AERZTE Steiermark | Jänner 2022

news Zitat „99 Prozent unserer Ärzte leisten großartige Arbeit, sie arbeiten evidenzbasiert, orientieren sich an der Wissenschaft und sind hochseriös. Darauf gilt es jetzt vermehrt hinzuweisen: Man kann und soll den Vertragsärzten vertrauen.“ ÖGK-Generaldirektor Bernhard Wurzer, KURIER, 21. 12. 2021 AKUT Ethik und Impfpflicht Obwohl „Impfpflichten“ nichts Außergewöhnliches sind – es gibt sie unterschiedlich ausge- formt in 15 EU-Ländern und mehr als 100 Staaten weltweit – sorgt das Thema dennoch für viel Emotion. Sogar im Deutschen Ethikrat, der kurz vor Weihnachten 2021 eine 20-seitige Stellungnahme dazu veröffentlichte. Eine Mehrheit (4 Gegenstim- men) empfahl demnach auf Basis einer ausführlichen Er- örterung ethischer und recht- licher Argumente und Bedin- gungen „die Ausweitung der gesetzlichen Impfpflicht über die bestehende einrichtungs- bezogene Impfpflicht hinaus“. Wobei sieben der 20 Befür- worterinnen und Befürworter lediglich „eine Ausweitung der bestehenden einrichtungsbezo- genen Impfpflicht im Sinne ei- ner nach dem jeweiligen Risi- ko differenzierten Impfpflicht für sinnvoll halten, die sich auf bezüglich Covid-19 beson- ders vulnerable erwachsene Personen (etwa Ältere und Vorerkrankte) beschränkt“. Die weiteren 13 befürwor- teten „die Ausweitung der bisher schon gesetzlich ver- ankerten Impfpflicht zu einer allgemeinen Impfpflicht, die alle in Deutschland lebenden impfbaren Erwachsenen über 18 Jahren umfasst“. Ausdrück- lich wurden flankierende Maßnahmen mit sehr vielen niederschwelligen Impfan- geboten verlangt. Dazu ein niederschwelliges (was immer das genau bedeutet) Bera- tungsangebot. „Der ständige Lern- und Anpassungsprozess in einer sich so schnell verän- dernden wie unberechenbaren Pandemie ist nicht leicht zu kommunizieren“, stellte der Rat bereits einleitend fest. Ærzte Steiermark || 01|2022 37 Preisregen für Grazer Diabetes-Forschung Zwei steirische Austrian Patient Safety Awards Julia Mader und Oth- mar Moser erhielten den Langerhans-Preis; Faisal Aziz wurde mit dem Starter-Grant der Österreichischen Diabetes Gesellschaft (ÖDG) unterstützt. Der 2021 zum siebenten Mal ausgelobte Langerhans-Preis der ÖDG wird an junge Dia- betes-Forscher*innen verge- ben, die zum Zeitpunkt der Einreichung das 40. Lebens- jahr noch nicht vollendet ha- Gleich zwei Preise für Patientensicherheit gin­ gen in die Steiermark: Einer für das GO-SAFE- Projekt am Uniklinikum und einer für das berufs- gruppenübergreifende Notfall-Simulationstrai- ning der Barmherzigen Brüder Graz. In der Kategorie Patient Empo- werment gewann das Projekt GO-SAFE: Sichere Entlassung aus dem Krankenhaus unter der Leitung von Magdale- na Hoffmann und Christine Schwarz (von der Research Unit Safety and Sustainability in Health Care sowie der Klin. Abt. f. Endokrinologie und Diabetologie und der Stabsstel- ben dürfen. Zuletzt erhielten die Ärztin Julia Mader und der Sportwissenschafter Oth- mar Moser den Langerhans- Preis. Beide forschen an der Klinischen Abteilung für En- dokrinologie und Diabeto- logie der Med Uni Graz zum Diabetes mellitus Typ 1; Ma- der erhielt den Preis für die Diabetes-Technologie, Moser für das Therapiemanagement unter physischer Aktivität. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Der ebenfalls mit 10.000 Euro le QM-RM) den Austrian Patient Safety Award 2021 der Plattform P a t i e n t e n - s i c he r he i t . Ziel des Pro- jektes ist es, durch einheitliche, standar- disierte Entlassungsinforma- tionen Reibungsverluste an der Schnittstelle Krankenhaus/ ambulante Versorgung zu mi- nimieren und somit Informa- tionsverluste, gesundheitliche Schäden, aber auch unnötige Wiedereinweisungen zu ver- hindern. Der zweite steirische Patient Safety Award 2021 wurde in der Kategorie Ausbildung & dotierte Starter-Grant der ÖDG unterstützt jene, die erst am Beginn ihrer wis- senschaftlichen Karriere ste- hen. Mit dem Preisgeld sollen ihnen Projekte ermöglicht werden, die den Weg zu grö- ßeren Forschungsarbeiten ebnen. Faisal Aziz von der Klinischen Abteilung für En- dokrinologie und Diabetolo- gie der Med Uni Graz wurde für seine Arbeit im Bereich der Biomarkerforschung mit dem ÖDG-Starter Grant aus- gezeichnet. Training an den Anästhesisten Armin Gradwohl für das Pro- jekt B erufsgruppenübergreifen- de Notfalltrainings und die medizinische Simulation verlie- hen. Der Austrian Patient Sa- fety Award wird in den Kate- gorien Ausbildung & Training, Digitalisierung, Medikations- sicherheit, Mitarbeitersicher- heit, Organisationsentwick- lung, Patient Empowerment und Rettungswesen vergeben. Fotos: Manfred Seidl C. Schwarz und M. Hoffmann Armin Gradwohl

RkJQdWJsaXNoZXIy NDYwNjU=