’21 10 ter Druck kommen, Sterbehilfe leisten zu sollen und dass Sterbehilfe in Österreich zum Geschäftsmodell wird.“ Gesundheitsdaten bedachtsam nutzen Beim Jahrestref fen der deutschsprachigen Ärzteorganisationen in Wien (Deutschland, Österreich, Schweiz, Südtirol und Luxemburg), die gemeinsam mehr als 500.000 Ärztinnen und Ärzte repräsentieren, wurde ein Positionspapier verabschiedet, das die Politik aufforderte aus der Pandemie Lehren zu ziehen: Eine Verknüpfung von Impfdaten mit den Daten zu den COVID-Erkrankungen müsse erfolgen, um Impfdurchbrüche zeitnah zu erkennen und entsprechende Anpassungen bei Impfstoffen rasch umzusetzen. Eine anonymisierte Verknüpfung von Medikamentendaten mit Daten zu Erkrankungen könne helfen, rasch Medikamente zu identifizieren, die eine Genesung unterstützen. Politisches Handeln in der Pandemie brauche eine gesicherte wissenschaftliche Basis. Die Zusammenarbeit zwischen Vertretern der Ärzteschaft und politischen Entscheidungsträgern sei dabei zentral. Nur so könne wissenschaftliche Expertise in den gesellschaftspolitischen Diskurs eingebracht werden. A n l ä s s l i c h eines Pressegesprächs forderte ÖÄK-Präsident Thomas Szekeres den ö s t e r r e i c h i - schen „Datenschatz“ mit Bedacht zu nutzen. „Daten sind heute das Rückgrat unserer Welt“, sagte Szekeres, sie seien die Grundlage für höchste politische Entscheidungen. „Das Gute ist, dass wir die Daten ja schon haben – es fehlt nur die Verknüpfung“, so Szekeres. Das wäre auch datenschutzrechtlich unbedenklich. Szekeres erinnerte aber auch daran, dass sich die Österreichische Ärztekammer vehement gegen eine Datensammlung ausgesprochen habe, in der u. a. die Verknüpfung von Daten über Erwerbsleben, Einkommensniveau, Arbeitslosigkeit, Bildungsweg und Krankenstände aller geimpften und genesenen Personen geplant war. Versorgung und Planung Ärztemangel in Österreich Im OECD-Vergleich verfügt Österreich über eine hohe Ärztedichte. Aber nur so lange, bis man die Berechnung anderer Länder berücksichtigt. So nennen einige nur Ärzt*innen im öffentlichen Gesundheitssystem, andere ziehen eine Altersgrenze (zwischen 65 und 74 Jahre) oder lassen Ärzt*innen in Ausbildung ebenso weg wie die privat Tätigen (Wahlärzt*innen). Dermaßen bereinigt, schmolz die Ärztedichte 2021 in Österreich von 5,34 auf 3,56 je 1.000 Einwohner, es rutschte somit von einem Spitzenplatz ins hintere Mittelfeld. Der Ärztemangel hierorts ist also kein Köpfemangel, sondern ein Strukturproblem. Es fehlt nicht an Studienplätzen, sondern an Ausbildungsplätzen und Kassenstellen. ÖÄK-Präsident Thomas Szekeres: „Den österreichischen Datenschatz mit Bedacht nutzen.“
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