AERZTE Steiermark | Mai 2021

niedergelassene Ärztinnen und ärzte Ærzte Steiermark || 05|2021 45 Fotos: Stelzl, Adobe Stock Der ganz normale Praxiswahnsinn praktisch täglich Von Ulrike Stelzl Die elektronischeGeschlechtsumwandlung „Sie können Ihre neue Kreditkarte ganz einfach über unser E., das elektronische Bankprogramm, beantragen“, haben sie gesagt. „Das geht ganz schnell und unkompliziert!“, haben sie gesagt. Und wozu braucht der Mensch noch Kontakt mit einem Sachbearbeiter und irgendwelche Formulare? In der schönen, neuen digitalen Welt geht das alles ganz easy online. Also habe ich im Jänner meine neue Kreditkarte beantragt. Ende März habe ich immer noch nix. Die Zeit hat allerdings gereicht, um herauszufinden, dass man ohne Kreditkarte kein vollwertiger Mensch mehr ist. Und das, ohne irgendwas bei Amazon bestellen zu wollen. Und sowieso, ohne an irgendeinen Sommerurlaub zu denken und deshalb sowas wie eine Kredit- kartennummer zur Buchung zu benötigen. Urlaub scheint mir derzeit in etwa so realistisch wie ein Besuch am Mars. Aber ohne Kreditkarte kann man keine Covid-Schutzausrüstung bestellen. Glücklicherweise hat mir der beste aller Ehemänner die seine geliehen und wir können uns auch weiterhin gewis- senhaft verkleiden. Nach zwei Monaten wird es mir trotzdem zu bunt und da es online keine Möglichkeiten des Urgierens gab, musste doch ein Mensch aus Fleisch und Blut in meiner Bank tätig werden. Fazit: Ich hatte keine Karte bekommen, weil die Card Company bei einer Selbstständigen nicht sicher war, was die Bonität an- geht. Hallo? Wo samma denn? Und auf die Idee nachzufragen kommt keiner? Möglicherweise hat ja auch nur ein Compu- ter meinen Antrag einfach eigenmächtig in den Papierkorb verschoben. Mitte April bekomme ich dann meine Karte. Ohne PIN. Mit Wunsch-PIN, ganz easy online zu beantragen. Überflüssig zu sagen, dass das auch nicht geklappt hat. Wieder muss ein echter Mensch aktiv werden. Irgendwas geht nicht automatisch beim Freischalten. Jetzt bleibt nur noch, dass die Karte auf HERRN Stelzl Ulrike lautet und ich sie so eigentlich nicht einmal verwenden dürfte. Dass ich deshalb nochmal zur Bank muss, ist mir gerade eingefallen, weil meine Freundin P. mich nach meiner Gynäkologin gefragt hat. „Dr. Michaela“, whatsappe ich zurück. Nach einer halben Stunde kommt: „Ist das ein Mann?“ Sag, spinnt die P. oder kann sie nicht lesen? „Ich verstehe die Frage nicht?“, tippe ich retour. „Ping“, kommt ein Screenshot mit dem Google-Eintrag. Name, Adresse, Tele- fonnummer alles korrekt. Daneben prangt das Foto eines nicht unattraktiven Typen. Aber definitiv keine Michaela. Müssen wir jetzt alle Angst haben vor der elektronischen Geschlechts- umwandlung? Dr. Ulrike Stelzl ist niedergelassene Ärztin für Allgemein­ medizin. Mehr von ihr gibt es im Buch „Hallo Doc! 2 Der ganz normale Praxiswahnsinn“ (erhältlich bei Amazon) Abwesenheitsmeldungen bei Ordinations- schließung (Urlaub, Krankheit etc.) – via Ärztekammer-Homepage Abwesenheitsmeldungen können einfach und unbürokra- tisch über unsere Homepage erfolgen. y Bitte loggen Sie sich auf www.aekstmk.or.at in den internen Bereich ein. y Sie finden unter der Rubrik „Für Ärzte“/„Niedergelas- sene Ärzte“ den Button „Abwesenheiten verwalten“. y Sobald Sie Ihre Eintragung auf der Homepage vor­ genommen haben, wird die Meldung an die Ärzte­ kammer und an die Österreichische Gesundheitskasse durchgeführt. y Alle Abwesenheits- und Vertretungsmeldungen wer- den in der Ärztinnen- und Ärztesuche (www.aekstmk. or.at/46 ) sowie auf www.styriamed.net (bei styriamed. net-Mitgliedern) veröffentlicht und an das Rote Kreuz weitergeleitet (zur Auskunftserteilung durch das Ge- sundheitstelefon 1450 sowie zur Veröffentlichung auf der Website www.ordinationen.st ). Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an: Informations- und Mitgliederservice Tel. 0316-8044-0 Kassenvertragsärzte müssen Abwesenheiten laut Kassenvertrag bzw. Honorarordnung mel- den. Eine Bekanntgabe im Internet ist im Sinne des Patientenservice sinnvoll. Sie erfolgt über die „Ärztesuche“ auf der Website der Ärztekam- mer Steiermark und auf ordinationen.st schwierig war, steht außer Frage. Die Unterstützungs- und Ausgleichsmaßnahmen decken vieles nicht ab. Aber immerhin sind sie ein Zei- chen der Wertschätzung für unsere ausgezeichnete Arbeit. Sie sind das Richtige, wenn sie auch nicht immer richtig aufgesetzt wurden. Die Poli- tik müsste noch mehr mit uns Ärztinnen und Ärzten reden, um Fehler zu vermeiden“, fasst Schweighofer die Lage zusammen. Infos: www.aekstmk.or.at/646

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