54 Ærzte Steiermark || 03|2022 Sind 152,24 nicht besetzte ärztliche Vollzeitstellen viel oder wenig? Es sind jedenfalls – bezogen auf den Personalstand 2020 – satte 7 Prozent der ärztlichen Belegschaft. Dazu kommen noch 253,66 fehlende Pflegekräfte. Das sind offizielle Zahlen aus einer Anfragebeantwortung im steirischen Landtag, keine düsteren Berechnungen einer KAGes-Kassandra. Verschärfend kommt dazu, dass sich der Fehlstand ja nicht gleichmäßig auf alle Standorte und Abteilungen verteilt, sondern an bestimmten Hotspots besonders gravierend ist. Weswegen mancherorts selbst die Abteilungsleitung für Nachtdienste einspringen muss. Es fehlt schlicht am Personal. (K)ein steirisches Problem Ist der Ärztmangel nur ein steirisches Problem? Nein, es gibt ihn auch in anderenTeilen Österreichs und Europas. Gerade das verschärft aber den Wettbewerb. Und bei dem schneidet die Steiermark schlecht ab. So bekommen zum Beispiel junge Ärztinnen und Ärzte in anderen Bundesländern ein deutlich besseres Grundgehalt als in der Steiermark. Ganz abgesehen von den sonstigen Rahmenbedingungen. Da darf man sich nicht wundern, wenn jemand die Ausbildung lieber dort statt in einem steirischen Landeskrankenhaus beginnt. „Bei den Arbeitsbedingungen gehört angesetzt“ Als Maßnahme gegen den „drohenden“ (© Gesundheitslandesrätin Juliane BognerStrauß) – tatsächlich ist es ein realer – Ärztemangel hat das 152 Vollzeitärztinnen und -ärzte fehlen in den steirischen LKH Mehr als 152 Ärztinnen und Ärzte – gerechnet in Vollzeitäquivalenten – fehlen in den steirischen Landeskrankenhäusern, die meisten davon am LKH-Universitätsklinikum Graz und am LKH Hochsteiermark. Dazu kommen noch an die 254 Pflegekräfte. Fotos: SFU, Public Domain Sämtliche Fristen auf Grundlage des Ärztegesetzes 1998 im Zusammenhang mit der ärztlichen Aus-, Fort- und Weiterbildung sowie ärztlichen Berufsausübung werden für die Dauer einer Pandemie ausgesetzt. Aus dem 2. COVID-19-Gesetz (21. 3. 2020) Angestellte Ärztinnen & Ärzte 9 Millionen Euro gehen aus der Steiermark an die private SFU (oben), die Grazer Meduni kann nur zuschauen – und forschen.
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