österreichischer Impftag Ærzte Steiermark || 03|2022 19 ARZT/-ÄRZTIN für Nacht-, Wochenend- & Feiertagsdienst Voraussetzung: • Ius Practicandi für Allgemeinmedizin oder abgeschlossene Facharztausbildung • Notfalldiplom Das Gehaltsschema unterscheidet Ausbildungsgrad und Art des Nachtdiensts (Wochentag, Feiertag etc.). Wir senden Ihnen die für Sie passende Einstufung gerne zu. Bewerbung bitte an: E: office@kastanienhof.at Rund 1.300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnte der Österreichische Impftag 2022 verzeichnen – und diesen Besucherrekord verdankt er in mehrerlei Hinsicht der Pandemie. „Einerseits ist das Thema Impfen so wichtig wie nie zuvor und andererseits ermöglicht die hybride Veranstaltungsform eine unkomplizierte, ortsungebundene Teilnahme“, erklärt Ursula Wiedermann-Schmidt, Leiterin des Zentrums für Pathophysiologie, Infektiologie und Immunologie der MedUni Wien und wissenschaftliche Leiterin des Österreichischen Impftages. Vor Ort im Van Swieten Saal der MedUni Wien waren hundert Teilnehmende, der Rest loggte sich online ein, diskutierte aber hochaktiv mit. Vakzineffektivität nachverfolgen Daniela Schmid von der AGES zeigte auf, wie über die Verknüpfung des EMS mit den Daten des Impfregisters bereits treffsichereAussagenüber die Vakzineffektivität möglich seien. Was bundesweit noch durch den Datenschutz verhindert werde, nämlich die Zusammenführung auch mit den Hospitalisierungsdaten, konnte Schmid zumindest für einzelne Bundesländer für eine laufende Kohortenstudie ausverhandeln. Zeigten die Impfstoffe gegen den Wildtypus noch Schutzraten von 90 Prozent, erläuterte Schmid, seien diese bei der Delta-Variante von zunächst 80 auf 70 Prozent abgesunken. Daran könne man die nachlassende Immunität der Zweifachgeimpften mitverfolgen. Aber selbst in der OmikronWelle seien die Hospitalisierten vorwiegend ungeimpft. Mutationen aus Zufall E l i sabe t h PuchhammerStöckl, Leiterin des Zentrums für Virologie der Medizinischen Universität Wien und Wissenschafterin des Jahres 2021, sprach über den Ursprung der Mutationen. Beim Umschreiben von positivsträngiger RNA in negativsträngige geschehen rein zufällig Fehler: solche, die dem Virus Nachteile bringen, jene ohne Effekt auf das Virus und solche, die dem Virus Vorteile wie eine effizientere Infektionsfähigkeit, höhere Virusreplikation oder einen verbesserten Immunescape bringen. Die Varianten entstünden vermutlich im Körper immunsupprimierter Menschen, wo das Virus über Monate verbleiben kann, während es bei Immunkompetenten nach wenigen Tagen bekämpft sei. Puchhammer-Stöckl meinte, dem Licht am Ende des Tunnels habe man sich möglicherweise genähert. Etabliere sich jedoch eine Virusvariante, die hohe Infektiosität mit hoher Pathogenität verbinde, könne sich die Situation neuerlich grundlegend verändern. „Etwas enttäuscht“ Franz X. Heinz, ehemaliger Leiter des Zentrums für Virologie der MedUni Wien, konstat ierte, die COVID19-Pandemie habe zu einer „Revolution in der Impfstoffherstel lung und -entwicklung“ geführt, bei der erstmals Gen-basierte Impfstoffe breite Anwendung fänden. Weltweit gesehen bestünde jedoch mehr als die Hälfte der verimpften Dosen aus Omikron-Impftag mit Hoffnung auf Besserung Hoffentlich zum letzten Mal stand der Österreichische Impftag ganz im Zeichen der COVID-19-Pandemie, wobei das Themenspektrum von COVID-Impfungen in der Pipeline über die COVID-Prophylaxe bei Immunsupprimierten bis zur Impfpflicht aus Sicht eines Verhaltenswissenschafters reichte. Foto: Peter Provaznik Ursula Wiedermann-Schmidt, wissenschaftliche Leiterin des Österreichischen Impftages
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