AERZTE Steiermark | Juli/August 2021

Foto: DIE KRAFT DER NIEDERGELASSENEN ÄRZTINNEN UND ÄRZTE ÆRZTE Steiermark || 07/08 |2021 33 falsch ist. Die haben sie in den Ärztinnen und Ärzten nicht. Dafür haben sie in ihnen aber kompetente Partner, die ge- nau wissen, wovon sie reden. Das ist zwar nicht gemütlich, aber hilfreich. Manchmal würden sich Po- litik und Verwaltung auch wünschen, dass die Ärz- tekammer und die Kurie die Ärztinnen und Ärzte mehr diszipliniert und zum Schweigen bringt. Aber das wollen wir nicht, das können wir nicht und das dürfen wir nicht. Weil das so ist, wirken nicht nur die Ärz- tinnen und Ärzte, sondern auch die Ärztekammer für die Zugänge bisweilen unter- schiedlich. Aber das können wir ausdiskutieren, weil wir wissen, wovon wir reden. Sind Ärzte technik- und EDV- feindlich, wie immer wieder behauptet wir? Da braucht man nur in eine Praxis zu schauen, um zu wissen, dass Ärztinnen EDV und Technik sehr wohl zu schätzten wissen – wenn sie zweckmäßig ist. EDV soll Probleme lösen, nicht Pro- bleme machen. Was wir daher nicht brauchen, ist Technik, die nicht funktioniert oder eine, die Probleme löst, die wir gar nicht haben. Leider wird Technik sehr oft unter Politik und Verwaltung oft ein wenig unberechenbar. Nur: Die Ärztekammer, das sind auch weitgehend un- abhängige Ärztinnen und Ärzte, nur halt in politischer Verantwortung. Gibt es Differenzen zwischen niedergelassenen und Spitals­ ärztinnen bzw. -ärzten? Vorweg: Ärzt innen und Ärzte in den Praxen wa- ren immer früher Spitals­ ärztinnen und Spitalsärzte. Viele Spitalsärztinnen und Spitalsärzte haben zusätz- lich auch eine – wenn auch kleine – Praxis. Also gibt es mehr Verbindendes als Tren- nendes. Aber natürlich sind idealen Bedingungen entwi- ckelt. Dort funktioniert sie perfekt, aber unter realen Be- dingungen dann halt schlecht oder gar nicht. Wenn aber etwas nur unter perfekten Be- dingungen toll funktioniert, nicht aber in einem Gemein- debau oder beim Hausbesuch in einem Bauernhof, dann macht das keine Freude. Und Technik muss immer dafür da sein, um die Arbeit mit den Patientinnen und Patienten zu verbessern, nicht dazu, um eine Ärztin oder einen Arzt von den Patientinnen und Patienten abzuhalten. In ein Gesicht zu schauen, muss immer wichtiger sein, als auf einen Monitor zu starren. Den Vorwurf, dass nieder- gelassene Ärztinnen und Ärzte technik- feindlich seien, weist Christoph Schweighofer vehement zu- rück. Der Kap- fenberger Allge- meinmediziner sagt aber auch: „In ein Gesicht zu schauen, muss immer wichtiger sein, als auf einen Monitor zu starren.“ Ärztekammer Steiermark

RkJQdWJsaXNoZXIy NDYwNjU=