AERZTE Steiermark | Dezember 2021

ÆRZTE Steiermark || 12|2021 21 Foto: Fotolia PRÄVENTION lichen vorkomme: Ein Monat nach Krankheitsbeginn gaben elf Prozent noch Symptome an; drei Monate danach sechs Pro- zent. „Kinder sollen daher zu ihrem eigenen Schutz geimpft werden, nicht um die Erwach- senen zu schützen.“ Inkorporations- dosis zählt Monika Redlberger-Fr itz vom Zentrum für Virolo- gie der MedUni Wien refe- rierte zum Impfschutz der bereits erprobten COVID- 19-Impfungen, den sie für die mRNA-Vakzine mit 85–95 Prozent, für den AstraZene- ca-Impfstoff mit 61-81 und für Johnson&Johnson mit 38–65 Prozent benannte. Bei Impf- durchbrüchen komme es zu milden Verläufen, weil präfor- mierte Antikörper eine Aus- breitung in tiefe Körpersys­ teme verhindern würden. Zu Impfdurchbrüchen komme es eher bei älteren Menschen, je- nen mit Grunderkrankungen, abhängig vom Impfstoff und von der Exposition. „Wir sehen immer wieder Impf- durchbrüche bei Müttern er- krankter Kinder“, berichtet Redlberger-Fritz. Diese wür- den fiebernde Kinder zu sich ins Bett nehmen – wie bei anderen Erkrankungen auch –, aber für diese Exposition seien dann doch zu wenige Antikörper vorhanden. Ein Schutzkorrelat sei aufgrund individuell verschiedener Im- munantwort derzeit nicht zu definieren. Ringversuche hät- ten aber auch ergeben, dass die Antikörpertest-Ergebnisse verschiedener Labors kaum zu vergleichen seien. Redlberger- Fritz betonte auch, dass bereits mehr Inf luenzaviren zirku- lierten als im Vorjahr, was in Zusammenhang mit der starken RSV-Saison zum Kol- laps des Systems führen könne. 5.126 vermiedene Todesfälle Erst zwei Tage alt war die Aktualisierung des Impfplans, als Maria Paulke-Korinek vom Gesundheitsministeri- um darüber berichtete. So sei etwa bei der dritten Dosis von Spikevax bei immunkompe- tenten Personen nur die halbe Dosis zu verimpfen. Während der Schwangerschaft sei bevor- zugt im dritten Trimenon mit Comirnaty zu immunisieren. Zur Influenza-Impfung, deren mangelnde Nachfrage sie mit großer Sorge beobachte, sei kein Intervall einzuhalten. Be- zugnehmend auf die (damals unmittelbar bevorstehende) Impfempfehlung des NIG für die Kinderimpfung der Ab- Fünf-Jährigen bedankte sich Paulke-Korinek bei den Kol- legen aus Graz, die mit ihrer Datensammlung zur COVID- Erkrankung bei Kindern eine wichtige Entscheidungsgrund- lage geliefert hätten. Den in den Medien stets präsenten Impfdurchbrüchen hielt sie die Berechnungen der GÖG entgegen, wonach durch die Impfung bis 1. November ös- terreichweit 17.358 Kranken- hausaufenthalte, 5.089 auf der Intensivstation und 5.126 To- desfälle vermieden wurden. Noch vor Omikron Updates zur COVID-Impfung kamen auch vom per Video zugeschalteten Impfstoff-For- scher Florian Krammer aus New York. Er verwies auf den Unterschied zwischen Impf- stoff-Effizienz (in klinischen Studien an gesunden Proban- den gemessen) und der in der Bevölkerung beobachteten Impfstoff-Effektivität. Zwi- schen Mai und Juli 2021 habe es in New York eine Effektivitätsstudie gege- ben, die zwar eine Abnahme der Wirksamkeit gegen die Infektion von 96 auf knapp 84 Prozent ergeben habe, gleich- zeitig aber in der Vermeidung schwerer Erkrankungen beim Ausgangswert von 95,3 Pro- zent verblieben sei. Krammer riet nur bei hoher Inzidenz dazu, generell nach sechs Mo- naten zu boostern; ansonsten reiche es aus, die Risikoper- sonen und jene mit besonders hoher Exposition schon nach e i nem halben Jahr neuer- lich zu impfen. Omikron war am Grazer Impftag noch kein Thema – zu diesem Zeitpunkt war die Variante noch nicht gefunden. „Wir sehen immer wieder Impfdurchbrüche bei Müttern erkrankter Kinder.“ Monika Redlberger-Fritz Kundmachungen Wie bereits angekündigt, werden wir Sie laufend über die bevorstehenden Wahlen in die Vollversamm- lung der Ärztekammer Steiermark imMärz 2022 informiert. Die aktuelle Wahlordnung legt fest, dass „die Kundma- chungen im Presseorgan der jeweiligen Ärztekammer zu erfolgen haben“ (Magazin AERZTE Steiermark), zusätzlich kann eine Veröffentlichung auf der Homepage erfolgen kann. Wir werden für Sie zur raschen und lückenlosen Informati- onsweitergabe unsere Wahlkundmachungen und sonstigen Mitteilungen bzw. Wahlinformationen nicht nur wie gesetz- lich vorgeschrieben in unserem Journal ÄrzteSteiermark sondern auch auf der Homepage der Ärztekammer Steier- mark veröffentlichen: aekstmk.or.at In der nächsten Ausgabe von AERZTE Steiermark wird die Wahlausschreibung kundgemacht.

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