AERZTE Steiermark | Mai 2021

Legistik 20 Ærzte Steiermark || 05|2021 Ursula Scholz Wellington oder Wien? Wäh- rend Neuseeland beabsich- tigt, seine Bürger*innen ab dem Geburtsjahrgang 2004 mit einem lebenslänglichen Rauchverbot zu belegen, er- klärt der neue österreichische Gesundheitsminister Wolf- gang Mückstein, ohne sei- ne tägliche Zigarettenration nicht auskommen zu können. Ungeachtet seines persön- lichen Zugangs zum Rauch- werk hat Mückstein vom Vor- gänger Rudolf Anschober die Aufgabe übernommen, den Tabak- und Nikotinkonsum in Österreich deutlich zu sen- ken. Anschober hatte dazu bereits Ende vergangenen Jahres ei- nen Beirat zur Erarbeitung der ersten „Nationalen Ta- bak- und Nikotinstrategie 2021–2027“ ins Leben gerufen. 48 Beiratsmitglieder aus verschiedensten Bereichen Die 48 Beiratsmitgl ieder repräsentieren Ministerien, Bundesländer, Sozialpartner, NGOs sowie Fachgesellschaf- ten aus dem medizinischen, therapeut ischen und wis- senschaftlichen Bereich. Die Medizinischen Universitäten werden durch Horst Olschew- ski vertreten, der seit 2005 die Prof e s su r für Pulmo- logie an der Med Uni Graz innehat. Gesetz beleben Unter Berücksicht igung der spezifischen nationalen Gegebenheiten soll der Bei- rat auf Basis internationaler Vergleichsmodel le und Er- fahrungen den Ist-Zustand hinsichtlich der Umsetzung von Tabakkontrollmaßnah- men in Österreich darstellen. Zwei Arbeitsprogramme In weiterer Folge wird er vorschlagen, was noch ver- ändert, verbessert, erweitert oder neu eingeführt werden könnte, um den Nikot in- konsum zu senken. Zudem soll der Beirat klären, welche Strukturen, Kompetenzen und gesetzl ichen Anpas- sungen dafür nötig sind. Ne- ben jährlichen Aktionsplä- nen sollen im Rahmen der Strategie zwei Arbeitspro- gramme (für 2022–24 und 2025–27) erstellt werden. Praktische Gegebenheiten berücksichtigen Viele Forderungen der von Österreich bereits 2005 rati- fizierten WHO-Framework Convention on Tobacco Con- trol FCTC sind hierzulande bereits gesetzlich verankert, „Nebenschauplatz“ Nikotinstrategie Was der frühere Gesundheitsminister Rudolf Anschober seinem (rau- chenden) Nachfolger Wolfgang Mückstein neben all den Pandemie- Sorgen überlassen hat: die soeben gestartete Entwicklungsarbeit zur Nationalen Tabak- und Nikotinstrategie. Im Beirat dazu vertritt der Grazer Pulmologe Horst Olschewski die Medizinischen Universitäten Österreichs. Illu: Shutterstock Ein Beirat mit 48 Mitgliedern soll dazu beitragen, eine österreichische „nationale Tabak- und Nikotinstrategie 2021–2027 zu entwickeln und umzusetzen. Abseits der Corona-Krise war die Einrichtung dieses Gre- miums eine der großen gesundheitspolitischen Maßnahmen des geschie- denen Gesundheitsministers Rudof Anschober. Ziel der Strategie ist es, den Tabak- und Nikotinkonsum weiter stark einzuschränken, also gleich- sam die Zigarette in die Flucht zu schlagen.

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