AERZTE Steiermark | Juli/August 2021

ÆRZTE Steiermark || 07/08 |2021 25 PSYCHE Fotos: ÖÄK. Wolf, Adobe Stock pie-Sitzungen verdoppelt. Ein gesicherter Zugang zu Mental- Health-Services sei jedenfalls in allen Ländern zu gewährleisten, so die Studienautor*innen. Von Kanada bis Australien und von Irland bis Lettland wurden entsprechende Budgets aufge- stockt. Angelpunkt Erwerbsarbeit Auch der Wechsel ins Home- office stellt für viele Beschäf- tigte neben positiven Effekten einen zusätzlichen Stressfak- tor und eine große Herausfor- derung für die Work-Life-Ba- lance dar. Trotzdem gefährdet auch ein stressiger Job die seelische Gesundheit weniger als gar keiner. Anstrengungen, die unternommen wurden und werden, um Arbeitsplätze zu erhalten, können daher auch als Investition in die psychische Gesundheit der Bevölkerung gesehen werden, ebenso eine engmaschige Be- treuung Arbeitsuchender. Aus einer Analyse in EU-Län- dern lässt sich schließen, dass schon acht Wochenstunden ausreichen, um den protek- tiven Effekt der Erwerbsarbeit zu erhalten. Neben dem Ausbau der Ver- sorgungsstruktur für psy- chische Gesundheit seien da- her auch aktive Arbeitsmarkt- programme ein effektiver Bei- trag zu Wiederherstellung der psychischen Gesundheit nach der Pandemie. Die Interdisziplinäre Kontakt- und Anlaufstelle I.K.A. in Graz sucht ab sofort eine/n Ärztin/Arzt für Allgemeinmedizin 25–30 Wochenstunden Die Arbeitsfelder der I.K.A. • Indikation, Einstellungsbegleitung, Rezeptur und Therapieführung im Rahmen der Substitutionsbehandlung • Allgemeinmedizinische & Suchtmedizinische Grundversorgung • Pflegerische Betreuung & Gesundheitsvorsorge • Klinisch-psychologische Diagnostik & Behandlung • Sozialarbeiterische Beratung & Betreuung • Case- und Care-Management Wir suchen eine Ärztin/einen Arzt mit ... • Interesse an der Arbeit mit suchtkranken Menschen • Interesse an interdisziplinärer Teamarbeit • Jus Practicandi und Substitutionsdiplom bzw. der Bereitschaft dieses Diplom zu absolvieren • Erwünscht: Berufserfahrung in der Arbeit mit suchtkranken Menschen Wir bieten ... • 25– 30-Wochenstunden-Anstellung ab sofort • Geregelte, familienfreundliche Arbeitszeiten – ohne Journal- und Nachtdienste • Mindesteinstufung EUR 3.963,30 brutto/Monat (Basis 38 Wst.; entspricht Schema SI/3, Stufe 1) zzgl. anzurechnender Vordienstzeiten und Zulagen • Externe Supervision, aktives Fortbildungsmanage- ment & gutes Betriebsklima in einem multipro- fessionellen Team Bei Interesse senden Sie bitte die Bewerbungen an: Margit.Pufitsch-Weber@vorsorgemedizin.st „In Österreich hat sich die Prävalenz für Depressionen von 2014 auf Frühjahr 2020 wie in Italien nahezu verdreifacht – von 7,7 auf 21 Prozent.“ Distress waren einerseits zu Beginn der Krise im März und April 2020 zu verzeich- nen und andererseits ab Sep- tember. Erst in der Zukunft wird zu klären sein, inwieweit die psychische Belastung der Bevölkerung auf das Niveau von vor der Coronakrise zu- rückkehren wird – oder ob es einen neuen „Normalwert“ geben wird. Einem beson- ders hohen Risiko für psychi- schen Stress ausgesetzt waren während des Untersuchungs- zeitraumes junge Menschen (nicht die Alten, die als beson- ders vulnerabel galten!), allein Lebende, jene mit niedrigem sozioökonomischem Status sowie Arbeitslose. Die schon davor verzeichnete stärkere Prävalenz bei Frauen im Ver- gleich zu Männern hat sich nochmals verstärkt. Versorgung ausbauen In mehr als der Hälfte der OECD-Länder kam es zu- nächst zu Einbrüchen bei der Versorgung psychisch Kranker, bevor auf Telefon- und Vi- deokonsultationen umgestellt wurde. Mitte des Vorjahres hatten 80 Prozent der einkom- mensstärkeren Länder dann ihre Angebote um Online- und Telefon-Begegnungen erwei- tert. Portugal beispielsweise hat eine mit Psycholog*innen besetzte 24-Stunden-Hotline eingerichtet; in Australien wur- de die Anzahl der vom Staat rückerstatteten Psychothera-

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