AERZTE Steiermark | Februar 2022
Ærzte Steiermark || 02|2022 11 cover Zeit am Arbeitsplatz wird nicht als Arbeitszeit angerechnet, niemand lässt sich gerne verarschen. Das öffentliche Gesundheitswesen ist teilweise so überbürokratisiert, dass es einfach zum Kotzen ist! Die öffentlichen Arbeitgeber, zumeist die jeweiligen Bundesländer bzw. denen nahestehende oder indirekt als Tochterunternehmen geführte Krankenanstalten, sind in der Regel beinahe konkurrenzlos (z. B. vergli- chen mit Deutschland), dass man glaubt, sich arbeits- und dienst- rechtlich Dinge herausnehmen zu können bzw. sich per Landesgesetz Rechte einräumt, die, würde man selbige bis zum EuGH einklagen, keinesfalls standhalten würden (z. B. Entgeltfortzahlung im Urlaub und Krankenstand), nur dass sich nie- mand getraut, im Wissen, dann quasi auswandern zu müssen … Weiters gibt es z. B. mit dem Fach Anäs- thesie – einem zukünftigen Mangel- fach – durch die auch durch die ÄK mitbetriebene und aufrechterhaltene Lobby anderer Fachrichtungen die bislang einzigartige Situation, dass keine Möglichkeit der kassenärztli- chen Niederlassung im Fachgebiet besteht (ebenfalls im Vergleich zu z. B. Deutschland), wodurch ebenfalls auch die Beschäftigung in jüngeren Jahren in diesem Fach ganz generell und damit natürlich auch im öffentli- chen Dienst unattraktiv erscheint. Work-Life-Dys- balance, Über- lastung, Chaos Zunehmend politischer Einfluss und mangeln- der Rückhalt und Un- terstützung der eige- nen Mitglieder. Man muss Angst vor den Konsequenzen haben, wenn man seine eigene Meinung kundtut. Das öffentliche Gesundheits- wesen scheint für Ärztinnen und Ärzte immer unattraktiver zu werden. Warum hauptsächlich?
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