Ärztekammer Steiermark – Leistungsbericht 2021

35 1 sich die Österreichische Ärztekammer ausdrücklich gegen ein Ausstellen ärztlicher Bestätigungen für die Ausnahmen von der Impfpflicht durch Vertragsärztinnen/Vertragsärzte bzw. Vertragsgruppenpraxen aus. Die bisherigen Erfahrungen bei den vergleichbaren, sog. ‚Maskenbefreiungsattesten‘ haben gezeigt, dass die Ärzteschaft – auch aufgrund der großteils ideologischen und politischen Dimension – einem enormen Druck ausgesetzt wird und das Vertrauensverhältnis zwischen Ärztinnen/Ärzten und ihren Patientinnen/Patienten nachhaltig massiv belastet wird.“ Diesen Bedenken wurde im Gesetz Rechnung getragen. „Dass niedergelassene Ärztinnen und Ärzte in der derzeit so aufgeheizten Stimmung nicht diejenigen sein müssen, deren Gutachten zur Befreiung von der Impfpflicht führen kann, ist eine legitime Forderung. Militanten Impfgegnern, die eine Impfbefreiung nicht wünschen, sondern einfordern, standzuhalten ist für eine Ärztin/ einen Arzt, der eine Auseinandersetzung mit Patientinnen und Patienten nicht wollen kann, alles andere als einfach“, begründete auch Christoph Schweighofer, Kurienobmann der niedergelassenen Ärzt*innen und ÄKVizepräsident, den Widerstand gegen eine Lösung, die niedergelassene Ärzt*innen weiter ins Schussfeld impfkritischer Patient*innen gebracht hätte. Ärztliches Lichtermeer „Wir fühlen uns ausschließlich der Wissenschaft verpflichtet, den Erkenntnissen tausender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die seit Beginn der Pandemie mit Leib und Seele unerlässlich daran arbeiten, Gesundheit und Menschenleben zu schützen und zu retten. Eine Impfung ist keine politische Aussage. Sie ist nicht rot, grün, schwarz, pink oder blau. Sie sollte farblos und neutral sein.“ Das ist eine Kernaussage der LichtermeerErklärung, die 4.696 Ärztinnen und Ärzte, Zahnärztinnen und Zahnärzte 30.000 vereint in Dank und im Gedenken am 19.12.2021 in Wien. Kurienobmann der niedergelassenen Ärzt*innen und ÄK-Vizepräsident Christoph Schweighofer: „Militanten Impfgegnern, die eine Impfbefreiung einfordern, standzuhalten ist für Ärzt*innen, die eine Auseinandersetzung mit Patient*innen nicht wollen können, alles andere als einfach.“

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