AERZTE Steiermark | Juli/August 2021

ÆRZTE Steiermark || 07/08 |2021 43 Verzögerte Diagnose durch mangelhafte CCT-Übermittlung Der aktuelle CIRSmedical-Fall ereignete sich an einem Wochentag an der Schnittstelle zweier Kliniken, zwischen denen kein direkter CCT-Bildaustausch möglich war. Er wurde von einem/r Arzt/Ärztin mit mehr als fünf Jahren Berufserfahrung gemeldet. Die betroffene Patientin hat vermutlich nicht überlebt. Nach Vorliegen der cranialen Computertomographie einer Notfall-Patientin im siebenten Lebensjahrzehnt in der Neurochirurgie eines Krankenhauses sollten die Bilder zur weiteren Diagnosestellung und Klärung der Übernah- me der Patientin in ein anderes Krankenhaus übertragen werden. Da die direkte Datenübermittlung nicht funktionierte, wurden die Bilder schließlich als Notlösung via WhatsApp weitergeschickt. Der Qualitätsverlust führte zu einer un- zureichenden Diagnosestellung und zu einer Verzögerung des Weitertransports der Patientin. „Verspätete Indika- tionsstellung zur Operation, mit wahrscheinlich letalem Ausgang“, beschreibt der/die meldende Arzt/Ärztin das Ergebnis. Eigener Ratschlag: Die Kommunikation an den Schnittstellen muss soweit verbessert werden, dass die Datenübermittlung zwischen verschiedenen Krankenhäusern funktioniert. Die CIRSmedical-Expert*innen dazu: Ein/e Expert*in des Qualitäts- und Risikomanagements am LKH-Universitätsklinikum Graz konstatiert, dass die Vernetzung von Gesundheitseinrichtungen zum Aus- tausch diagnostischer Befunde und der dazugehörigen radiologischen Bilder in Österreich nur partiell umgesetzt sei. So komme es immer wieder vor, dass radiologische Bilder nicht ausgetauscht werden können. Von allen Kran- kenhausträgern solle daher gemeinsam mit den radio­ logischen Instituten an einer raschen flächendeckenden Umsetzung unter Einhaltung und Wahrung des Daten- schutzes gearbeitet werden. Um die Voraussetzungen da- für zu schaffen und eine reibungslose Anwendung zu ge- währleisten, müsse eine Zielvereinbarung zwischen Bund, Ländern und den radiologischen Instituten vorgegeben werden. Unter den derzeitigen Umständen seien rasch zu treffende Therapieempfehlungen beinahe unmöglich – wo- raus sich in Notsituationen ein Umstieg auf nicht sichere Informationstools ergeben könne. Das Wiederholungs- potential sei „tagtäglich sehr oft gegeben“. CIRSmedical.at FALL DES MONATS PRAXIS Der Tipp von der Expertin Beantragung notärztlicher Folgediplome über meindfp.at Für befristete Diplome Notärztin/Notarzt bzw. Leitende Notärztin/Leitender Notarzt steht nach den Bestim- mungen der §§ 40 ff Ärztegesetz und den Vorschriften der Notarztverordnung das Online-Beantragungs­ system über meindfp.at zur Verfügung. Vorausgesetzt, dass ein ab 01.07.2019 ausgestelltes be- fristetes Diplom vorliegt, das auf dem Online-Fortbil- dungskonto erfasst ist, erfolgt die Verlängerung nach Absolvierung künftiger Refresher ausschließlich über meindfp.at . Für alle Ärztinnen/Ärzte, die noch über ein unbefris­ tetes Diplom (Dekret) Notärztin/Notarzt bzw. Leitende Notärztin/Leitender Notarzt nach dem Notarztwesen alt verfügen, gilt Folgendes: Die Umstellung auf ein befristetes Diplom nach neuem Notarzt-System erfolgt nach Absolvierung eines Refres- hers ab 01.07.2019 über Ihre Landesärztekammer. Alexandra Lebitschnig, Kurie Angestellte Ärzte Ärztin/Arzt sucht Arzt/Ärztin. Der steirische Ärzteführer ist ein Top-App für Smartpho- nes im Google-Playstore und im Apple Store. Warum soll eine Ärztin/ein Arzt einen Arzt/eine Ärztin suchen? A.: Um die eigenen Daten zu kontrolliere . B. Weil sie/er wirklich eine/ braucht. Download und Nutzung sind kostenlos. Ärztin/Arzt sucht Arzt/Ärztin. Der steirische Ärzteführer ist ein Top-App für Smartpho- nes im Google-Playstore und im Apple Store. Warum soll eine Ärztin/ein Arzt einen Arzt/eine Ärztin suchen? A.: Um die eigenen Daten zu kontrollieren. B. Weil sie/er wirklich eine/n braucht. Download und Nutzung sind kostenlos. Foto: Schiffer

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