AERZTE Steiermark | Februar 2021

niedergelassene Ärztinnen und ärzte 44 Ærzte Steiermark  || 02|2021 Aus diesem Grund gibt es eine deutliche Tendenz zum mRNA-Impfstoff. Aber auch aus einem anderen Grund: Das Impfen in den Spitä- lern hat in der ersten Phase ebenfalls mit dem mRNA- Impfstoff begonnen. Das be- zog sich auch auf jene einige hundert Ärztinnen und Ärzte, die bereits geimpft wurden, weil sie selbst in Pflegeheimen geimpft haben. Nur: Laut Land Steiermark kann der mRNA-Impfstoff für die niedergelassenen Ärz- tinnen und Ärzte, Zahnärz- tinnen und Zahnärzte sowie Ordinationspersonal und Angehörige eventuell nicht in ausreichender Menge zur Verfügung gestellt werden. Die Antwort der Ärztinnen zugelassen ist, sollen die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte (an die 300 noch ohne Berücksichtigung des Ordinationspersonals) aber verlässlich mit dem mRNA- Impfstoff geimpft werden. Und nur Jüngere möglicher- weise mit dem Vector-Impf- stoff. Impftermine wurden vorsorglich fixiert. Die In- formationen darüber für die Termine im Februar sind den Ärztinnen und Ärzten zugegangen. Unterschiedliche Priorisierung? Soll es fachspezifisch unter- schiedliche Priorisierungen geben? Einige pochen darauf und argumentieren, dass sie – aber auch ihre Patientinnen und Patienten – gefährdeter seien als andere. und Ärzte: Warum ist das in anderen Bundesländern kein oder ein geringeres Problem? Die Antwort darauf: Pro- blemlos ist es auch in anderen Bundesländern nicht. „Trotz dieser nun gültigen gesetz- lichen Regelung werden den niedergelassenen Ärzt*innen aufgrund der massiven Liefer­ engpässe beim COVID-Impf- stoff aktuell von der Stadt Wien noch keine Kontingente zugeteilt!“, war zum Beispiel auf der Website der Ärzte- kammer Wien zu lesen. In Salzburg kam es zu regel- rechten Ärzteprotesten. Splitting Da der Vector-Impfstoff (von AstraZeneca) aber jedenfalls für Menschen ab dem 65. Le- bensjahr in Österreich nicht Für den Obmann der nieder- gelassenen Ärztinnen und Ärzte, Ärztekammer-Steier- mark-Vizepräsident Chris­ toph Schweighofer, wäre das aber ein riskantes Vorgehen: „Viele Ärztegruppen haben Argumente, warum gerade sie besonders gefährdet seien – letztlich sind aber praktisch alle ganz nahe an ihren Pati- entinnen und Patienten. Sie brauchen also alle den best- möglichen und ehebaldigen Schutz.“ Zudem brauche das Impf- programm eine – wenn auch nur kurze, aber doch ange- messene – Vorbereitungszeit. Daher würden allzu kleintei- lige Priorisierungen zu un- erwünschten Verzögerungen führen, „die letztlich nieman- dem nutzen“. Schweighofers Appell: „Wir wollen, dass alle niedergelas- senen Ärztinnen und Ärzte raschest geimpft werden. Und das im Einklang mit dem Impfplan und den Emp- fehlungen des Nationalen Impfgremiums, aber immer auch unter Berücksichtigung der realen Möglichkeiten.“ Bis Ende Februar sollten je- denfalls alle Ärztinnen und Ärzte, die das wollen, die erste Teilimpfung gegen CO- VID-19 bekommen haben. Dass alle Impfstoffe, die in Öster- reich zugelassen sind, auch gut sind, darüber herrscht weitestge- hende Einigkeit. Aber angesichts der sich ständig wandelnden In- formationslage gibt es auch einige Unsicherheiten. Foto: Adobe Stock

RkJQdWJsaXNoZXIy NDYwNjU=