AERZTE Steiermark | Mai 2021

Cover 10 Ærzte Steiermark || 05|2021 Fotos: Adobe Stock des Verbandes zur COVID- 19-Pandemie und beklagte gleichzeitig, dass die Gesund- heitsbudgets eher in große Institutionen gingen. Über die offizielle Impfstra- tegie empörte Ärztinnen und Ärzte gibt es aber offensichtlich auch außerhalb Europas: Aus- tralische Allgemeinmedizine- rinnen und -mediziner berich- teten laufend über deutliche Verzögerungen bei der Impf- stoffzustellung. Diese würden sie dazu zwingen, Impftermine abzusagen und die Planung unterlaufen. Das – schrieb die renommierte britische Tages- zeitung „The Guardian“ Ende März 2020 – würde zu Frustra- tionen führen. Auch in österreichischen Bun- desländern gibt es verständ- liche Klagen. In Niederöster- reich etwa wurde lange nur in Impfzentren geimpft, wo nur wenige Ärztinnen und Ärzte zum Einsatz kamen, und das nur bei der Auf- klärung. Dann wurde eine begrenzte Zahl von etwas mehr als hundert Arztpraxen eingebunden. Eine größere Zahl von niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten wird nach Berichten aus Nieder­ österreich erst ab Mitte Mai eingebunden. Dann kann zu- mindest bestellt werden. In Wien wurde der Start des Impfens bei niedergelassenen Haus- und Fachärzten immer wieder hinausgezögert. Auch in Vorarlberg wurden die Arztpraxen kaum einbezogen. Zwischen den Fronten Löbliche Ausnahme, was die Einbeziehung der niederge- lassenen Ärztinnen und Ärzte betrifft, sind Salzburg und die Steiermark. Hier wurde ihnen von Anfang an eine wichtige Rolle zugemessen. Es wird seitens des Landes auch im- mer wieder betont, dass vor allem der Anteil der sich vom Impfen wieder Abgemeldeten oder gar nicht Erschienenen bei niedergelassenen Ärz- tinnen und Ärzten deutlich geringer sei als bei öffent- lichen Impfstraßen – auch wenn dort ebenfal ls enga- gierte Kolleginnen und Kol- legen tätig sind, die nur ein Problem haben: Weil sie die Impflinge nicht so gut kennen können, ist die Impfklärung mühsamer und prophylak- tisch praktisch unmöglich. Klagen der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte gibt es allerdings auch in der Stei- ermark: Kritisiert wird vor allem die Umständlichkeit In der Coronakrise liegen viele Nerven blank. Auch kleine Ursachen können große Wirkung haben. Dadurch, dass mehr mitei- nander gesprochen wird, können aber zumindest die Ärgernisse, die auf Missverständnis- sen beruhen, teil- weise ausgeräumt werden.

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