JubIläum „Ich konnte bereits die Baumaßnahmen begleiten und an der Gestaltung der Abteilung mitwirken“, erinnert sich Hannes Hofmann, Gründungsprimar der Abteilung und bis Ende 2018 im Dienst. Seiner umsichtigen Art, Geburtshilfe zu gestalten, verdankt die Feldbacher Abteilung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe ihren guten Ruf, der weit über die Region hinausreicht. 26 Jahre lang war Hofmann zudem Tag und Nacht erreichbar; in der Anfangszeit, als er mit nur einem Oberarzt die Abteilung führte, hat er selbst allmonatlich 20 Dienste gemacht. Mittlerweile werden 16,5 Dienstposten von 21 Ärzt*innen besetzt; 20 Hebammen und rund 60 weitere Mitarbeiter*innen vom Pflegehelfer über das diplomierte Personal bis zur Psychologin komplettieren das Team. „Bis zur Eröffnung der Abteilung im November 1991 war es üblich, dass die Geburtshilfe in den peripheren Häusern von der Chirurgie mitbetreut wurde“, erzählt Hofmann von den Voraussetzungen, die er seinerzeit vorgefunden hat. Seine Visionen für eine moderne Geburtshilfe gingen jedoch in eine gänzlich andere, möglichst nicht-chirurgische Richtung: Er wollte den Frauen – und Kindern – eine sanfte, selbstbestimmte Geburt ermögl ichen, die trotzdem die Sicherheit eines Geburt nach Feldbach“, berichtet Kurt Resetarits, zehn Jahre lang erster Oberarzt in Feldbach und von 2018 bis 2021 Hofmanns Nachfolger als Primar. Nur ungefähr die Hälfte der Gebärenden kommt aus dem Bezirk; mitversorgt wird teils auch der Gleisdorfer Raum und das Südburgenland. Seit Jahresbeginn 2021 leitet Gunda Pristauz-Telsnigg die Abteilung. „Als ich eine Führungsposition angestrebt Krankenhauses bietet. 35.500 Geburten fanden in den Jahren statt, in denen er die Abteilung geführt hat. Graz, Gleisdorf, Güssing Die Geburtenspitze mit 1.656 Geburten wurde im Jahr 1996 erreicht, mittlerweile sind es im Schnitt 1.200, womit Feldbach zumeist auf dem zweiten Platz der steirischen Spitäler rangiert (etwa gleichauf mit Leoben). „Sicher 200 bis 300 Frauen mit Hauptwohnsitz in Graz fahren jährlich zur habe, gab es nur ganz wenige Häuser, wo ich hinwollte. Feldbach war eines davon. Die Abteilung hier hat eine optimale Größe, um das ganze medizinische Spektrum abzubilden, die Frauen aber noch persönlich betreuen zu können“, erklärt PristauzTelsnigg, die auch amtierende Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe ist. „Ich möchte die Region auf dem neuesten wissenschaftlichen Stand versorgen und dabei die Frauen individuell betreuen. Gleichzeitig ist es mir wichtig, Rahmenbedingungen zu erhalten und zu schaffen, dass mein Team mit Freude zur Arbeit kommt.“ Zu Wasser, zu Lande, in der Luft Die Mitarbeiter*innen der Feldbacher Geburtshilfe waren Pioniere darin, auch im Setting eines öf fent lichen Spitals die Bedürfnisse der Frauen so weit medizinisch möglich, in den Vordergrund zu stellen. Zu Wasser, zu Lande und in der Luft können sie in jener Position ihr Kind bekommen, die ihnen entspricht – sofern keine medizinische Einschränkung besteht. Als erstes steirisches LKH stellte Feldbach eine Badewanne für Wassergeburten zur Verfügung, mittlerweile auch mit Unterwasser-CTG. „Zu Lande“ etablierte Primar Hofmann seinerzeit die MatSanfte Geburt einer frauenzentrierten Geburtshilfe Die Geburtsstunde der Abteilung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des LKH Feldbach-Fürstenfeld jährt sich zum 30. Mal. Der exzellente Ruf der Abteilung, der nicht nur auf ihren sanften wie sicheren Geburten fußt, sondern auch das Brustgesundheitszentrum wie die Inkontinenzchirurgie umfasst, reicht weit über das südoststeirische Hügelland hinaus. Foto: Shutterstock Ærzte Steiermark || 03|2022 17
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