AERZTE Steiermark | Februar 2021

news Zitat „Es ist nicht lustig, ein Jahr lang jeden Tag Angst vor einer Covid-Infektion haben zu müssen. Das habe ich jetzt hinter mir. Es ist ein Geschenk der Wissenschaft, dass wir so schnell eine hochwirksame Impfung gegen diese Geißel der Menschheit bekommen haben.“ Christoph Wenisch, Klinik Favoriten (Die Presse, 9. 12. 2021) AKUT Datenschutz ja oder … Wie wichtig ist den Österrei- cherinnen und Österreichern der Schutz ihrer Daten? Ab- strakt gesehen: sehr. Nur vier Prozent ist es völlig egal, wie mit ihren Daten umgegangen wird, 70 Prozent ist es über- haupt nicht oder zumindest eher nicht egal. Das zeigt eine im Herbst 2020 durchgeführte Umfrage des Vienna Center for Electoral Research der Universität Wien mit 1.500 Respondent*innen. Wird es jedoch konkreter, verliert der Datenschutz an Bedeutung: Nur 19 Prozent der Befragten lehnten es im Oktober 2020 völlig ab, dass Betriebe ihre Besucher er- fassen müssen. 62 Prozent stimmten dem „auf jeden Fall“ oder „eher“ zu. Sehen Menschen einen ge- sellschaftlichen Nutzen oder einen individuellen Vorteil, stimmen sie der Datennut- zung eher zu. Wenn es um fi- nanzielle Vorteile geht, lehnen nur 22 Prozent die Datennut- zung komplett ab, bei kosten- losen Dienstleistungen und Angeboten im Internet sind es auch nur 23 Prozent. Die Datennutzung zur Auf- rechterhaltung der öffentli- chen Sicherheit und Ordnung lehnen gar nur 17 Prozent völlig ab. Wenn es um die Eindämmung der Coronakrise geht, sind es 18 Prozent. Insgesamt sei das Meinungs- bild aber gespalten, fassen die Autor*innen zusammen. Und geben eines zu bedenken: „Inwiefern diese Einstellung mit dem faktischen Verhalten übereinstimmt, lässt sich mit unseren Daten jedoch nicht eruieren.“ Ærzte Steiermark  || 02|2021 39 Grazer Zwillingsherz in Weiterentwicklung Teilnehmer*innen für COVID-Gastro-Studie gesucht Wissenschafter*innen der Forschungskoope- ration BioTechMed-Graz haben eine Methode zur digitalen Abbildung individueller Patienten- herzen entwickelt – zur Simulation und Thera- pieplanung. Forscher*innen von BioTech- Med, der Kooperation von Karl-Franzens-Universität, Technischer Universität Graz und Medizinischer Universität Graz haben eine Methode zur naturgetreuen digitalen Nach- An der Med Uni Graz startet eine Studie mit SARS-CoV-2-Infizierten zur Therapieerprobung bei Magen-Darm-Be- schwerden. Es werden noch Proband*innen gesucht. Neben dem Befall der Atem- wege äußert sich eine CO- VID-19-Infektion in einigen Fällen auch in Magen-Darm- Beschwerden wie Appetitlo- sigkeit, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. An der Gra- zer Med Uni wird gerade eine Therapiemöglichkeit mit Synbiotica im Hinblick auf Verringerung der Darm- entzündung sowie Verbesse- bildung von Patientenherzen entwickelt. Dafür werden die jeweiligen diagnostischen Da- ten aus MR, EKG und anderen Herzuntersuchungen heran- gezogen. An diesem „Zwil- lingsherzen“ können neue Er- kenntnisse zum Krankheitsbild gewonnen und verschiedene therapeutische Szenarien er- probt werden. Noch bleiben beispielsweise 30 Prozent der Schrittmachertherapien zur mechanischen Resynchroni- sation des Herzschlags ohne Erfolg. Könnten jene so nicht behandelbaren Patient*innen rung der Dysbiose ge- testet. Es handelt sich um eine randomisierte, doppelblinde, placebo- kontrollierte teleme- dizinische Studie bei Patient*innen, die aktu- ell eine COVID-19-Er- krankung durchma- chen. Die Studienleitung hat Vanessa Stadlbauer- Köllner von der Klinischen Abteilung für Gastroentero- logie und Hepatologie inne. Pro Proband*in dauer t die Studienteilnahme 30 Tage, an denen ein Präpa- rat (Synbiotikum oder Pla- cebo) eingenommen wird, der Stuhlgang dokumentiert und an festgelegten Tagen im Vorhinein erkannt werden, bliebe ihnen und dem Ge- sundheitswesen diese Operati- on erspart. Das Forscherteam um Gernot Plank vom Institut für Biophysik der MUG, den Mathematikern Gundolf Haase und Kristian Bredies von der KFU sowie Thomas Pock vom Institut für maschinelles Sehen und Darstellen an der TU Graz will die Methode der Zwillings- herzen nun in Kooperation mit dem Cardiocentro Ticinio in Lugano besonders in puncto Herzschlagsimulation weiter- entwickeln. eine Stuhlprobe entnommen wird. Gesucht werden noch Teilnehmer*innen über 18 Jahren, die aktiv mit SARS- CoV-2 infiziert sind und die in den vier Wochen zuvor we- der Antibiotika noch Probio- tika erhalten haben. Detailin- formationen unter 0681/207 662 70. Foto: Shutterstock

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