33 1 Weil Eltern und Betroffene (ab 14 Jahren dürfen Minderjährige eigenständig entscheiden) frei in ihrer Impfentscheidung waren, waren die Impfärzt*innen in der 2. Hälfte des Jahres 2021 besonders gefordert, individuell zu beraten. Oberstes Kriterium wurde so der persönliche Nutzen-Risiko-Abgleich, gefolgt von den Erfordernissen des Schutzes von gefährdeten Personen im selben Haushalt. Impfoffensive von Lindner, Samonigg, Vander und Moussa Im Herbst 2021 verlangsamte sich das COVID-19-Impftempo deutlich. Herwig Lindner, steirischer Ärztekammerpräsident, Med-Uni-Graz-Rektor Hellmut Samonigg, Prim. Klaus Vander, Ärztlicher Direktor des Instituts für Krankenhaushygiene und Mikrobiologie (IKM) der KAGes, sowie Allgemeinmedizin-Obmann Alexander Moussa starteten gemeinsam eine Impfinitiative. Lindner respektierte Impfskepsis, ließ sich aber den Impferfolg – im Oktober waren mehr als 800.000 Steirer*innen zumindest einmal geimpft – nicht kleinreden: Davon „hätte sich vor einem Jahr niemand zu träumen gewagt“, sagte er bei einem hochrangig besetzten Pressegespräch. Weiters ersuchte Lindner die Statistiker, statt zu klagen lieber auf konsistente Daten zu drängen. Bei der Frage der Impfbeteiligung als Prozentsatz an der Gesamtbevölkerung plädierte er für eine Darstellung als Anteil an der impfbaren Bevölkerung ab 12 Jahren. MUG-Rektor Hellmut Samonigg betonte das hohe Impfinteresse an der Med Uni Graz: Mit 30. August waren mehr als 90 % derjenigen Kräfte, die ihren Impfstatus rückgemeldet haben, geimpft und von diesen 96 % vollimmunisiert. Alle 55 MUG-Professor*innen waren geimpft. Die MUG wollte aber weiter ihren Beitrag dazu leisten, um den Sorgen und Ängsten jener zu begegnen, die bislang eine COV-19-Impfung ablehnten. „Nur durch gezielte Aufklärungsarbeit, verbunden mit einem weiterhin mög- (v. l.) Vander, Lindner, Moussa, Samonigg: Gemeinsame Impfinitiative von Ärztekammer, KAGes und Med Uni Graz setzte im Herbst 2021 neue Impulse.
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