AERZTE Steiermark | Oktober 2021
28 ÆRZTE Steiermark || 10|2021 HPV Foto: Adobe Stock Breite Allianz für HPV-Impfung Neun österreichische Fachgesellschaften haben eine „HPV-Allianz“ zur Erhöhung der Impfbeteiligung gegründet. Ende Oktober soll eine Kampagne mit dem Titel „From ten to teen“ starten, die sich an Jugendliche und Eltern richtet. referaten der Bezirkshaupt- mannschaften, des Magistrates Graz und in der Impfstelle des Landes Steiermark erfolgt. Für Impfungen bei niedergelas- senen Ärztinnen und Ärzten übernimmt das Land Stei- ermark die Kosten für diese Altersgruppe (noch) nicht. Das überdurchschnittlich hohe Engagement der Steiermark begründet Gesundheitslandes- rätin Juliane Bogner-Strauß: „Die Pandemie hat leider auch dafür gesorgt, dass im Be- wusstsein die wichtigen Vor- Die HPV-Impfbeteiligung in Österreich wird zwar Jahr für Jahr besser, sie erreicht aber bei Weitem noch nicht die erfreu- lich hohen Werte der 6-fach- Impfung oder der MMR-Imp- fung für Kleinkinder oder der COVID-19-Impfung. Auch in der Steiermark, wo die die Wissenschaftliche Gesell- schaft für Vorsorgemedizin (WAVM) die Entwicklung mit Argus-Augen verfolgt, nähert sie sich erst der 40-Prozent- Marke (wobei einige Bezirke – Bruck-Mürzzuschlag, Murtal, Südoststeiermark und Graz – den „40er“ schon hinter sich gelassen haben). Aber Werte von 80 bis fast 100 Prozent sind in Österreich – im Ge- gensatz zu Ländern wie Aus- tralien oder Botswana – noch in weiter Ferne. Eine Kooperation, bestehend aus der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie (AGO), der Österreichischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (OEGGG), der Österreichischen Gesell- schaft für Kinder- und Ju- gendheilkunde (ÖGKJ), der Österreichischen Gesellschaft für Chirurgie (ÖGCH), der Österreichischen Gesellschaft für HNO (HNO), der Ös- terreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie (ÖGU), der Österreichischen Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie (ÖGDV), der Österreichischen Gesellschaft für Hämatologie und Onkolo- gie (OeGHO) und der Gesell- schaft für Schulärztinnen und Schulärzte Österreichs (GSÖ), will das bald ändern. Die renommierten Gesellschaften haben dafür eine „HPV-Alli- anz“ gegründet, die bereits in Kürze mit einer Awareness- Kampagne an die Öffentlich- keit gehen will. Information und Forderungen Unter dem Kampagne-Titel „From ten to teen“ hat sie die umfassende Informati- on über HPV, die möglichen Folgen einer Infektion sowie die HPV-Impfung zum Inhalt. Weiters wird ein verbessertes Impfkonzept an Schulen sowie eine Kostenübernahme für den Impfstoff für alle Kinder und Jugendlichen angestrebt. Derzeit ist die HPV-Impfung für Kinder zwischen neun und zwölf Jahren in Österreich kostenlos. Bei Jugendlichen zwischen 13 und 18 Jahren wird der Selbstkostenpreis für die Impfung (knapp 70 Euro) verlangt. In der Steiermark ist die Impfung für Mädchen und junge Frauen bis zum vollen- deten 18. Lebensjahr kosten- los – allerdings nur wenn sie bei Amtsärzt*innen in den Schulen und in den Sanitäts- Expertinnen und Experten empfehlen die rechtzeitige HPV-Impfung – lange bevor Sex für Jugendliche ein Thema werden könnte.
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