Jubiläum 18 Ærzte Steiermark || 03|2022 Fotos: beigestellt tengeburt, aber auch Gebärhocker und Sprossenwand gehören zur Standard-Ausstattung der Kreißsäle mit dem romantischen Panoramablick. Und wer unter den Wehen Bewegung braucht, nutzt dazu die Terrasse. Eine Zeitlang konnten die Frauen im Romarad schwebend gebären; heute können sie es noch am Seil hängend. Geburtsvorbereitung im Haus, Stillberatung und Babymassage runden das Angebot ab und erinnern an das Portfolio von Sanatorien. Der „Geist“ von Feldbach Den speziellen „Geist“ der Feldbacher Geburtshilfe, der die Beliebtheit des Hauses ausmacht, führt Kurt Resetarits auf drei Faktoren zuheit darin, dass Betreuung und Überwachung der Gebärenden in erster Linie in der Hand der Hebammen liegen. Viele seiner Träume konnte er verwirklichen; offen geblieben ist der Wunsch nach einer eigenen Kinderabteilung. Brustzentrum und Inkontinenzchirurgie Die Feldbacher Abtei lung punktet nicht nur mit geburtshilflicher Exzellenz. „Wir haben das zweite Brustgesundheitszentrum in der Steiermark aufgebaut, das kürzlich mit extrem positiven Rückmeldungen rezertifiziert wurde“, so Hofmann. Inzwischen gibt es vier derartige Zentren in der gesamten Steiermark (die beiden LKH Graz, Leoben); Feldbach hat im Jahr rück: „Werte leben, sich ums Personal kümmern und die Bedürfnisse der Frauen in den Mittelpunkt stellen.“ Sein Ziel als Primar war es, die Errungenschaften seines Vorgängers zu bewahren und punktuell zu verbessern: „Ich habe mich bemüht, die Bürokratie zu vereinfachen, den Ansturm auf die Ambulanz gleichmäßiger zu verteilen und die Stillberatung auszubauen. Bei meinen Plänen für die Geburtsvorbereitung hat mir dann allerdings Corona dazwischengepfuscht.“ Auch im Bereich der Team- und Organisat ionsentwick lung hätte Resetarits gerne noch mehr eingebracht. Gründungsprimar Hofmann sieht eine weitere Besonder2020 mit 178 Primärfällen einen deutlichen Zuwachs verzeichnet. Mit der Bestellung der MammakarzinomSpezialistin Pristauz-Telsnigg zur Primaria wird der onkologische Fachschwerpunkt neuerlich gestärkt. Resetarits nennt zudem die Entwicklung der Inkontinenzchirurgie und das Etablieren laparoskopischer Eingriffe als herausragende Kompetenzen der Feldbacher Abteilung. All diese Errungenschaften der vergangenen 30 Jahre hätten zu Jahresbeginn im Rahmen einer großen Jubiläumsveranstaltung gefeiert werden sollen, die jedoch der vierte Lockdown verunmöglicht hat. Der gute Ruf der Abteilung entschädigt für entgangene Festreden. Bereits mit November 1991 wurde Hannes Hofmann zum Primar der Feldbacher Abteilung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe bestellt; ab 2004 war er bis 2018 auch Ärztlicher Direktor des LKH Feldbach (später Feldbach-Fürstenfeld). Hofmann kam vom Grazer LKH-Uniklinikum nach Feldbach und hatte sich mit einer Arbeit zu Diabetes und Schwangerschaft habilitiert, seine Habilitationsvorlesung jedoch zur Volumensbestimmung des Zervixkarzinoms mittels MR gehalten. Einer seiner weiteren Schwerpunkte lag im Bereich der Fehlbildungsdiagnostik. Nach Hofmanns Pensionierung übernahm Kurt Resetar its das Primariat. Er war bereits von 1994 bis 2003 Oberarzt in Feldbach gewesen, avancierte danach zum Primar der Hartberger Gynäkologie und zum Ärztlichen Direktor des LKH Hartberg, bevor er im Burgenland mehrere Häuser geführt hat. Von 2018 bis 2021 stand er der Abteilung in Feldbach vor. Resetarits verfügte neben seiner ärztlichen Expertise über besondere Fachkenntnisse im Bereich der Organisationsentwicklung und des Risikomanagements. Gunda Pristauz-Telsnigg, die aktuelle Primaria, hat sich 2010 zum Thema Lymphknotenuntersuchung beim Endome t r i umk a r z i nom habilitiert und ihre Habilitationsvorlesung über die „H i s t omor pho l og i s c hen Untersuchungen genetisch bedingter Gynäkologischer Malignome“ gehalten, war Ausbi ldungsoberärztin an der Frauenklinik LKH-Universitätsklinikum Graz und hat dort den Schwerpunkt Brusterkrankungen sowie die Gynäkologische Genetikambulanz geleitet. Pristauz-Telsnigg ist Fachgutachter in der Osterreichischen Zertifizierungskommission fur Brustgesundheitszentren und Zentren für Gynäkologische Tumore und hat derzeit die Präsidentschaft der Österreichischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe inne. Drei Generationen, drei Schwerpunkte
RkJQdWJsaXNoZXIy NDYwNjU=