vergasungen üb r- wachte. Der Beklagte bestritt stets, etwas mit der Veröf- fentlichung zu tun zu ha- ben, was das Gericht je- doch nicht so sieht. Alle Videos seien in seinem Wissen entstanden und verbreitet worden. Franz verfolge d rch die Diffa- mierung wirtschaftliche Zwecke, seine Kunden würden durch seine Äuße- rungen bewusst verunsi- chert und somit empfängli- ch r für seine Heilverspre- chen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. MonikaKrisper verunglimpfen Unterlassungsklage erfol reich: Großeinsatz in Graz Schießerei: Drei Verletzte Dienstagabend eska- lierte in Graz ein Streit: Ein 24-Jähriger zückte einePistoleundverletzte drei Personen, darunter auch Unbeteiligte. W rum es beim Streit zwischen mehreren Per- sonen in der Neuholdau- gasse gegangen ist, war zunächst noch unklar. Ein 24-Jähriger soll Kontra- henten zuerst mit einem Messe bedroht haben, dann schoss er mit einer Faustfeuerwaffe. Zwei Männer und eine ältere Dame wurden leicht ver- letzt. Der Schütze und ein Komplize flüchteten, sie wurden in der Fischergas- se mit g oßem Polizeiein- satz geschnappt. In drei Gemeinden: Postfilialen vor dem Aus Nach längerer Zeit sollen wieder drei Post- ämter in der Steiermark geschlossen werden: Fohnsdorf, Hausmann- stätten und Pöllau. Die Post begründet den Schritt mit der „finanziel- len Situation“. Die Filia- len schreiben, vor allem aufgrund des rückläufigen Briefgeschäfts, seit drei Jahren negative Zahlen. In so einem Fall werden die St ndort bei der Re- gulierungsbehörde zur Schließung angemeldet, nach drei Monaten fällt die endgültige Entschei- dung. „Wir wollen jeden- falls die Filialen durch Postpartner ersetzen“, be- tont das Unternehmen. zeichnen. Die Inhaltsstoffe setzen sich vor allem aus einem hohen Anteil an Bitter- stoffen sowie aus Gerbstof- fen und Flavonoiden zusam- men. Somit unterstützt die gesundheitsfördernde Ver- wendung des Heilkrautes be- sonders die Region der Ver- dauung und die Organe, die damit in direkter Verbindung stehen. Dort, wo das wertvolle Heilkraut sein natürliches Vorkommen hat, sollte man es hüten und darauf schauen, dass es auch in den kommen- den Jahrzehnten vorzufinden ist. Es gibt aber die Möglich- keit, es im Garten mit extra gezüchteten Pflanzen anzu- siedeln, wo man dann ohne Bedenken zugreifen kann. Oder man nimmt gleich die getrocknete Ware aus dem Fachhandel. Kräuterpfarrer-Zentrum,3822Karlstein/Thaya,Tel.02844/7070-11 Foto:ChristianJauschowetz Barfuß und miteiner kleinen Schar an Anhängern tat Robert Franz im September desVorjah- resvordem Zivilgericht inGraz sei- nenUnmut gegendie steirische Ärztekam- mer kund. Seite20 ŝ STEIERMARK FRANZISKATROST Was uns bewegt Tiktoken die noch richtig? 15 Sekunden mögen wohl nichtdazuausreichen, sein intellektuelles Poten- zial zu entfalten – aber sie reichen vollkommen aus, um zu zeigen,wie blöd man sein kann. Zwar wurde die erlaubte Videodauer auf Tiktok, dem sozialen Netz- werk für User mit kurzer Aufmerksamkeitsspanne, vor Kurzem auf Spielfilm- verdächtige 60 Sekunden ausgeweitet, der Standard- Tiktoker bleibt aber dem ursprünglichen Zeitlimit treu. Und viele beweisen immer wieder, dass das zu- min est der Dummheit kei- neGrenzensetzenkann. Neuester Trend auf die- ser Spielwiese der Unsin- nigkeiten: die „Kulikitaka- Challenge“. Und die ist ge- nauso blöd, wie sie klingt. Zum gleichnamigen (ziem- lich nervigen) Song rennen da Menschen breitbeinig un mit hoch erhobenen, wachelnden Armen auf Kü- h u, um sie zu erschre- ckenundindieFluchtzuja- gen. Nur für ein paar Likes versetzen siedie armenTie- re in Panik – und denken nicht einmal darüber nach, dass sie sich selbst dabei in Lebensgefahr bringen könnten. Ja tiktoken die dennnochrichtig? Immer wieder appellie- renBauernandenHausver- stand, stellen Warnschilder auf und plakatierenVerhal- tensregeln, um ein friedli- ches Miteinander von MenschundTieraufdenAl- men zugewährleist n.Aber man kann schon verstehen, warum so mancher Bauer seine Alm gleich ganz ab- riegelt, wenn man von Trendswieder „Kulikitaka“- Challenge hört. Da reichen 15 Sekunden aus, um am gesunden Menschenver- standzuzweifeln. abwägen“, heißt es von der Landesregierung. Von ei er erweiterten Maskenpflicht wie in Oberösterreich ist derzeitnochnichtdieRede. Doch die Zahlen steigen. So ist ein 15-jähriger Schü- lerdesGrazerCarneri-Gym- nasiums erkra kt. Er weist laut Bildungsdirektion keine Symptome auf, wurde aber getestet, weil sich sein Vater beim Grazer „Bau-Cluster“ angesteckt hatte. Heute wer- den seine Klassenkollegen und mehrere Lehrer getes- tet, die Schule selbst musste nichtgesperrtwerden. EinenFallmitFolgengibt es auch in Fürstenfeld: Dort wurde bei einem Intensivpa- tienten (85) – nach drei ne- gativen Tests – doch das Vi- 59 Corona-Infizierte gab es am Montag in der Steier- mark, drei Personen waren im Spital, eine davon lag auf derIntensivstation.„DieLa- ge ist in der Steiermark sta- bil, Cluster lassen sich gut eindämmen. Regionale Maßnahmen werden wir gut Noch ist in der Steiermark keine zweite Corona-Wel- le in Sicht – doch der Ruf nach neuen Masken-Regelun- gen wird lauter. Behörden und Spitäler sind in Alarmbe- reitschaft. So wurde ein 15-jähriger Schüler des Grazer Carneri-Gymnasiums positiv auf Covid-19 getestet, im LKH Fürstenfeld traf es einen Intensiv-Patienten. Steirische Sorge vor Grazer Schüler und Intensivpatient an Corona erkrankt Vorerst keine scharfe zweiter W tionscluster Baufirma i Allerdings s heitsamt mi Amtsärzten an die Grenz tätengelangt sourcen gerade noch, heißt es bei der KAGes. Gestern Abend wurde dann be- kannt, dass der 85-Jährige bereitsverstorbenist. In Graz wird dagegen lei- se aufgeatme : Der Infek- rus nachgewiesen. Der Be- troffene kam ins LKH Graz- West, 13 Pflegekräfte und ein Arzt sind in Quarantäne; Kollegen, auch aus Feld- bach, müssen einspringen. Man schaffe es mit den Res- J g p Corona wirft Frage nach Immunisierung von Kindern auf Schul-Impfungen scheitern an fehlenden Kühlschränken punktuelle amtliche Aktio- nen, die viel Geld kosten, aber wenig bringen. Man muss nur die bestehenden Möglichkeiten nützen.“ Et- wadieBetriebe,woBetriebs- ärzte „Jaukerln“ verabrei- chen und so die Zahl der in- fektionsbedingten Kranken- standstagesenkenkönnten. Geht es nach der Ärzte- kammer,wärenaucheinver- pflichtendes Impfgespräch im Mutter-Kind-Pass sowie die Einbeziehung der Influ- enza-Impfung in das Gratis- Programm des Bundes sehr wünschenswert. GeraldSchwaiger Man müsste ja lachen, wenn es nicht so traurig wäre: Eine flächendeckende Impfaktion in steirischen Schu- len scheitert oft daran, dass in den Bildungseinrichtun- gen keine Kühlschränke für die Aufbewahrung des Se- rums vorhanden sind. Dabei wäre bei der Immunisie- rung von Kindern und Jugendlichen viel Luft nach oben. mal zur Spritze griffen, wur- d n in steirischen Schulen nur 20.000 Immunisierun- gen durchgeführt. „Vor al- lem im Pflichtschulbereich fehlt oft Infrastr ktur – etwa der Kühlschrank zur Aufbe- wahrungdesImpfstoffes.“ Zudem scheitere es an der Finanzierung, so Lindner: „Wir brauchen keinen blin- den Aktionismus, etwa Die Corona-Pandemie at dieFragenachImpfungenin steirischen Schulen neu auf- geworfen: Der Präsident der Ärztekammer Steiermark, Herwig Lindner, redet einer besseren Einbeziehung u ser Bil ungseinrichtun- gen das Wort – denn hier ist noch einig s drin en. Wäh- rend niedergelassen Medi- ziner im Vorjahr 140.000- Steirische Ärzte gegen Akt f z n v d n franziska.trost@kronenzeitung.at SeitAnfang März herrscht imGrazerGesundheitsamt Ausnahmezu ta d. Das Rückverfolgender Kontaktevon Infizierten ist extrem aufwändig. DerGrazer Gesundheitsstadtrat RobertKrotzer(KPÖ) Impfschutzdarf keinGlüc sein. Durchgemeinsame Bemühungenwäre es mög Beteiligungdeutlich zuve Sowird auchdas Bewussts die noch nichtverfügbare Covid-19-Impfunggeschärf HerwigLindner, ÄrztekammerSteiermark Foto: ür enRads ieler Foto:ChristianJauschowetz Foto:HARRYSCHIFFERPHOTODESIGN Foto:miss_mafalda-stock.adobe.com Sonntag,8.November2020 STEIERMARK ise? h g.at ver- Ra- ten alle völ- ich. ver- om- her- , zu An- tio- ato- be reie Ös- trag Ant- der ung, ten ina, nk- Is- der los, cht Mit uck ten. atz. ch- von und hrt. Ein- piel mer na- rei- zie- und nn- hön, lich ich, ndi- im nde Mehr als 100Patientenfielen aufdasTreibendesfalschenArztes herein (Symbolbild) Das alleine ist schon un- glaublich, doch noch un- glaublicher ist das Behör- den-Versagen in dem Fall: „Krone“-Informationen zu- folge warnte die Ärztekam- mer bereits 2018 vor dem dreisten Kurpfuscher – doch die Justiz handelte nicht, de feine „Herr Doktor“ ging unbehelligt seinem womög- lich gesundheitsgefährden- den Treiben nach (es gilt die Unschuldsvermutung). Peinlich ist auch, dass nie- mandem di plumpen Fäl- schungen der Promotions- Bescheinigungen auffielen: Sie wären 2006 von „Rektor Sebastian Grundner“ unter- zeichnet worden – der in Graz nie amtierte. Eine Google-Recherche hätte ge- nügt, um herauszufinden, dass Gerhard Franz Walter zu diesem Zeitpunkt Chef der Medizin-Uni war. Auch hätte man nur auf der Kam- mer-Homepage nachschau- en müssen, ob es den Arzt gibt – hier sind nur geprüfte Medizinerverzeichnet... GeraldSchwaiger lungs-Utensilien, teures me- dizinisches Gerät, Jacken mit der Aufschrift „Not- arzt“, Rotkreuz-Uniformen, Schilder mit der Aufschrift „Arzt im Dienst“. Im Auto des Steirers fanden die Beamten noch ein Blaulicht, das er für Einsatzfahrten eingeschaltethabendürfte. 100 Patienten (aber wohl viele mehr) behandelte der Lügner, absolvierte Hausbe- suche, verabreichte Medika- mente, impfte und führte so- gar kleinere operative Ein- griffe durch. Mit einem „Schönheitsfehler“: Der ver- meintliche Mediziner, der seit dem Jahr 2014 bis vor Kurzem in der Südsteier- mark ordiniert hatte, ist al- les andere – nur kein Arzt! Die Promotionsurkunden waren ebenso gefälscht wie seinMaturazeugnis. Die „Steirerkrone“ be- richtete: Am 6. November filztenErmittlerdesLandes- kriminalamts Steiermark auf Anordnung der Staats- anw ltschaft die Ordination des 59-Jährigen in Kitzeck im Sausal. Dabei stießen sie auf Medikamente, Behand- Der Fall eines in der Südsteiermark aufgeflogenen Kurpfuschers (59) wird immer unglaublicher: Schon vor zwei Jahren warnte die steirische Ärztekammer vor dem falschen Doktor, der von 2014 bis 2020 ohne medizini- sche Ausbildung Behandlungen durchführte und sogar oper er e. All seine Urkunden waren plump gefälscht. Kammer w arnt vo r fals chem Arzt – doc h keiner tat e twas! Steirer (59) gab sich als Mediziner aus und operierte sogar: H orin ltur nde InderÄrztesuche aufder WebsitederÄrztekammer Steiermark kann jeder überprüfen,ob jemand befugt ist, alsArzt Menschen zu behandeln. Eine einfache Suche hätte hiergenügt. Ärztekammer- Präsident HerwigLindner Foto:OliverWolfFotoGmb Foto:goodluz-stock.adobe.com „Keine Praxis darf Opfer von Corona werden“ chen dann die ,normalen‘ Kran- ken, wenn keine Ärzte arbei- ten?“ Deshalb hat er einen Brief an Kanzler Sebastian Kurz und Minister Rudolf Anschober ge- schrieben: „Leider entsprechen die Honorare derzeit nur circa zehn Prozent des normalen Umsatzes. Wir wissen, dass Symptome hat sie keine. „Wir entlasten die Krankenhäuser enorm und fangen vieles ab.“ Ein anderer steirischer Arzt, ebenso in Quarantäne, fordert: „Man muss die niedergelasse- nen Ärzte genauso schützen wie die Spitäler.“ KleineZeitung Dienstag,24.März2020 Ärztekammer- präsident Lindnerwarnt (links). DieAllgemein- medizinerin Roswitha Kortschaksagt: „Unsere Ordinationen sindSchutz- schilde“ KK,FUCHS Österreich, das Land der Geisterstädte Spektakulär hat sich der Alltag in Österreich geändert, zeigen interne Bewegungsprofile. vier Wände für einige Augen- blicke,umsichimGartenoder in unmittelbarer Nähe ihrer Wohnung (Umkreis von ei- nem Kilometer) die Füße zu vertreten.IncoronafreienZei- ten bunkern sich nur 27 Pro- zent zu Hause ein. Nur sieben Prozent entfernten sich am Freitag mehr als zehn Kilome- tervomWohnort,innormalen Zeiten suchen fast 40 Prozent das Weite. Die Einzelauswertung zeigt, dass Leoben (90 Prozent am vorigen Samstag), Graz, Inns- bruck,Klagenfurt,Villach(um die 80 Prozent) besonders vorbildhaft waren. Konkret wurde die Handy-Konzentra- tion in den Innenstädten mit den Daten der Vorwoche verglichen (von Montag bis Freitag, beim Samstag wurde der 7. März herangezogen). Ein Beispiel: Am Montag (16. März) suchten 60 Prozent weniger Menschen die Kla- D er Schritt war nicht un- umstritten. Um sich einen Überblick über das Verhalten derÖsterreichernachVerhän- gung der Ausgangsbeschrän- kungenzuverschaffen,forder- te die Bundesregierung von den Mobilfunkbetreibern im Laufe der letzten Woche anonymisierte Bewegungs- profile an. Konkret wurden Handydaten in den Zentren der 30 größten österrei- chischen Städte, darunter Graz, Klagenfurt, Villach, Le- oben und Kapfenberg, ausge- wertet. Das Ergebnis liegt der Kleinen Zeitung vor und ist – aus Sicht der Regierung und der sie beratenden Gesund- heitstaskforce–höchsterfreu- lich: Innerhalb von sechs Tagen waren alle Städte wie leer gefegt. Im Vergleich zur Vorwoche suchten um bis zu 90 Prozent weniger Österrei- cher die Innenstädte auf. Aus SichtderExpertenkönnenda- AUSWERTUNG DER HANDYDATEN Landeskrankenhäuser und Med Uni haben derweil ihren Ärzten Nebenbeschäftigungen, die mit sozialen Kontakten ver- bunden sind, bis auf Weiteres verboten,heißtes–umdas An- steckungsrisiko für Ärzte zu verringern.Dassorgtwiederum fürSchließungenvonWahlarzt- ,Pandemiezeit‘ eine Fortzah- lung der Honorare zu 90 Pro- zent, um unserer Verpflichtung Folge leisten zu können.“ Auch der Internisten-Berufsverband hat die Forderung nach Weiter- zahlung erhoben. Ärztekammerpräsident Her- wig Lindner betont: „Kurzar- Coronavirus | 9 KleineZeitung Dienstag,24.März2020 WOCHE STEIERMARK SchulenundKindergärtenwerden geschlossen, Spielplätze gesperrt, ElterndürfenimSpitalnichtmehr zu ihren kranken Kindern – all das kommt quasi über Nacht und überdieKöpfederKinderhinweg. Dies ist nur ein Auszug aus jenen Maßnahmen, die Kinder und Ju- gendliche in den ersten Monaten des orona-Lockdowns zu ver- kraftenhatten. Auch wenn die meisten Maßnah- men mittlerweile gelockert wur- den, so ist die Krise noch lange nicht ausgestand n und umso mehrsolltedieFrageerlaubtsein, wie Kinder und Jugendliche die- se Ausnahmesituation meistern. „Kinder und Jugendliche sind die Zukunft unseres Landes“, ein Zitat, das oft und gerne von der Politik bemüht wird, das Denise Schiffrer-Baracabergeradebeson- ders sauer aufstößt. Sie leitet die Kinder- und Jugendanwaltschaft Steiermarkundvermisstinallden Diskussionen um Masken, Reise- beschränkungen und Schulalltag das Augenmerk auf die Kinder. „Ja, Kinder sind die Zukunft, aber sie sind vor allem die Gegenwart und durchleben die Krise gerade genausowiewir“,appelliertdie Ju- gendanwältin.„Wasbisdatorund- um fehlt, ist eine kindgerechte Übersetzung.“DieRegierungwen- de s ich regelmäßig in Press et er- min n ndiebreiteÖffentlich ke it, aber niemand spreche wirklich mit den Kindern und Jugendli- chen selbst. Auch hinsichtlich der nun geplanten Regelungen zum Schulstart mahnt Schiffrer-Barac dringend, auch das Wohl der Ki - der und Jugendliche im Auge zu behalten. „Ein neuerlicher, ,quasi kompletter' Lockdown der Schu- len und Bildungseinrichtungen sollte wirklich nur als allerletzte Konsequenz angedacht werden, da die Folgen für die Kinder und Jugendlichen ja derzeit ohnehin schongravierendsind.“ Übertrittsphasensindsensibel Weit weniger drastisch sieht der Grazer Kinder- und Jugendpsy- chologe Philip Streit die Auswir- kungen der Corona-Krise auf die Jüngsten. „Kinder können in ei- nem sicheren Umfeld so ziemlich allesertragen“,meinter.FürStreit sind Eltern und der enge Umkr is das Um u nd Auf, um Kinder gu durch die Krise zu bringen. „Kin- der können weniger ertragen, wenn die Eltern aus der Krise ein Drama machen und selbst Unsi- cherheitversprühe .“AusderPra- xisdervergangenenMonateweiß rzub richten,dasssichdieKrise vielfach als „willkommener Blitz- ableiter gezeigt hat, als Gelegen- heit, endlich über Probleme, die schon immerdawaren,zur de “. Prinzipiell seien Kinder und Ju- gendliche viel resilienter und an- passungsfähiger als Erwachs ne. ZubedenkengibtStreitallerdings, dass in Übertrittsphasen (Kinder- garten, Schule) die Präsenz und Unterstützung der Eltern mehr denn jegefragtsei. Tatsache ist, dass noch nicht ab- sehbar ist, welche langfristigen Auswirkungen unsere neue Co- vid-19-Lebenswelt auf die Psyche Heranwachsender hat. Der Ge- sprächsbedarf ist jedenfalls gege- ben, wie Schiffrer-Barac bestätigt: „Im Zeitraum Mitte März bis An- fang Juni 2020 zählte die Kinder- und Jugendanwaltschaft knapp 1.500 telefonische Kontakte.“ Vor iesem Hintergrund sei es umso dringender, die „Stimme der Kin- der und Jugendlichen zu hören“. Die Jugendanwaltschaft wandte sich daher bereits Mitte Juli in ei- nem Schreiben an den Bund, um ihre Expertise für die Einrichtung eines von der Bundesregierung geplanten „Krisen und Katastro- phenschutzges tzes“ einzubrin- gen. Bis dato sei dieses Angebot seitens Bundeskanzler Sebastian Kurz unbeantwortet geblieben, das Büro von Rudi Anschober will das Thema zumindest in Be- ratung n einfli ßen lassen. Auf Nachfrage der WOCHE, d r be de Briefe vorliegen, gibt zumindest die Antwort aus dem Gesund- heitsministerium leisen Grund zurHoffnung:„SobalddasThema weiterbehandelt wird, kommen wir gerne auf die angebotene Ex- pertise zurück“, heißt es aus dem Presseteam des Ministers. Übri- gens: InderösterreichischenBun- desverfassung ist das Prinzip des Kindeswohlvorrangs verankert. A.Sittinger Den Kindern in der Krise gut zuhören Unse eWelt istseitMärz2020eineandere.WieKinderaufdieveränder- tenUmstände langfristigreagieren, lässtsichnichtabschätzen. pixabay Wie erleben Kinder die Corona-Krise und was macht das mit ihrer Psyche? Ein Versuch, Antworten zu finden. Die Ärztekammer Steiermark ruft alle Steirer zu einer große Online-Umfrage auf. Ziel ist es, herauszufinden, nach welchen Kriterien der jeweilige Wunsch- arztausgesuchtwird.Damitsoll transparentwerden,wasPatien- ten von einer ärztlichen Versor- gung rwarten, was sie gut oder weniger gut finden und was sie aufke nFallwollen.Eine inte- ressante Möglichkeit, um völlig anonymWü schezuäußern. „Die Gesundheitsversorgung darfnichtüberdieKöpfederBe- troffenen hinweg geplant wer- den – deswegen die Umfrage“, sagt Norbert Meindl, Obmann derniedergelassenenÄrztinnen und Ärzte. Auch Dietmar Bayer, VizepräsidentderÄrztekammer Steiermark, ergänzt: „Die nie- dergelassenen Ärzte sind auch in der Corona-Zeit das Rückgrat der medizinischen Versorgung. Daher ist es sehr wichtig, her- auszufinden, was den Patienten bei den Ärzten besonders wich- tig ist.“ Teilnehmenundgewinnen Einfach den Link surveymon- key.com/r/SteiermarkUmfra- ge am Handy, Tablet, Laptop oder PC aufrufen und anonym die Umfrage beginnen. Für die Teilnahme am Gewinnspiel bedarf es der E-Mail-Adresse – die Meinungsumfrage ist da- von nicht betroffen und bleibt trotzd m völlig anonym. Zu gewi nen gibt es ein entspan- nendes Thermenwochenende für zwei Personen im Vitalhotel BadRadkersburgmitzweiÜ ber - nachtungen ineinemWohlfühl- Zimmer. „ Ärztesind RückgratwährendCo- rona“,DietmarBayer. ÄrztekammerStmk. Patientenwünschen auf der Spur Jetzt bei der Umfragemitmachen und ein Thermenwochenende gewinnen. MehrPatientenmitsprache , NorbertMeindl Meister Fe- tte ily er wir e - rs- a- m ch er ts. o- n, he ir ne nt nt ä- n ls n- s- m er n e, d el ht t- ns s- z- h of n n- ßt ? e- e n t n n- ayer Seite22 ŝ Samstag,24.Oktober2020 STEIERMARK Samstag,24.Oktober2020 ŝ Seite23 STEIERMARK · · ····································································· SPEZIAL Thema des Tages STEIERMARK · · ····································································· · · ····································································· MARCUSSTOIMAIER HelenaHaas: Ichwürdein ZukunftgerneetwasChi- rurgischesmachen.Trotz- demistderBerufdesAl l- gemeinmedizinersaus meinerSichtattraktiver geworden–dasmerkeich beieinigenStudienkolle- gen,diediesenWegein- schlagenwollen.Meiner Meinungnachkönnteman diesesThemaimStudium abervielfrüheranspre- chen.Gründe,diefüreini- gedagegensprechen,sind womöglichdielängeren undungeregelteren ArbeitszeitenunddasFeh- leneinesgrößerenTeams. TomMüller: Ichwürde g erneeinkleineschirurgi- sc hesFachmachen.In m einemJahrganginteres- sierensichaberrelativvie- leStudentenfürdieAllge- meinmedizin–aucham Land.MeinerAnsichtnach gibtesdenLandarzt-Man- gel,dadieUniversitäten undmeistenAusbildungs- plätzeebenindenStädten sind–undbismanseine Ausbildungabgeschlossen hat,habensichvielebe- reitseinattraktivesLeben nebenderArbeitaufge- baut.Unddaswolleneben diewenigstenaufgeben. ManuelaKral :AmAnfang habeichdieAllgemeinme- dizininsAugegefasst.Im LaufedesStudiumshabe ichabergemerkt,dassdas dochnichtsfürmichist. IchfindedieChirurgie oderInnereMedizinvon derArbeithereinfach spannender.Dazusind vieleStudentenwohlauch andenstädtischenLife- stylegewohntundhaben währendd rAusbildung auchdieVorzügeder Teamarbeitkennen-und schätzengelernt.Alles Dinge,diesiewohlnicht aufgebenwollen. AlexandraRaberger: Ich willgerneKinderärztin werden,weilmirdie ArbeitmitKinderneinfach vielSpaßmacht.Ein GrundfürdenHausarzt- mangelistausmeiner Sicht,dassdasaktuelle Ausbildungssystemein- fachnichtsoansprechend ist.DieTurnusärztemüs- senvieleadministrative Tätigkeitenabarbeiten, unddazuhabendieFach- undOberärztenichtso vielZeitfürsie,sodassfür diemedizinischeArbeit einfachnichtgenügend Platzbleibt. Ablauf atum für den § NochimmerfehlteinechtesRezeptgegen denKassenstellen-MangelineinigenBezirken § ÄrztekammerkritisiertdiePolitikscharf: EsfehleanWertschätzungundauchanGeld § Die„Krone“hatsichbeiMedizin-Studenten umgehört:Womöchtensiekünftigarbeiten? steirisch n Landarzt D er Ärztemangel ist in der Steiermark längst nicht mehr wegzuleug- nen. Je weiter weg man von Grazwohnt,umsoschwie i- ger wird es, vor allem Kas- senmediziner zu finden. So gibtesetwaimBezirkMur- tal nach wie vor nur einen Frauenarzt mit Kassenver- trag. Um derart schwer zu besetzendeStellen zuverge- ben, hat die Ärztekammer Anfang d s Jahres gemein- sam mi der G sundheits- kasse(ÖGK)sogarlukrative Startprämien ins Leben ge- rufen–70.000EurofürEin- zelpraxen,105.000Eurofür eineGruppenpraxis. DochdieWirkungistver- pufft. Noch immer sind in der Steiermark insgesamt 17Kassenstellenunbesetzt– elfHausärzte,fünfGynäko- logiestellenundeineKinder- arztstelle. „Manchmal habe ich das Gefühl, dass dieser Kassenärztemangel man- chen gar nicht so unrecht ist“, sagt dazu Christoph Schweighofer, der Vizeprä- sident der Ärztekammer SteiermarkundObmannder niedergelassenenÄrzte. „Kassenärzte werde von deröffentlichenHandnahe- zu ausgehungert, während das Land Steiermark für Ambulanzstrukturen bereit ist, dauerhaft hohe Zuzah- lungen zu leisten. Ich halte dasfüreinenpatientenfeind- lichen Weg“, geht der Kap- fenbergerindieOffensive. „WortedesRespekts habeichniegehört“ Dem Obersteirer fehlt es vorallemanWertschätzung fürdieniedergelassenenMe- diziner.„Diegibtesvonder Politik nicht einmal in Sonntagsreden. Dabei wa- ren praktisch alle niederge- lassenen Kassenallgemein- ärzte und auch die große Mehrheit der Fachärzte am HöhepunktderCoronakrise immerfürihrePatientenda – Worte des Respekts habe ich dazu aus der Politik nie gehört.ImGegenteil,einzel- ne Probleme, die es in einer Kriseebenimmergibt,wur- denaufgebauschtundverall- gemeinert.“ EinGrund,weshalbesim- mer schwieriger wird, Kas- senstellen nachzubesetzen, istauchdieteilsüberborden- de Bürokratie. Wahlärzte könnten sich viel besser auf ihre medizinische Kernauf- gabe konzentrieren. „Kas- senmedizin ist nur als Mas- senmedizin wirtschaftlich rentabel“, meint Schweig- hofer. „Viele Ärzte flüchten deshalbsozusagenindiePri- vatwirtschaft, und auch im- mer mehr Patienten geben lieber Geld für ihre medizi- nischeBetreuungaus.Übri bleiben dann jene, die sich das nicht leisten können“, sieht er die Steiermark längstaufdemWeginRich- tungZwei-Klassen-Medizin. Es scheint jedenfalls so, als ob der klassische Landarzt als medizinischer Nahver- sorger in unserem Bundes- land seinem Ablaufdatum entgegensteuert. WirhabenunsunterStudenten derMeduniGrazumgehört, welcheFachrichtungsieeinmal anstrebenundworanihrer MeinungnachderMangelan Allgemeinmedizinernineinigen ländlichenRegionenliegt. Foto:zVg Foto:zVg Foto:zVg Foto:zVg Foto:sebra-stock.adobe.com Foto:ÄrztekammerSteiermark/Schiffer VieleSteirersehenihren Hausarztalsmedizinischen Nahversorger–Christoph Schweighofer(linksunten) kritisiert,dassdiesvonder Politikkaumgeschätztwird. 20 Mürztal. Freitagmorgenkam einAutovonderStraßeab undcrashtegegeneinen Baum.Danachdrohteesüber denHangabzurutschen.Die FeuerwehrKrieglachkonnte de WagenmitKranund Rüstfahrzeugbergen. Gnas. AmDonnerstag- abendkamesaufderL211 zueinemUnfall.Beieiner KollisionzweierAutos wurdeeinMann leichtver- letzt.Eindurchgeführter Alkoholtestbeidemzwei- tenLenkerverliefpositiv. Autodrohteden Hangabzurutschen Alkolenker baute Verkehrsunfall regionalinkürze InLiezensolleninZukunftauf 80.000 Bewo ner nur noch 38Hausärztekommen. Liezen. InderSteiermark steigendieEinwohnerzah- len und vor allem die Zah- len der älteren Bewohner. TrotzdemwerdenPlanstel- lenfürHausärzteabgebaut. Das bringt die steirische Ärztekammer auf die Bar- rikaden. Sie diagnostiziert einAusspielenderGesund- heitszentrengegendieEin- zelparken. Es sollen auch falsche Ber ch ungs-Zah- len imUmlaufsein. »Unterstützung istnur einLippenbekenntnis« Plan. NorbertMeindl,Ob- mann der niedergelasse- nen Ärzte und Vizepräsi- dent der ÄK-Stmk. fordert einerascheAufklärungder Berechnung en.Tatsächlich istdenPlaner ndesGesund- heitsst ukturfonds 2025 ein Fehler passiert. Zwei Planstellen inLiezenfielen unterdenTisch.Aberohne die beide Stellen werden in fünf Jahrennurnoch26 stattwiebisher46Hausärz- te in der obersteirischen Bezir shauptstadtordin ie- ren.20wurdengest ich en, fürdasneuePrimär versor- gungszentrum(PVE),inder vier Mediziner arbeiten, werdenproArztgleichdrei Stellenberechnet. Versorgung. Der Gesund- heitsfonds argumentiert die Streichungenmit einer besserenVersorgungdurch diePVE.LängereÖffnungs- zeiten und effektivere Zu- sammenarbeitmitPflegern undFachärztenmachensie wirksamer. Kritik kommt auch aus den Reihen der steirischenFPÖ,derderGe- sundheitsfondsschonlange einDornimAugeist.Siefor- dert in einer Aussendung personelleKonsequenzen. VP-Abgeordneten-Konferenz mit Kurz Kanzler gibt grünes Licht für die Verkehrs-Milliarde BeiderAbgeordnetenkonfe- renz der Volkspartei trafen sichMinister&Co. St. Kathrein. In der Ost- steiermarktrafensichseit Donnerstag unter ande- remBundeskanzlerSebas- tianKurz,Familienminis- terin Christine Asch- bacher und Landeshaupt- mannHermannSchützen- höfer zur Abgeordneten- konferenzderVolkspartei. Auch Bürgermeister Sieg- fried Nagel nahm daran teilundbekameinepositi- veNachricht,wasdieNah- verkehrsmilliarde,dieun- ter schwarz-blau verspro- chen wurde, anbelangt. Der Kanzler signalisierte dafürgrünesLicht. Die Klimaaktivisten hatten die Demo zuvor bei der Polizeinichtangemeldet. Graz. Klimaaktivisten haben am Freitagvormit- tag die Zufahrt zum Gra- zer Magna-Werk am süd- östlichen Stadtrand blo- ckiert. Sie forderten eine „tief greifende Verkehrs- wende und einen klima- gerechten Umbau der Au- omobilindustrie. Die De- monstranten hatten eine itzblockadeeingerichtet. EskamzuVerkehrsbehin- derungen zwischen der Straßenkreuzung Liebe- nauer Gürtel und Karl- Huber-Gasse in beiden Richtungen.Eineörtliche Umleitung wurde eben- fallseingerichtet. Auflösung. Nachdem die Demonstranten nach mehrmaliger Aufforde- rung die Blockade nicht beendeten, wurde die Demo durch die Poliz i unddieCobraaufgelöst. Die Cobra half bei der Räumung Klimaaktivisten-Demo vor dem Magna-Werk Kritik an Ärzte-Planstellen für 2025 KanzlerundLandes-Chef. GemeindeLiezen/ElkeMeister LPDSteiermark STVP ÄK-Vize istentzürnt überdieStreichung vonPlanstellen. ProArzt im Zentrumwe den dreiPlanstellen gerechnet. Dienichtangemeldete Demowurdeschließlich aufgelöst. Ka m r erbost: Liezen bekommt 10 Ärzte weniger FFThomasZeiler zE ermark HeUte 30 ÖSTERREICH WOCHE STEIERMARK • 16./17. SEPTEMBER 2020 Es war eine steiermarkweite Umfrage der steirischen Ärzte- kammer, über 400 Personen ha- ben teilgenommen – mit einem durchaus erfreulichen Ergebnis: Die Steirer sind mit ihren nie- dergelassenen Ärzten durchaus zufrieden, eigentlich sogar sehr zufrieden. Denn durch die Bank schneidet die heimische Ärzte- schaft mit einem Notenschnitt von sehr gut bis gut ab – in allen fachlichenDisziplinen. Die Menschen legen offensicht- lich, so das Umfrageergebnis, be- sonderen Wert darauf, zu einem rzt ein Vertrauensverhältnis aufzubauen, also den Arzt nicht ständig zu wechseln. Wenig über- raschend: Das trifft vor allem bei Gynäkologen (Frauen) und bei Urologen (Männern) zu. Aller- dings: B i beide Geschlechtern hat das gute Verhältnis zum All- gemeinmedizinereinebesondere Bedeutung. Im „Vertrauens-Ran- king“ auf den nächsten Plätzen: die Internisten und die Psychia- ter. Ebenfalls sehr wichtig: Dass der Arzt die Krankheits-Vorge- schichtegutkennt. „Patientensindsensibel“ Für Norbert Meindl, Vizepräsi- dent der steirischen Ärztekam- mer liegt es auf der Hand, dass Menschen sehr sensibel reagie- ren, wenn es um die Arztwahl geht.Klar,dasserauchstandespo- litisch nachlegt: „Vor allem dann, we nMenschenesmitwechseln- den Ärztinnen und Ärzten zu tun haben, in Ambulanzen ist aber genau das unvermeidlich.“ Sein persönliches Fazit aus der Umfra- ge: „Ambulanzstrukturen mögen zwar bequem sein, für die Patien- tensindsieabernurzweiteWahl.“ Dies müsse der Gesundheitspo- litik in der Steiermark bewusst sein. Steiermarkweite Umfrage bringt Top- Ergebnisse für die iedergelassene Ärzteschaft. „Kämpfen um jedeArzt-Stelle“ willNorbertMeindl. Meister Di Steirer si d mit ihren Ärzten zufrieden (mjb). Die Regierung will den Radverkehrsanteil bis 2025 von sieben auf 13 Prozent erhöhen. Während die Zahl der Radfah- rerseitBeginnderCorona-Krise sämtliche Rekorde brach, feh- len vielerorts sichere Radwege. Städte und Gemeinden können sich nun den Bau von Radwe- ket und bis zu 50 Prozent über das Umweltministerium, wel- ches das Budget dafür auf 40 Millionen Euro verzehnfacht hat. „Der Straßenverkehr ist in punktoklimaschädlicheAbgase Österreichs Sorgenkind. „Dabei sind vier von zehn Autofahrten kürzeralsfünf, jedefünfteFahrt LukasHammer ,grünerKlima-undEnergiesprecher:„Nochnie gabessovielGeld fürdenAusbauvonRadwegen!“ Foto:PaulRose Bund fördert Bau neuer Radwege nun zur Gänze (mjb). Gabriele Jüly, Präsidentin des Verbands Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB) über... ... die EU-weite 80-Cent-Pönale ab 2021 für jedes Kilo Plastik, das nicht wiederverwertet wird: „Trennt die Bevölkerung Kunststoffe und Verpackungen etwa im gelben Sack einheitlich und korrekt, so erfüllen wir die EU-Quote auch hier. Einige Bun- desländer überschreiten bereits jetzt die erforderliche 90-Pro- zent-Quote. In den Städten unt- erfüllen wir sie. Bei Papier, Glas und Metallen erreichen wir üb- rigens die bis 2025 angepeilten EU-Quoten.“ ... Pfand auf PET-Flaschen: „Sehe ich kritisch, da wir dann beiderKunststoffsammlungein in Wien und von Altach, Vorarl- berg, bis Zurndorf, Burgenland, gibteseinenLockdown.“ ... das Sammelproblem für kleine Geschäfte: „Die Umrüs- tung auf Getränkerückgabeau- tomaten würde tausende Euro kosten. Dazu kommt ein Platz- VOEB-Präsidentin Gabriele Jüly, selbstUnternehmerin. Foto:VOEB „Pfand auf PET-Flaschen sehe ich äußerst kritisch!“ E rnüchterndeStudiezuden Umweltfolgen des Lock- downs: Das Resultat ist weniger positiv, als erwart t. UmsomehrmussdieRegierung handeln. Und tuts zum Glück, setzt allerorts auf Nachhaltig- keit. Überhaupt hängt sich jede Partei das grüne Mäntelchen um - für Wählerstimmen sogar dievonHC.DieGrünensindmit Covid-19 beschäftigt. Sie sollten sich aber bemühen, das grüne Heft in der Hand zu halten und dazu andere, wichtige Akzente setzen, etwa für die Corona be- dingt Not leiden e Event-, Kul- tur-undSportbranche. RMA Türkis nimmt Grün Öko aus der H nd Maria Jelenko-Benedikt ChefredakteurinÖsterreich maria.jelenko@regionalmedien.at KOMMENTAR Coronavirus | 15 Kleine Zeitung Dienstag, 7. April 2020 KNITTELFELD Die Stadtgemeinde Knittelfeld unter Bürger- meister Harald Bergmann (SPÖ) verschenkt 2000StiefmütterchenandieBevölkerung.Das sorgtnunfürKritikimInternetundbeid Stadtpar A drangwegen Gratisblumen 3766 Einträge gibt es bereits auf unserer Plattform #regional- kaufen, 2478 davon allein von steirische Unternehmern. 56 Einträge davon für Gesichts- masken, mehr als 700 in der Ka GRAZ Der Schlosspark Eggenberg wird vorerst weiter geschlossen bleiben, heißt es von der Ge- schäftsführung des Joanneum. Man begründet das unter and - rem mit den schmalen We en. Schlosspark bleibt zu DAS SAGEN DIE ÄRZTE Ärzteka merpräsident Lindner fordert Daten ein. Ärzte und Pflege ge- hören zu den gefähr- detsten Berufen: Das Ansteckungsrisikoist hoch, niedergelasse- ne Ärzte wollen sich und natürlich ihre Mitarbeiterschützen. Ärzt kammerprä- sident Herwig Lind- ner fordert deshalb verpflichtend Infor- mationen ein: „Seit Wochen fordern wir, dass Ärzte über infiziertePersoneninformiert werden. Ärzte brauchen diese Informationen dringend, um sich selbst und ihre Mitarbei- ter zu schützen und ihre Patienten gut behandelnzukönnen. Die Weiterg be von Informationen funk- tioniert derzeit nicht inmal im Ansatz. Datenschutz darf d en Menschenschu tz nicht verhindern“, sagt der Ärztekam- merpräsident. Für Lindner ist ein zeitnahes Vor- gehenindieserAngelegenheit „unbedingt notwendig“ – auch, weil es für die Ärzte ak- tuell zu wenig Schutzbeklei- dung gebe. Didi Hubmann „Menschen- statt Datenschutz“ DAS SAGT DAS ROTE KREUZ Man habe die Daten, alles andere sei Amtssache. Das Rote Kreuz habe alle notwendigen Da- ten, erklärt August Bäck,Pressesprecher beim Roten Kreuz. Einerseitswisseman, wer die Infizierten seien. Andererseits stehe auch das Kon- taktpersonenregister zur Verfügung. Bäck: „Wir bekom- men alle Daten für das soge- nannte Kontaktpersonen- management. Damit will man Infektionswegeabschneiden– und wir wissen, wer mögli- cherweise infiziert ist.Natürlichsindwir auch informiert, wer tatsächlich infiziert ist, die Testung läuft ja über uns.“ Derzeit würden oh- nehin alle Transporte unter höchsten Si- ch rheitsbedingun- gen abgewickelt. Bei der Weitergabe der Infizierten-Daten an Kommu- nen und Behörden bleibe man „neutral“. Das sei Sache der Ämter, nicht des Roten Kreu- zes, so Bäck. „W ir bleiben neutral“ Ärztekammer - präsident Lindner SCHIFFER August Bäck, Sprecher Rotes Kreuz KK von Infizierten Für den steirischen Städte- bund-Chef und Leobens Bür- germeister Kurt Wallner (SPÖ) wäre s gut, über Erkrankungen informiert zu werde . „Wenn das so kommt, wie geplant, hat es aber keinen Sinn. Dann be- kommeichdieInfonur,wennes sich um einen ll einstehenden Infiziertenhandelt“,soWallner. Diese Personen zu v rso gen, ei „eine Zusatzaufgabe, die wir nicht angestrebt haben.“ Das solle n cht bedeuten, sich nicht kümmernzuwollen.Aberdafür gebe es ohnehin Hilfsdienste. Hartberg hat nach Graz die zweithöchste Zahl an Corona- Infizierten. Vor diesem Hinter- grund sieht es Bürgermeister Marcus Martschitsch (ÖVP) positiv, zumindest die Daten von hilfsbedürftigen Kranken zuerfahren.Sokönne„gezielter geholfen werden“. Informatio- nen würden aber nur weiterge- geben, wenn Betroffene damit einverstanden seien. Helmut W ber, SPÖ-Ortschef von Gratkorn, will wissen, wer im Ort erkrankt ist. „Es g ht um den Schutz der Bevölkerung, da haben wir eine große Verant- wortung.“MankönntezumBei- spiel Freiwillige, die sich bei Hol- und Bringdie sten enga- gieren, mit gebotener Zurück- haltung auf Gefahren hinwei- sen. „Würde wir da gege den Datenschutz verstoßen, wären wir persönlich haftbar.“ Liezens Bürgermeisterin Roswi- tha Glashüttner (SPÖ): „Ich fin- de, man hat als Bürgermeister das Recht, die Information zu bekommen.“ Dass Diskretion großgeschrieb n werde, „ver- steht sich von selbst“. Zu wis- sen,wermitCoronainfiziertist, sei vor allem auch wichtig, „weil das die Möglichkeit gibt, Betroffene zu unterstützen“. InGrazverhältessichanders, weil hier das zur Stadt gehören- de Gesundheitsamt die Aufga- ben der Bezirkshauptman - schafte übernimmt und damit über alles informiert ist. „Diskretion“: Bürgermeiste- rin Roswitha Glashüttner „Abwägen“: G meinde- bundchef Erwin Dirnberger FREISINGER,KK,APA/SCHERIAU LESERREPORTER Auslüften im kleinen Kreis Die Gegend um Trofa achzeigt,wieschöne ist, eine wunderbare Aussicht auch in schwierigen Zeiten zu genießen – wie Andre- as Brandl, Tochter Mia und die Hunde Willy und Barney. KK Kleine Zeitung Samstag, 4. Apr l 2020 Nach Ärzt krit k an Coronavirusinfo: Gemeinden erfahren auch nur Zahl Ärztevertreter Martin Pauer kritisiert, dass Hausärzte keine Daten infizie ter Patienten erhalten, B hörde und G meinden aber schon. Immer wieder im Gespräch ist auch, Einsatzorganisatio- nen wie Re tung und Feuer- wehr mit den jeweiligen Na- men zu versorgen, dass sie, falls sie gerufen werden, ge- wa nt sind. „Wir sind aber so geschult, dass wir, egal zu wem wir ausrücken, mmer davon ausgehe , dass die Patienten mit dem Virus infiziert sind“, erklärt Josef Himsl, Geschäfts- führer der Bezirksstelle Le- oben de ge der Kleinen Zeitung will man sich aber imGesundheits- ministerium das Anliegen an- schauen (wir berichteten).. Gerhard Lukasiewicz, Pres- sechef der Stadtgemeinde Le- oben, rückt in diesem Zusam- menhang aber zur cht, dass die Gemeinde auch nur die Zahl der Betroffenen erfährt, aber nicht, umwen es sich han- delt. „Wir b kommen von der Behörde auch nur die Zahl der positiv Getesteten zur Verfü- gung ges D ass Hausärzte nicht darü- ber informiert w rden, welche ihrer Patient n positiv auf das Coronavirus getestet si d, empört und verärgert die niedergelassenen Ärzte, wie der Leoberner Bezirksärzte- vertreter Martin Pauer deut- lich gemacht hat. Er selbst be- treibe eine Praxis für Allge- meinmedizin in Kalwang und ist, wie er sagt, wie auch seine Kollegin en und Kollegen so- wie die Ordinationsmitarbei- ter „an der medizinischen Front“. Er v BEZIRK LEOBEN Seite20 Freitag,28.Februar2020 CORONAVIRUS Freitag,28.Februar2020 CORONAVIRUS · · ··················································································· CORONA VIRUS Corona kommt i den steirischen Landtag KunasekkonfrontiertBog- ner-StraußmitFragen. Im Rahmen des Ge- sundheitsausschus- ses am 3. März fordern die Freiheitlich n ein „Aussprache über aktuel- le Fragen“ zur Thematik Coronavirus. Konkret geht es der FPÖ darum, die zuständi e Landesrä- tinJulianeBogner-Strauß nach ihrem aktuellen Kenntnisstand die Steier- mark betreffend zu befra- gen und zu eruieren, wel- che speziellen Schutz- maßnahmen geplant bzw. bereits in Umsetzung sind. „Die Bevölkerung muss transparent und re- gelmäßig vom steirischen Gesundheitsressort infor- miert werden, um eine ausufernde Verunsiche- rung zu vermeiden“, so Klubobmann Mario Ku- nasekzur„Steirerkrone“. FPÖwillAufklärung darüber,welche Schutzmaßnahmen die Regierer planen Ärzte-Kritik an der Sanitätsdirektion Kammerfühlt sich „alleingela sen“: zuwenig behördliche Hilfe und abstrakte Rechtstexte A uf gut Steirisch heißt es, ein„Brett“zubekommen. So eines gibt’s für die steiri- sche Landessanitätsdirekto- rin Ilse Groß n Zusammen- hang mit dem Coronavirus. Die Ärztekammer fühlt sich „alleingelassen und abge- speist“.Ineinemgehar i ch- ten Brief fordert Vizepräsi- dentDietmarBayer,zukoor- dinierenundnichtnurzuad- ministrieren. Grundsätzlich ist’s ja so, dass dem Landeshauptmann nach dem Epidemiegesetz die Koordination aller Maßnahmen bei Ausbruch einer „anzeigepflichtigen Erkrankung“, wie’s im Bü- rokraten-Jargon heißt, ob- liegt. Natürlich macht er dasnichtselbst,dafürgibtes die Sanitätsdirektion. Und die erregt jetzt offensicht- lichdenMediziner-Unmut. „Koordination muss be- deuten, dass alle Versor- gungsressourcen, Spitäler wie niederg lassene Ärzte, optimal eingebunden und nicht nur mit allgemeinen Hinweisen auf den steiri- schen Seuchenplan abge- speistwerden“,poltertBay- er.Manfühlesich alleinge- lassen,wennesumkonkrete Umsetzungsschrittegehe. Beispiel: Man könne be- hördlichen Anweisungen – etwa Schutzkittel, Brillen, Masken zu tragen – gar nichtfolgen,weildieseteils garnichtodernurzuextrem überhöhten Preisen verfüg- bar seien. Oder Patienten mitCorona-Verdachtkom- men e nfach in Ordinatio- nen,setzensichinWartebe- reich .Nochbevoreszueiner Abklärung komme, könnten sie so viele andere Patienten infizieren. „Für diese Herausforde- rungengibteskeinebehördli- cheHilfe,nurpauschaleVer- weise auf abstrakte Rechts- texte“, attackiert Bayer die Sanitätsdirektorin weiter. ÜberhauptseienInformatio- nenbishernur formellund aufstarkenDruckderÄrzte- kammerzubekommengewe- sen.„DasistkeineKoordina- tion. Ändern Sie das bitte umgehend“, so Bayer zum Schluss. GerhardFelbinger SteirischerÄrztekammer-Vi- zepräsidentDietmarBayer. Experten: Was S e irer jetzt wissen müssen! Tötet steirischerSchnapsdieViren ab? Kann ich nachItalienfahren?Wie gehtesweiter? – Di „Steirerkrone“-Hotline zumCoronavirus gingfast über. Dutzende Fragenwurdenvon Lese n gestellt.Und bestens beantwortet! M it dem obersten Spi- talshygieniker Klaus VanderunddemChef des ivilschutzverbandes, Heribert Uhl, hatten wir zwei Topexperten bei der „Krone“-Hotline. Hier ein AuszugderFragen: Ich möchte sichergehen, dass ic h n icht Corona habe, wieläuftsoeinTestab? Über einen Rachenab- strich, der binnen vier Stun- den ein Ergebnis bringt. Kosten: zirka 75 Euro. Aber testen lassen soll sich bitte nur jemand, der wirklich Grunddazuhat,dieKapazi- täten werden für echte Ver- dachtsfällegebraucht. Wie unterscheidet man GrippevonCorona? Von den Symptomen wie Fieber, Halsweh, Husten, extremes Krankheitsgefühl her gar nicht. Aber man muss Kontakt mit einem Kranken gehabt haben oder in einem Risikogebiet gewe- sensein. Muss ich mich in der Stra- ßenbahn vor einer Anste- ckungfürchten? Nein. Übertragen werden kann nur durch Tröpfchen- oder Schmierinfek- tion. Außer es hus- tet Ihnen ein Coro- na-Kranke direkt ins Gesicht, was doch ziem- lichunwahrscheinlichist. Was, wen mein Wohnort abgeriegeltwirdundichncht zurArbeitgehenkann? DasistganzgenauimEpi- demiegesetz geregelt: Wenn man unverschuldet nicht zum Arbeitsplatz gelangen kann, läuft das ab wie im FalleinerErkrankung. Kann man sich über Trink- wasseranstecken? Eindeutignein. Unsere24-Stunden-Pflege- rinkommtmorgenausRumä- nien.Sollenwirihrbesserab- sagen? Rumänien gehört derzeit nicht zu den betroffenen oder den Risikogebieten. Welchedass nd,findetman immer auf der Homepage desSozialministeriums. Tötet steirischer Schnaps Virenab? Gewisse siche . Ob das beim Coronavirus der Fall ist, ist zumindest wissen- schaftlichnichtbewiesen. Sind Raucher zusätz- lichgefährdet? Grundsätzlich in gesundheitlichen Belangen sicher, bei Corona spricht nichtsdafür. Würden Sie jetzt nachItalienfahren? Ichpersönlichnicht(Van- der).Nurauseinemeinzigen Grund:Weilichmichfürch- te, dass irgendeine Behörde meinHotelsperrt! Warum die Aufr gung? Grippeistdochgefährlicher! Weilesne ist.Undumes steirisch auszudrücken: Alle einbissldurchdrehen. GibtesPrognosen? Das Virus wird so schnell wiederdahin sein,wieesge- kommenist(Uhl). ChristaBlümel KlausVanderistderobersteKAGes-Hygieni HeribertUhlistChefbeimZivilschutzverband Foto:Könighofer Foto:HarrySchiffer Foto:ChristianJauschowetz Foto:ChristianJauschowetz Foto:ChristianJauschowetz HygienikerKlausVander (re.)undZivilschutzexperte H ribertUhl(li.)mi „Steirerkrone“-Chefvom DienstGeraldSchwaiger. Feitag,27.März2020 CORONAVIRUS Freitag,27.März2020 Seite21 CORONAVIRUS Reinigung für Masken Die Ärzte fühlen sich im Stich gelassen FehlendeAusrüstunginderSteiermark Medizinersehensichals„Kanonenfutter“ KammerwarntvorPraxis-Schließungen P anikmacheliegteigent- lichsogarnichtimNa- turelleinesMediziners. Doch dieses Virus na- mens Covid-19 zerrt uchordentlicham Nervenkostüm der elenniedergelas- enen Ärztinnen nd Ärzte. Wobei s eigentlich weni- er das Virus selbst t, als vielmehr die feh- ende Unterstützung, die teirische Mediziner ver- weifelnlässt. Derzeit stehen bei mir äglich220Patienteninder Ordination und ich bekom- me keine Schutzkleidung, keine Mundmasken, gar nichts“, klagt eine prakti- sche Ärztin aus Graz-An- dritz. Wie viele andere Ärzte fühlt sie sich im Stich gelassen. Denn weder die Ärztekammer noch das Land fühlen sich da zu- ständig. Wobei die Kammer immerhin amMittwochmitderVer- sendungvon29.000Schutz- maskenbegonnenhat. Die Schutzkleidung ist abernichtdaseinzigeProb lem: Pia-Katharina Ed- linger, Allgemeinmedizine- rinausB dAussee,kritisiert die fehlende Befugnis von Ärzten: „Selbst wenn alles auf eine Corona-Infektion hinweist, können wir nicht bewirken, dass der Patient getestet wird. Dazu wissen wir auch nicht, wer positiv getestetwordenist.“ Kritisiert wird auch, dass ÄrztezueinerTotenbeschau gerufenwerden,ohnevorher zuerfahren,dasseinpositi- ves Testergebnis vorliegt. „Hier riskiert man, dass es in großem Umfang zu Pra- xisschließungen kommen wird“, warnen Kammerprä- sident Herwig Lindner und sein„Vize“NorbertMeindl. SchwierigistdieSituation (wie bereits berichtet) auch bei den Zahnärzten. „Jetzt sind bei ein r Mitarbeiterin dietypischenCorona-Symp- tome aufgetrete – und ob- wohl es geheißen hat, dass medizinisches Personal prioritärbehandeltwird,hat man ihr einen Test v rwei- gert“, berichtet etwa Zahn- arztBerndFrankausGraz. „Alsoentwederichriskiere, ein Multiplikator für die Verbreitung des Virus zu sein,oderauchichschließe meine Praxis – und irg nd- wannwirdderAnsturmauf die Kliniken zu groß wer- den.“ MarcusStoimaier Di PolitikmussdieSorgen derÄrzteendlichernst nehmen.Dieärztliche Verantwortung undKompe- tenzwird ignoriert. HerwingLindner, PräsidentÄrzte- kammerSteiermark CORONA VIRUS Foto:OliverWolfFotoGmbH Foto:ChristianJauschowetz OhneSchutz- masken läuftin ZahnarztBerndFrankausGrazfühltsichals„KanonenfutteranderFront“imStichgelassen
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