AERZTE Steiermark | Oktober 2021

NIEDERGELASSENE ÄRZTINNEN UND ÄRZTE ÆRZTE Steiermark || 10|2021 49 Abwesenheitsmeldungen bei Ordinations- schließung (Urlaub, Krankheit etc.) – via Ärztekammer-Homepage Abwesenheitsmeldungen können einfach und unbürokra- tisch über unsere Homepage erfolgen. y Bitte loggen Sie sich auf www.aekstmk.or.at in den internen Bereich ein. y Sie finden unter der Rubrik „Für Ärzte“/„Niedergelas- sene Ärzte“ den Button „Abwesenheiten verwalten“. y Sobald Sie Ihre Eintragung auf der Homepage vor­ genommen haben, wird die Meldung an die Ärzte­ kammer und an die Österreichische Gesundheitskasse durchgeführt. y Alle Abwesenheits- und Vertretungsmeldungen wer- den in der Ärztinnen- und Ärztesuche (www.aekstmk. or.at/46 ) sowie auf www.styriamed.net (bei styriamed. net-Mitgliedern) veröffentlicht und an das Rote Kreuz weitergeleitet (zur Auskunftserteilung durch das Ge- sundheitstelefon 1450 sowie zur Veröffentlichung auf der Website www.ordinationen.st ). Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an: Informations- und Mitgliederservice Tel. 0316-8044-0 Kassenvertragsärzte müssen Abwesenheiten laut Kassenvertrag bzw. Honorarordnung mel- den. Eine Bekanntgabe im Internet ist im Sinne des Patientenservice sinnvoll. Sie erfolgt über die „Ärztesuche“ auf der Website der Ärztekam- mer Steiermark und auf ordinationen.st sind uns auch in medizi- nischen Belangen ähnlich.“ Da sich die beiden Ärztinnen den Kassenvertrag teilen, sind sie abwechselnd vor Ort und betreuen alternierend diesel- ben Patient*innen. Viel ärztlicher Rat Als enorm hilfreich hat Reh- berger ihre Erfahrungen aus der Zeit als Vertretungsärztin empfunden: „Ich kannte ver- schiedene Ordinationen und somit auch unterschiedliche Strukturen und Lösungsan- sätze. Die Ärztinnen und Ärzte, deren Vertretung ich zuvor war, haben mir in der Phase der Praxisgründung mit ihren Tipps sehr gehol- fen.“ Auch der Obmann der Sektion Allgemeinmedizin in der steirischen Ärztekammer, Alexander Moussa, habe sie unterstützt. Die beiden jungen Ärztinnen hatten zwar den Kassenver- trag eines Arztes übernommen, nicht aber seine Räumlich- keiten. Sie zogen stattdessen in das Ärztezentrum am Voits- berger Hauptplatz ein. Weniger reibungslos als die Praxisein- richtung lief die Vertragser- richtung für die OG, für die sie mehrere Juristen kontaktieren mussten. Auch zur Einschu- lung durch die Krankenkassa wurden sie versehentlich nicht eingeladen, weshalb sie den ersten Teil versäumt haben. Aber sie ließen sich durch keinerlei Hürden beirren. Le- diglich im unternehmerischen Bereich hätte sich Rehberger retrospektiv mehr Unterstüt- zung gewünscht. Einige Umstände erwiesen sich sogar als besonders güns­ tig: Als im Nachbarort ein Arzt in Pension ging, konnten die beiden Ärztinnen Teile seines Mobiliars übernehmen. Und über Umwege fanden letztlich zwei seiner früheren Mitarbeiterinnen in die neu gegründete Ordination – so- mit hat sich schnell ein einge- spieltes Team gebildet. Nie zu jung gefühlt Neben der halben Kassenstel- le betreut Rehberger Pflege- heime, erstellt Gutachten für Behinderten-Parkausweise, fungiert als Arbeitsmedizine- rin – und als Epidemie-Ärztin. „Ich bin wirklich gut ausge- lastet. Für Freizeit und Sport bleibt da im Moment nur wenig übrig.“ Und das, ob- wohl Rehberger nicht nur als Ärztin Radrennfahrer*innen betreut hat, sondern auch selbst gerne sportlich aktiv ist. Zu jung oder zu unerfah- ren für den Job in der ei- genen Ordination habe sie sich noch nie gefühlt, sagt Rehberger. Schon in Zeiten der Praxisvertretung habe sie nie davor zurückgescheut, Kolleg*innen im Spital um Rat zu fragen. „Jeder hat sein Spezialgebiet. Es ist viel ge- fährlicher zu glauben, man wüsste alles, als einmal nach- zufragen.“ Schwieriger Start, beachtliche Entwicklung Der Zeitpunkt für den Praxis- start der beiden Allgemein- medizinerinnen hätte kaum ungünstiger sein können. Ohne fixen Patientenstamm, aber mit viel Enthusiasmus starteten die beiden ihr Pro- jekt – und dann kam schon COVID-19. „Wir hatten zwar immer geöffnet, haben per Skype und am Telefon Pati- enten betreut, aber wir waren schon ein bisschen nervös, weil doch wenige gekommen sind.“ Mittlerweile hat sich die Tendenz umgekehrt: Es werden schon fast zu viele. Rehberger würde sich daher wünschen, dass alle Kassen- stellen besetzt wären. „Nicht dass ich die Patienten nicht gerne betreue, auch wenn sie von weiter her kommen – aber für kranke Menschen ist ein weit entfernter Hausarzt nicht ideal.“ Zwei Ansätze hält Rehberger für wichtig, um mehr junge Ärztinnen und Ärzte zur All- gemeinmedizin zu motivie- ren: „Es sollte viel flexiblere Modelle der Zusammenarbeit geben und weniger starre Vorgaben für den Kassenver- trag.“ Zweiter wesentlicher Faktor sei der bereits erfolgte Aus- bau der Lehrpraxis, durch die mehr Junge auf die Idee einer eigenen Praxisgründung kä- men. Rehberger und ihre Kol- legin haben schon den erfor- derlichen Kurs absolviert, um selbst Lehrpraktikant*innen aufnehmen zu können. Ihnen fehlen nur noch Praxisjahre.

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