Ärztekammer Steiermark – Leistungsbericht 2021

1 11 Rechnungshofbericht: Ein Drittel Verlust Was die Ärztekammer seit langem beklagte, bestätigte 2021 auch ein Rechnungshofbericht: Das Drittel der Med-Uni-Absolvent*innen, das nicht Ärztin/Arzt im österreichischen Gesundheitssystem wird, verschärft den Ärztemangel und kostete die öffentliche Hand allein 2020 270 Millionen Euro. Pro Absolvent*in fielen in Wien 542.000 Euro und in Graz 436.000 Euro Bundesausgaben an. Schon wenige Jahre genügen, und der Verlust summiert sich damit zu Milliarden. In dem Bericht gab der RH auch sechs „zentrale Empfehlungen“ zur Gegensteuerung: 1. Gemeinsam mit den Med-Unis und der ÖÄK sollte vom Gesundheits- und vom Wissenschaftsministerium ein Konzept über Vorhaben und Maßnahmen für die gesamte Ausbildung zum Arztberuf erarbeitet werden. 2. Gemeinsam mit den obigen Stellen sowie den Ländern und dem Dachverband der SV-Träger wären geeignete Maßnahmen zu setzen, um die Ärzteausbildung und Berufstätigkeit von Medizinabsolvent*innen in Österreich zu forcieren. 3. Alle Lehrpraxisfördergeber (Bund, Länder, SV) sollen ihre ausbezahlten Förderungen in die Transparenzdatenbank einmelden. 4. Evaluierungsergebnisse und Konzepte zur Etablierung von Fachärzt*innen für Al lgemeinmedizin sollten beim Gesundheitsministerium in eine Entscheidung einfließen, diese Fachrichtung einzuführen. 5. Die unter 1. genannten Institutionen sollen gemeinsam die Prognosegenauigkeit der Bedarfsanalysen für allgemeinmedizinische Ausbildungskapazitäten verbessern. 6. Durch die unter 2. genannten Stellen sollen Bedarf, Ausbildungskapazitäten und deren Inanspruchnahme im psychiatrischen sowie im Kinder- und Jugendheilkunde-Bereich evaluiert und eine bedarfsorientierte Nachwuchssteuerung erarbeitet werden. Eiko Meister, Kurienobmann der Angestellten Ärzte und Vizepräsdient der Ärztekammer Steiermark, sah den Verlust an Ärzt*innen als Folge jahrelanger Versäumnisse von Bund, Ländern und Spitalsträgern und verlangte „international konkurrenzfähige Einkommen“, für die Steiermark insbesondere faire Bezahlung wie in den Nachbarbundesländern sowie ordentliche Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen für auszubildende Ärzt*innen wie auch für Fach- und Oberärzt*innen. Steiermark verliert Ärzt*innen Noch 2014/15 war die Steiermark mit ihrem beeindruckenden Gehalts- und Arbeitszeitmodel l für Spitalsärzt*innen, ink lusive dem „Fortbildungstausender“, Vorbild für andere Bundesländer gewesen. 2021 jedoch schnitten Ärzt*innen in Ausbildung nicht nur im Burgenland, Wien und Niederösterreich besser ab, sondern auch Kolleg*innen an der MUG Graz wurden besser bezahlt als jene in der KAGes. Einerseits den Ärzt*innenmangel zu beklagen, andererseits wenig zu tun, „um tatsächlich ein attraktiver Arbeitgeber vor al lem für junge Ärztinnen und Ärzte zu sein“, monierte Eiko Meister, Obmann der an- gestel lten Ärzt*innen sowie Vizepräsident der Ärztekammer SteierKurienobmann Eiko Meister: Schönreden schadet „der Glaubwürdigkeit der KAGes, damit aber auch der steirischen Gesundheitspolitik“.

RkJQdWJsaXNoZXIy NDYwNjU=