Ärztekammer Steiermark – Leistungsbericht 2021

29 1 es wegen des großen Abstandes von erster und zweiter Impfung wesentlich länger. Die Ärztekammer bekräftigte ihre Zweifel am Impfstoff von AstraZeneca in einem offenen Brief an Landeshauptmann Schützenhöfer und Gesundheitsrätin Bogner-Strauß. Der steirische Impfkoordinator Michael Koren bedauerte, es stünde eben in erster Linie AstraZeneca zur Verfügung. Meister salomonisch: „Grundsätzlich müssten wir froh sein, dass es Impfstoffe gibt.“ Steiermark impft mit ihren Ärzt*innen Die vielen Menschen, die sich in der ersten Jahreshälfte 2021 lieber heute als morgen impfen lassen wollten, konnten sich ins Impfportal des Landes eintragen. Aber auch Arztpraxen führten Anmeldelisten. Darüber wurde in den Medien z. T. widersprüchlich berichtet. Außerdem begannen auch Gemeinden ihre Bürger aufzufordern, sich einzutragen. Diese Aufrufe würden die Menschen aber mehr verwirren als Nutzen stiften, monierte Christoph Schweighofer, Obmann der niedergelassenen Ärzt*innen und Vizepräsident der ÄK Steiermark, und bezeichnete die Mehrfach-Anmeldungen als „sinnlosen Anmelde-Aktionismus“. „Sich bei der Ärztin oder dem Arzt des Vertrauens anzumelden, muss völlig ausreichen“, so Schweighofer. Bereits am 19. März war die LandesListe der niedergelassenen Ärzt*innen, die sich für das COVID-19-Impfen registriert hatten, auf rund 970 gestiegen – womit in der Steiermark nahezu flächendeckend COVID-19-Impfungen in Ordinationen durchgeführt werden konnten. Aber auch die Nebenwirkungsdebatte zeigte Wirkung: Bei den Lehrkräften und den Kindergartenpädagog*innen kamen etwa von 17.700 Angemeldeten nur 15.000 zu den speziellen Impftagen. Umso mehr fühlten sich die weit mehr als 200 teilnehmenden Ärzt*innen gefordert, das persönliche Aufklärungsgespräch mit den Impflingen zu suchen. Rund 20 % der Angemeldeten verzichteten dennoch auf die Impfung. Weil der Run auf den Impfstoff von BioNTech-Pfizer aufrecht blieb, wurde der empfohlene Termin für die 2. Impfung um rund drei Wochen nach hinten verschoben, was deutlich mehr ErstImpfungen ermöglichte. Häufiger Kritik daran begegnete Michael Koren, Impfkoordinator des Landes Steiermark, u. a. mit dem Hinweis: „Wir bemühen uns, den Nutzen so groß und die Nachteile so klein wie möglich zu halten. (…) Nur: Es ist für uns alle die erste Pandemie. Wir machen Fehler. Wir wollen aber nicht den Fehler machen, Fehler nicht zu korrigieren.“ ÄK-Vizepräsident und Angestellten-Kurienobmann Eiko Meister fand zu Beginn 2021 deutliche Worte: Wer das stümperhafte Vorgehen der Impfplanung noch immer nicht verstanden habe, sollte eine Studienreise nach Israel oder Serbien machen. ffi Die Ärztekammer für Steiermark, Körperschaft öffentlichen Rechts Haus der Medizin, Kaiserfeldgasse 29, A–8010 Graz, T. +43 (0) 316–8044–0, F. +43 (0) 316–815671 aek@aekstmk.or.at, www.aekstmk.or.at DVR 0054313 Herr Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer Hofgasse 15 8010 Graz-Burg Frau Landesrätin Mag.a, Dr.in Juliane Bogner-Strauß Landhaus 8010 Graz via E-Mail an: hermann.schuetzenhoefer@stmk.gv.at juliane.bogner-strauss@stmk.gv.at Ihr Ansprechpartner: Mag. Horst Stuhlpfarrer, MPH T. 0316-8044-61 F. 0316-8044-135 ngl.aerzte@aekstmk.or.at Graz, 9. Februar 2021 A 3-2.26 – LH Schützenhöfer LR Bogner Strauß SARS-CoV-2Impfung.docx SARS-COV-2-Impfung für Ärztinnen und Ärzte Sehr geehrter Herr Landeshauptmann Schützenhöfer! Sehr geehrte Frau Landesrätin Mag.a, Dr.in Bogner-Strauß! Wir nehmen Bezug auf die heutige Pressekonferenz von Herrn Bundeskanzler Kurz, Bundesminister Anschober und Bundesminister Nehammer, MSc, in der Bundeskanzler Kurz die bedeutend schlechtere Wirksamkeit des AstraZenecaCOVID-Impfstoffs gegenüber der südafrikanischen Mutante des SARS-CoV-2 betont hat. Laut Bundeskanzler Kurz ist das Virus mit Cluster in Tirol schon in einzelnen Fällen quer durch Österreich verteilt. Bundeskanzler Kurz betonte auch, dass die Adaptierung des Impfstoffes auf das mutierte südafrikanische Virus Monate dauern wird. Da also damit gerechnet werden muss, dass sich die Virusmutante auch in der Steiermark verbreiten wird, ergibt sich schlussfolgernd das Gebot der Stunde, alle niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte unverzüglich mit dem Impfstoff von BioNTech/Pfizer durchzuimpfen, dies nicht etwa als Privileg, sondern zum Schutz der von diesen betreuten und besuchten Patientinnen und Patienten und zur Sicherung der flächendeckenden Gesundheitsversorgung in der Steiermark. Viele Patientenkontakte bedeuten ein erhöhtes Infektionsrisiko für das Gesundheitspersonal und damit wiederum für die von ihnen betreuten Patienten selbst, besonders für Personen, die selbst nicht geimpft werden sollten wie schwangere Frauen. Nahezu f lächendeckende Versorgung der Steiermark mit Impfordinationen niedergelassener Ärzt*innen

RkJQdWJsaXNoZXIy NDYwNjU=