’21 Veranstaltungen 31. Grazer Fortbildungstage Die 31. Grazer Fortbildungstage fanden als Präsenz-Kongress mit den 3-G-Regeln im Grazer Congress statt. Für den worst case gab es „natürlich ein ExitSzenario“, so der langjährige Organisator der Grazer Fortbildungstage, Hermann Toplak. Zwar seien Online- und Video-Konferenzen gelegentlich eine Bereicherung, doch vollständige Kommunikation erfordere, „dass auch der Geschmacks-, Geruchs- und Tastsinn“ dazu beitragen. Dem Konzept werde treu geblieben, an dreieinhalb Plenartagen wurden verschiedene Themenblöcke angeboten werden: „Von der Schnittstelle zwischen Pädiatrie und Innerer Medizin, über die Kardiologie, einem Potpourri der chronischen Entzündungen, der Neurologie, Kasuistiken bis hin zur traditionellen Frage: ‚Was ist gesichert, was ist obsolet?‘“ spannte sich der Bogen, so Toplak. Plenarvorträge wie „Schnittstellen der Pädiatrie und der Inneren Medizin in der Praxis“, „Neues aus der Kardiologie“ oder „Wer lacht, hat Macht“ spiegelten die thematische Breite. Im Referat „Werden Ärztinnen und Ärzte in der Zukunft von künstlicher Intelligenz abgelöst?“ erklärte Georg Langs, Mathematiker, Informatiker und Professor für Machine Learning an der MedUni Wien, dass die meisten Ärzt*innen „Künstliche Intelligenz längst als das sehen, was sie ist, nämlich ein Werkzeug“. Außerdem würde die Medizin immer wieder komplett neue Methoden bei entsprechender Evidenz in die üblichen Behandlungsabläufe integrieren. Etabliert sei der Einsatz von KI in der Diagnostik, wo „sich die umfassende und interdisziplinäre Verknüpfung von Beobachtungen, Bilddaten oder Laborwerten durchgesetzt“ habe, so Langs. KI helfe hier Zeit sparen und die Diagnostik verbessern. Das größte Zukunftsfeld der KI liege aber in der Prognose. Leopold Neuhold, Theologie- und Ethik-Emeritus an der Karl-FranzensUniversität Graz, hielt im Rahmen der Grazer Fortbildungstage der Ärztekammer den Vortrag: „Wer lacht, hat Macht“. Macht nicht über andere, sondern „eine besondere Art der Macht über sich selbst“. „Das Gelächter ist der Hoffnung letzte Waffe“ – dieses Zitat des Harvard-Theologen Harvey Cox bettete Neuhold in seine Thesen ein, dass durch Lachen vergessene, erlösende Standpunkte zum Vorschein kämen, es aber auch physisch der Muskelrelaxation diene. Als Theologe könne er sagen, „dass, was heute state of the art ist, vielleicht morgen als Behandlungsfehler gelten kann“. Ärzt*innen bräuchten „den Humor speziell gegen die technokratische Verkürzung“, indem etwa so getan werde, als löse die COVID-19-Impfung die Probleme der Pandemie zu 100 %. Lachen würde auch so manchem Verschwörungstheoretiker gut tun, meinte der starke Impfbefürworter Neuhold. Gesund bewegt in Graz Die Reihe „Gesund bewegt in Graz“ wurde mit einem Kongress, auch als Fortbildung an Ärzt*innen gedacht, fortgesetzt. Univ.-Prof. Hermann Toplak sprach in einer Keynote über den Zusammenhang zwischen Bewegung und Appetitregulation. Als zweiter ärztlicher Sprecher referierte der Salzburger Univ.-Prof. Josef Niebauer, vom Universitätsinstitut für präventive und rehabilitative Sportmedizin bzw. vom Institut für Sportmedizin des Landes, über den Wert niederschwelliger Bewegung. Mit dem Kongress, veranstaltet mit der Grazer WOCHE als Medienpartner, wollte Graz auch den „Für manche Dinge ist zwar die Online- und Videokommunikation eine echte Bereicherung. Aber vollständige Kommunikation erfordert, dass auch der Geschmacks-, Geruchs- und Tastsinn zu ihrem Recht kommen. Das geht nur in Präsenz“, so GFTChef Hermann Toplak über die Motivation zur Präsenzform im Jahr 2021. 44 Die Eckdaten der GFT 2021: 970 Teilnehmer*innen 49 Seminare 778 Seminarplätze 7.510 DFP-Punkte 122 Vortragende 47 Sponsoren
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