AERZTE Steiermark | Mai 2021

Ærzte Steiermark || 05|2021 29 Psychohygiene CIRSmedical_Inserat_end_.indd 1 18.03.2013 08:55:15 bewerten müssen, um damit zurechtzukommen.“ An jede Phase der Fürsorge für andere müsse zudem eine Phase der Selbstfürsorge an- schließen. „Es gibt nicht den einen Weg, um zu positiver Energie zu kommen – wichtig ist, dass man den eigenen kennt.“ Egal ob Sport oder ein Glaserl Wein mit einem ver- trauten Menschen: Die Dosis soll nie so hoch gewählt wer- den, dass der Kraftspender zum Betäuben der Gefühle eingesetzt wird. Oft sind es Gespräche mit ver- trauten Personen, die helfen. Bedingt durch die Pandemie kommt derzeit der Austausch mit Kolleg*innen, aber auch mit Freund*innen oft zu kurz. Das nach-dienst l iche Ge- spräch in der Kneipe ums Eck lässt sich – wenn auch nicht mit so umfassender Wirkung wie in der persönlichen Be- gegnung – durch Telekom- munikation ersetzen. „Auch Supervision ist mittlerweile online möglich. Niemand soll sich durch die Pandemie von der Selbstfürsorge abhalten lassen“, rät Minixhofer. Auch Pa l l iat ivmed i z i ne- rin Verebes empfiehlt einen sorgsamen Umgang mit sich selbst: „Bedenken wir: Wir Ärztinnen und Ärzte sind nicht schuld daran, dass der Mensch an sich sterblich ist. Und nach einem Jahr Corona- Krise müssen wir alle – ein- zeln und im Team – sehr gut auch auf uns schauen.“ Wo Ärzt*innen Hilfe finden Die Interne Psychosoziale Servicestelle bietet allen Mitarbeiter*innen der KAGes Beratung und Coaching in komplexen beruflichen Situationen, bei Konflikten oder in Krisenzeiten. Drei Coaches beraten und beglei- ten persönlich, per Telefon, via E-Mail oder Webex, wobei dieses Angebot kostenlos und vertraulich ist. Falls jemand externe Hilfe in Anspruch nehmen möchte, besteht in Absprache mit der Führungskraft auch diese Möglichkeit. Die Abteilung Personalentwicklung-Services berät bei der Auswahl von Supervisor*innen und Coaches. In akuten Krisen stehen auch der Arbeitsmedizinische Dienst und die internen klinischen Psycholog*innen der KAGes zur Verfügung. Im Jahr 2020 sind die Anfragen an die Interne Psychosoziale Servicestelle, vor allem im Bereich der Pflege, etwas angestiegen; die Gruppensupervision für Ärzt*innen in Ausbildung jedoch wurde seit Pandemiebeginn nicht stärker angefragt. Niedergelassene Ärzt*innen sind auf sich selbst gestellt. Sie können sich Einzel- oder Gruppensupervision organisieren oder an einer Balint-Gruppe teilnehmen, wie es beispielswei- se im oststeirischen Birkfeld eine gibt. „Im Umgang mit dem Tod tauchen schwierige Gefühle auf, Ohnmacht, Angst, Ärger, Trauer oder Scham …“ Christine Minixhofer

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