AERZTE Steiermark | Oktober 2021

WIRTSCHAFT & ERFOLG Vernünftig veranlagen, aber wie? 38 ÆRZTE Steiermark || 10|2021 Es gibt die Redensart „Bargeld lacht“. Ist die Wertentwick- lung von Bargeld aber nicht eher zum Weinen? Pauschenwein: Die Überle- gung, einen bestimmten Be- trag seines Vermögens in Bar- geld zu halten, um laufende bzw. bis zu einem gewissen Ausmaß auch ungeplante In- vestitionen flexibel tätigen zu können, bleibt aus meiner Sicht nach wie vor berechtigt. Darüberhinausgehende Beträ- ge, die bar oder auf täglich fäl- ligen Giro- oder Sparkonten gehalten werden, sind seit Jah- ren mit einem Realverlust ver- bunden. Die Kombination aus fehlender Verzinsung sowie Inflation haben schon binnen weniger Jahre einen Verlust in einem zweistelligen Prozent- bereich verursacht. Gleiches gilt für das laufende Ansparen von Bargeld, auf Sparbüchern sowie klassischen Lebensver- sicherungen. Bargeld verliert laufend an Wert. Über sinn- volle Veranlagungen sprachen wir mit Mag. Anton Pauschenwein, dem Vorstandsdirektor der Öster- reichischen Ärzte- und Apothekerbank AG. Was soll jemand mit 100.000 Euro machen – oder auch mit 200.000? Pauschenwein: Das ist grund- sätzlich von Parametern wie der verfügbaren Laufzeit, der Ertragserwartung sowie der individuellen Risikoneigung abhängig. Nach der Analy- se dieser Faktoren in einem Gespräch mit dem Bankbe- rater wird ein individueller Mix aus Wertpapieren oder Wertpapier-Versicherungslö- sungen erstellt. Das Thema Immobilienwertpapiere kann schon mit überschaubaren Beträgen bearbeitet werden. Vorhandene Eigenmit tel könnten auch als Grundstock für eine Vorsorgewohnung oder ein Bauherrenmodell eingesetzt werden. Wichtig ist auch, ob der Anleger selbst Interesse und Zeit für sei- ne Veranlagung einbringen oder die Verwaltung von Ver- mögen weitgehend auslagern möchte. Aus Ertragsüberle- gungen geht kein Weg am Thema Aktien vorbei. Woran erkennt der Laie einen attraktiven Fonds? Pauschenwein: Ein guter An- haltspunkt ist die historische Performance des Investment- fonds, aber auch die Frage, mit welchem Risiko diese er- wirtschaftet wurde. Dabei ist nicht nur der absolute Wert zu betrachten, sondern auch der Vergleich zu Fonds der jeweiligen Veranlagungskate- gorie. Lassen Sie sich von Ih- rem Berater die Kennzahlen und die strategische Aus- richtung eines Fonds anhand seines Fact-Sheets erklären. Viele Fondsgesellschaften bzw. Fonds werden auch externen Ratings unterzogen. Zwei per- sönliche Tipps: Der Highflyer des letzten higQuartals ist nicht immer die beste Wahl und kein Aspekt wird das

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