Ärztekammer Steiermark – Leistungsbericht 2021

’21 Mit welchem Vakzin wurde er/sie geimpft? Hat er/ sie eine COVID19-Infektion hinter sich? Dieses Zuviel an Information konnte in dem QR-Code dieser App landen, weil es eine Art Wettbewerb gab, welches Land als Erstes diese Lösung in die Ausrollung bringen könnte. Ein weiteres Manko war, das manche Länder, Ungarn etwa, weil es quer über Europa gar nicht zugelassene Impfstoffe (vor allem Sputnik V) in das Projekt integrieren wollte. Die Österreichische Gesellschaft für Telemedizin, die ÖÄK, der Fachverband Ubit, die WKO und der Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie verfassten ein gemeinsames Positionspapier. Wesentlicher Punkt: Es sollten „nur tatsächlich notwendige, aber international kompatible Services (bewährte Industriestandards!) implementiert werden“ und keine österreichischen Sonderlösungen. Es wurden Nachweise gefordert, „die uneingeschränkt international gültig sind“. Neben den rein technischen bedürfe es auch der Berücksichtigung von medizinischen und ethischenAnforderungen.Medizin- und Ethik-Expert*innen sollten in die Projektsteuerung einbezogen werden. Diese beinahe Selbstverständlichkeiten drohten durch die Hast, mit der der Grüne Pass kommen sollte, unterzugehen. Jugendliche gegen COVID-19 impfen Comirnaty ® schon ab dem vollendeten 12. Lebensjahr impfen? Darauf antworteten die Expert*innen unterschiedlich: Die EMA gab sie im Sommer 2021 frei, Österreichs Nationales Impfgremium NIG empfahl sie nach Priorisierung, STIKO, die ständige Impfkommission in Deutschland nur für Jugendliche mit relevanten Vorerkrankungen. Allen fehlten vorerst noch valide Daten aus großen Anwendungsstudien. Ursula Wiedermann-Schmidt, Leiterin des NIG und zugleich Mitglied der STIKO sowie Professorin für Vakzinologie und Leiterin des Instituts für Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin an der MedUni Wien, sah keinen großen Unterschied in den Empfehlungen, außerdem seien regionale Entscheidungen auch bei Inkongruenz sinnvoll. Die nationalen Besonderheiten seien von der EMA als Ausdruck der jeweiligen Maßnahmen und Behandlungskapazitäten genauso vorgesehen. Die Jugendlichen von 12 bis 17 Jahren, für die als einziger der Corminaty-Impfstoff zugelassen war, kamen erst in Priorisierungsgruppe 7 dran, so sie keine relevante Vorerkrankung hatten oder eine nicht impfbare, ihnen nahestehende Person mitschützten. Für die Vakzinologin galt aber auch: „Wichtig ist, dass vor allem die Jugendlichen, die gern Party machen und in die Disco gehen wollen, bald eine Impfung erhalten.“ 32 Die Öst. Gesellschaft für Telemedizin, ÖÄK u. a. forderten beim Grünen Impfpass, nur tatsächlich notwendige, aber international kompatible Services zu implementieren und keine österreichischen Sonderlösungen.

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