28 Ærzte Steiermark || 03|2022 Birgit Pichler Endlich! In der Natur zeigt sich frisches Grün. Im Gartenbeet ganz vorn ein Blattgemüse, das schon früh im März Richtung Sonne drängt – junger Spinat. Er steckt voll gesunder Inhaltsstoffe unter anderem Folsäure und Magnesium. Wird er geerntet, sollte er rasch verarbeitet werden. Weil die Blätter so zart sind, eignet sich der im Spätherbst angepflanzte Spinat roh als Salat. Wer ihn lieber gedämpft genießt, wäscht ihn gründlich und packt ihn tropfnass in einen Topf auf ein wenig zerlassene Butter oder erhitztes Erdnussöl. Bei geschlossenem Deckel fällt der Spinat binnen kurzer Zeit in sich zusammen und schmeckt mit Salz und Pfeffer gewürzt und mit ein wenig geriebenem Parmesan verfeinert unter anderem zu mediterranen Fischgerichten. Gesunde Bitterstoffe In den Wiesen zeigen sich dieser Tage wilde Frühlingsbotschafter, voll mit gesunden Vitalstoffen. Allen voran kann der Löwenzahn dazu beitragen, den Körper frühlingsfit zu machen. Je jünger die Blätter, desto weniger ausgeprägt sind die Bitterstoffe zu schmecken. Um dem noch entgegenzuwirken, darf auch ein wenig Honig zu Salz, Essig und Öl ins Salatdressing. Wenn sich die ersten Blüten zeigen, sind die Blätter meist schon zäher, doch kleine, noch geschlossene Löwenzahnknospen eignen sich eingelegt in Apfel- oder Birnenessig gut als Kapernersatz. Dazu werden zwei Kaffeetassen voll Knospen gepflückt, gut gewaschen, trocken getupft und mit Salz bestreut. Nach zwei Stunden „Ziehzeit“ werden je eine Tasse Essig und Wasser in einem Topf aufgekocht. Die Knospen Frisches Grün für die Küche Trotz kühler Temperaturen blühen und gedeihen Löwenzahn, Bärlauch und jede Menge „Unkraut“. Mit diesen gesunden jungen Pflanzen meldet sich der Frühling zurück. fast&Healthy Bärlauchpesto Zutaten: 150 g Bärlauch, 10 g Salz, 20 g Pinienkerne, 200 ml Olivenöl, 30 g Parmesan, 1 Prise Zucker (erhält die Farbe). Zubereitung: Bärlauch grob schneiden. Pinienkerne in einer Pfanne ohne Fett rösten, bis sie duften. Alle Zutaten fein mixen, in Gläser abfüllen. Das Pesto hält gekühlt mehrere Wochen, schmeckt im Bärlauchpüree und über der Pasta. Bärlauchpüree Zutaten: 50 dag mehlige Erdäpfel, 0,2 l Milch, 5 dag Butter, Salz, Pfeffer, Muskat, Bärlauchpesto, 1 Bund Bärlauch. Zubereitung: Erdäpfel schälen, grob würfeln, in Salzwasser weichkochen. Wasser abgießen, Erdäpfel passieren, mit etwas geklärter Butter und Gewürzmilch (Muskat, Salz, Pfeffer) abmischen. Kurz vor dem Anrichten etwas Bärlauchpesto und frisch gehackten Bärlauch untermischen. GesunderGenuss nach dem würzigen Bärlauch -aroma, deshalb sollte man sich beim Pflücken nicht nur auf den Geruch verlassen. Erkennbar ist die Pflanze am dünnen Blattstiel und den lanzettähnlichen Einzelblättern – im Unterschied zum giftigen Maiglöckchen, bei dem ältere, jüngere Blätter umschließen. An den Blüten erkennt man den Unterschied sofort: Die typische (Mai-) Glöckchenform ist mit den kleinen, spitz zulaufenden, sternförmigen Bärlauchblüten nicht zu verwechseln. Die giftige Herbstzeitlose blüht erst im Herbst zartviolett und ähnelt einem Krokus. Die Blätter kommen vielerorts erst später als der Bärlauch aus dem Boden, dennoch sollte man auf Nummer sicher gehen: Sie sind schmal, länglich und sitzen ohne Stiel am Stängel. Im Zweifelsfall schmeckt Bärlauch aus dem Handel doppelt so gut. Birgit Pichler ist KulinarikExpertin der Kleinen Zeitung. kommen hinein und köcheln drei Minuten im Essig, bevor sie mit dem Sud in saubere Gläser abgefüllt werden. Nach vier Wochen Lagerung im Dunkeln und Kühlen sind die Löwenzahnkapern genussfertig. Unkraut vergeht nicht Alles, was jetzt an die Sonne will, steckt voll gesunder Inhaltsstoffe – Bärlauch und Brennnessel sind wertvolle Vitamin-C-Lieferanten. Letztere wird ebenso gern als Unkraut entsorgt wie der Löwenzahn, doch mit ein paar aromatischen Begleitern lassen sich frisch geschnittene Brennnesselspitzen aus ihrem mild-aromatischen Eck locken: Mit Bärlauch werden Brennnesselsuppe und -spinat würziger. Knödeln und Laibchen aus dem jungen Grün kann neben Knoblauch ein herzhafter Bergkäse guttun. Auch der wild wuchernde Giersch im Garten verwöhnt den Körper mit einer Extraportion an Mineralstoffen wie Eisen oder Kalium. Klein geschnitten und mit anderen Frühlingskräutern gemischt, bereichert er unter anderem den Palatschinkenteig. Ein Gierschpesto zur Pasta gelingt mit gebräunten Zwiebeln, geröstetem Sesam, etwas Salz und Olivenöl. Und wer Bärlauch ausgesät hat, freut sich über ein ganzes Kraftpaket an gesunden Inhaltsstoffen. In der freien Natur ist Bärlauch allerdings zu verwechseln und deshalb mit Vorsicht zu genießen. Wichtige Merkmale Beim Sammeln duftet alles Fotos: Adobe Stock, beigestellt
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