AERZTE Steiermark | November 2021
10 ÆRZTE Steiermark || 11|2021 Foto: Adobe Stock COVER von fast allen Impfstoffen und auch von anderen Infekti- onen.“ Sie bezog sich darauf, dass Colin Powell gegen ein Multiples Myelom behandelt wurde. Was zwar in der all- gemeinen Debatte nicht ver- schwiegen wurde, aber bei Weitem nicht die Aufmerk- samkeit der Impfung bekam. „… er hatte seinen Booster noch nicht, der für Menschen in seinem Alter vorgesehen ist. Er war über 80. Und er hatte eine gravierende Grund erkrankung“, sagte Hennig zwar. Dass es viele gehört haben, darf aber bezweifelt werden. Ebenso wie auch Cie- seks Anmerkungen „Ich finde das Argument, nur weil ich nicht 100 Prozent Sicherheit oder Schutz bekomme, mache ich es gar nicht, ein ziemlich schlechtes Argument, weil man fast nie 100 Prozent in der Medizin erreicht. Das Ri- siko für sich selbst so weit wie möglich zu senken, ist ja das eigentliche Ziel.“ Regel-Wirrwarr 3-G, 2,5-G, 2-G, 1-G, FFP2- Maske oder Mund-Nasen- Schutz, Antigentest, PCR-Test, Gültigkeit von Tests 24, 48 oder 72 Stunden, Sinnhaf- tigkeit von Antikörpertests, Zulassung der Impfungen durch die EMA, die ame- Aber es gibt auch andere, weniger gut nachvollziehbare Gründe für abrupte Verände- rungen, die Forderung nach Veränderungen und daraus resultierende Veränderungen. Alle Quellen sind im Internet gleich weit entfernt. Weswe- gen es auf der Gefühlsebene keinen Unterschied macht, ob eine Botschaft von einer US-Behörde mit Hauptsitz in Maryland, USA (Food and Drug Administration, FDA) oder von der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH AGES aus Wien kommt. Bei der Erstellung von Rechts- rikanische FDA, das öster- reichische NIG, die deutsche STIKO, regionale Verschär- fungen … selbst für Fach- leute ist es schwierig zu wissen, welche Vorschriften und Empfehlungen gerade wo gelten. Es soll sogar vor- gekommen sein, dass sich Teilnehmer in hochrangigen Planungsgremien uneins wa- ren, wie Regelwerke für die praktische Anwendung zu interpretieren seien. Man- che Veränderungen sind der dynamischen Entwicklung wissenschaftlicher Erkennt- nisse geschuldet – das ist erstens unvermeidlich und zweitens eine grundsätzlich gute Nachricht. „Warum sein Tod das Impfen nicht infrage stellt“, brachte die Kleine Zeitung Colin Powells Tod in großer Aufmachung. Einerseits kalmierte sie damit, andererseits erregte sie. Diesen inneren Widerspruch können Medien kaum auflösen. Falls er für sie überhaupt einer ist … Alle Quellen sind im Internet gleich weit entfernt. Weswegen es auf der Gefühlsebene keinen Unterschied macht, ob eine Botschaft von einer US-Behörde (...) oder von der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit kommt. Wenn die Informa- tionen verwirrend oder schlicht zu viel werden, entziehen sich Menschen nach Möglichkeit dem In- formations-Stakkato, weil sie es als unbe- wältigbar empfinden.
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