AERZTE Steiermark | Jänner 2022

Ærzte Steiermark || 01|2022 35 Patientenirrtum wegen generischer Substitution Der aktuelle Fall des Monats ereignete sich an einem Wochentag an der Schnittstelle Arzt-Apotheke-Patient. Betroffen war ein Mann im Alter von 51 bis 60 Jahren, der möglicherweise einen Schaden erlitten hat. Gemeldet wurde der Vorfall von einem/r Arzt/Ärztin mit über fünf Jahren Berufserfahrung. Dem Patienten wurde vom Arzt Glucophage verschrieben. Da das Arzneimittel nicht vorrätig oder nicht lieferbar war, wurde in der Apotheke stattdessen Metformin Hexal aus- gehändigt. Der Patient hat das Medikament nicht selbst abgeholt, sondern seine Tochter damit beauftragt. Die Information, dass es sich dabei um ein anders dosiertes Generikum handelt, kam nicht beim Patienten an. Dieser schluckte daraufhin irrtümlich 4.000 mg Metformin, weil er nicht erkannt hatte, dass es sich um ein Ersatzprodukt handelt, das anders eingenommen werden muss, um dieselbe Dosierung zu erhalten. Der Patient wandte sich aufgrund des daraufhin aufgetretenen Durchfalls an den/ die Hausarzt/-ärztin; seine Nierenfunktion war, wie sich herausgestellt hat, auch bereits eingeschränkt, weshalb es zu einem möglichen Patientenschaden kam. Eigener Ratschlag: Der/die meldende Arzt/Ärztin rät dazu, bei älteren Pati- enten achtsam die Medikation zu wechseln, auch die An- gehörigen in punkto Medikamenteneinnahme zu schulen und die Apotheken dazu anzuhalten, nicht leichtfertig Arzneimittel auszutauschen. Die CIRSmedical-Expert*innen dazu: Ein/e Expert*in der Arbeitsgemeinschaft Österreichischer Krankenhausapotheker gibt Auskunft, dass eine Apotheke bei Lieferengpässen nach Rücksprache mit dem/r behan- delnden Arzt/Ärztin ein Präparat austauschen dürfe. Im vorliegenden Fall sei offensichtlich die Information über den Austausch, die in jedem Fall mündlich mitgegeben werde, nicht beim Patienten angekommen. Solange sich die Liefersituation nicht ändere, werde es immer wieder zu derartigen Vorfällen kommen. In einem nicht namentlich gekennzeichneten Kommen- tar verweist ein/e Leser/in darauf, dass es unmöglich sei, sämtliche Präparate und deren Generika in der Apotheke vorrätig zu halten. Die deutsche Regelung, wonach ein Arzt einen Austausch ausschließen könne, sei auch für Ös- terreich wünschenswert. Im Falle eines Austausches möge der Name des ursprünglich verordneten Medikaments auf der Verpackung notiert werden. CIRSmedical.at fall des monats Praxis Der Tipp von der Expertin Aktualität des Mitgliederverzeichnisses y Sie wechseln Ihren Dienstgeber oder haben Ihr Dienstverhältnis beendet? y Sie nehmen ein Dienstverhältnis oder eine wohnsitzärztliche Nebentätigkeit auf? y Sie sind nur noch freiberuflich tätig und werden Wohnsitzärztin/Wohnsitzarzt? y Sie eröffnen eine (zweite) Ordination? y Sie verlegen oder schließen einen bestehenden Ordinationsstandort? y Sie sind umgezogen und haben eine neue Wohnadresse? y Sie haben geheiratet oder freuen sich über die Geburt eines Kindes? Bitte melden Sie uns all diese Änderungen schriftlich, z. B. per E-Mail an info@aekstmk.or.at unter Vorlage der jeweiligen Nachweise (z. B. Dienstvertrag, Heirats- urkunde u. Ä.). Nutzen Sie bei Bedarf das Formular „Änderungsmel- dung“ unter: https://www.aekstmk.or.at/660 Mag. Karin Flieder Abteilungsleitung Informations- und Mitgliederservice Ärztin/Arzt sucht Arzt/Ärztin. Der steirische Ärzteführer ist ein Top-App für Smartpho- nes im Google-Playstore und im Apple Store. Warum soll eine Ärztin/ein Arzt einen Arzt/eine Ärztin suchen? A.: Um die eigenen Daten zu kontrollieren. B. Weil sie/er wirklich eine/n braucht. Download u d Nutzung sind kostenlos. Ärztin/Arzt sucht Arzt/Ärztin. Der steirische Ärzteführer ist ein Top-App für Smartpho- nes im Google-Playstore und im Apple Store. Warum soll eine Ärztin/ein Arzt einen Arzt/eine Ärztin suchen? A.: Um die eigenen Daten zu kontrollieren. B. Weil sie/er wirklich eine/n braucht. Download und Nutzung sind kostenlos. Foto: Schiffer

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