AERZTE Steiermark | Dezember 2021

PORTRAIT 22 ÆRZTE Steiermark || 12|2021 Werner Zenz ist im Ruhe- stand. Das stimmt. Aber nur teilweise. Denn zwar wird er im Personalstand der Medi- zinischen Universität Graz als Außerordentlicher Universi- tätsprofessor im Ruhestand ge- führt, aber der ambitionierte Forscher und Kinderinfek- tionsexperte bleibt für die nächsten drei Jahre dennoch zu 20 Prozent beschäftigt. „Es ist eine halbe Pension – ich habe nur mehr die Vorteile, mit einer Einschränkung, der des Alters“, sagt Zenz launig. Für den Grazer Impftag (siehe Bericht auf den Seiten 20 und 21) bedeutet das: Die Leitung durch Werner Zenz bleibt für die nächste Zeit gewähr- leistet, und damit auch die Sicherheit, dass er online oder tatsächlich namhafteste und kompetenteste nationale und internationale Expertinnen und Experten dafür nach Graz bringt. Impfkompetenz und viel mehr Aber Werner Zenz auf seine hohe Impfkompetenz – ein Jahrzehnt war er Mitglied im Impfausschuss des Obersten Sanitätsrates, bevor dieser in „Nationales Impfgremium (NIG)“ umbenannt wurde – zu reduzieren, täte ihm un- recht. 35 Jahre Kinderarzt Vor allem war Zenz 35 Jahre Arzt an der Universitätskli- nik für Kinder- und Jugend- hei lkunde in Graz. Seine Facharztausbi ldung absol- vierte er 1992. Zuvor war er schon Universitätsassistent dort. Seine Lehrbefugnis als Universitätsdozent für Kin- der- und Jugendheilkunde erwarb er im Jahr 1995. Seit 15 Jahren fungiert Zenz als Universitätslehrer für al le Medizinstudierenden bezüg- lich Impfungen in der Kin- derheilkunde, 2012 erhielt er eine Stif tungsprofessur für pädiatrische Infektiolo- gie mit besonderer Berück- sichtigung der genetischen Prädisposition von Meningo- kokkenerkrankungen. 2012 absolvierte er zusätzlich das Addit ivfach „Pädiatrische Intensivmedizin und Neona- tologie“. Danach nahm er seine ober- ärztliche Tätigkeit wieder auf, war von 2015 bis 2017 supplie- render Abteilungsleiter der Klinischen Abteilung für All- gemeine Pädiatrie an der Me- dizinischen Universität Graz und seit 2018 deren 2. stell- vertretender Abteilungsleiter. Als 2008 das Jahrestreffen der European Society for Pa- ediatric Infectious Diseases (ESPID) in Graz stattfand, war Werner Zenz dessen Wis- senschaftlicher Leiter. 99 Publikationen – vorerst 200 Medienzitate und aktu- ell 99 Publikationen in der Pubmed hat Werner Zenz zu verzeichnen. Auf der Ha- benseite ist auch die Einwer- bung von Drittmitteln für Forschung in der Höhe von 4 Millionen Euro. Drei große EU-Projekte sind mit Werner Zenz verbunden. Sie tragen die hübschen Namen EU- CLIDS, PERFORM und DIA- MONDS. Noch nicht abge- Werner Zenz: Nur halb im Ruhestand Werner Zenz ist i. R., aber nicht vollständig. Das ist eine gute Nachricht für die pädiatrische Forschung, aber auch für den Grazer Impftag. Der behält da- mit noch eine Zeitlang seinen Leiter. Foto: Schiffer Der habilitier­ ter Facharzt für Kinder- und Jugendheilkun- de ist offiziell im Ruhestand. Tatsächlich hat der ambitio- nierte Forscher noch einiges vor.

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